Sicherheitsrisiko Smart Home: BSI-Studie offenbart Informationslücken

Vernetzte Geräte sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Aber mit der zunehmenden Digitalisierung steigen auch die Sicherheitsrisiken. Verbraucher:innen wünschen sich daher verständliche IT-Sicherheitsinformationen, um fundierte Kaufentscheidungen treffen zu können. Eine aktuelle Studie des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zeigt allerdings erhebliche Defizite auf – und gibt konkrete Handlungsempfehlungen für mehr Transparenz.
Mangelhafte IT-Sicherheitsinformationen erschweren den Kauf
Verbraucher:innen finden IT-Sicherheit beim Kauf von vernetzten Geräten wichtig – das haben die Ergebnisse der BSI-Studie deutlich herausgestellt. Grund für das steigende Interesse könnte auch die Tatsache sein, dass immer mehr Geräte mit dem Internet verbunden sind – darunter zum Beispiel Router, Saugroboter, Thermostate, smarte Lautsprecher, Fernseher oder vernetzte Türklingeln. Prognosen zufolge könnten bis 2030 weltweit über 50 Milliarden vernetzte Geräte im Einsatz sein.
Aber wie sicher sind diese Geräte wirklich? Eine zentrale Erkenntnis der Studie: Verbraucher:innen haben kaum Möglichkeiten, sich beim Kauf über IT-Sicherheitsmerkmale zu informieren. Ein exemplarischer Marktcheck ergab, dass sicherheitsrelevante Informationen oft schwer auffindbar oder unverständlich formuliert sind. Das BSI sieht daher sowohl Hersteller:innen als auch Händler:innen in der Pflicht, hier nachzubessern.
Drei zentrale Maßnahmen für besseren Schutz
Um den digitalen Verbraucherschutz zu verbessern, identifiziert die Studie drei Kernbereiche, in denen nachgebessert werden muss:
- Mehr IT-Sicherheitsinformationen für Verbraucher:innen:
Essenzielle Angaben zur Verschlüsselung, zum Schutz vor unbefugtem Zugriff oder zu Update-Mechanismen fehlen häufig. Hersteller:innen sollten diese Informationen konsequent in Verkaufsangeboten, auf Produktverpackungen und in Online-Beschreibungen bereitstellen. So könnten Käufer:innen fundiertere Entscheidungen treffen und gezielt sichere Produkte wählen. - Beseitigung struktureller Hürden für mehr Transparenz:
Standardisierte Angaben zu IT-Sicherheitsmerkmalen würden laut der Studie einen besseren Produktvergleich ermöglichen. Eine digitale Erfassung dieser Merkmale und ihre Integration in Online-Suchergebnisse könnte Kaufinteressierten helfen, bereits vor der Produktauswahl relevante Informationen zu erhalten. - Höhere Sicherheitsstandards für vernetzte Geräte:
Die Studie empfiehlt, bestehende Mindeststandards kontinuierlich weiterzuentwickeln, um ein sicheres Produktdesign zu gewährleisten. Gleichzeitig sollten leicht verständliche IT-Sicherheitsinformationen bereitgestellt werden, um Verbraucher:innen eine bewusste Entscheidung für sichere Produkte zu erleichtern.
Warum Hersteller:innen jetzt aktiv werden sollten
Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlichen Verbesserungsbedarf: Während vernetzte Geräte immer leistungsfähiger werden, hinkt die Bereitstellung transparenter und verständlicher IT-Sicherheitsinformationen hinterher. Hersteller:innen und Händler:innen:innen müssen ihre Kommunikation optimieren und Verbraucher:innen eine bessere Entscheidungsgrundlage bieten.
Auch rechtliche Vorgaben könnten in Zukunft für mehr Transparenz sorgen. Das Bürgerliche Gesetzbuch schreibt schon jetzt eine allgemeine Informationspflicht zu wesentlichen Produkteigenschaften vor – und hier spielen auch Sicherheitsaspekte eine entscheidende Rolle. Zudem tritt ab 2027 der Cyber Resilience Act in Kraft, der festlegt, dass vernetzte Geräte nur dann in den Verkehr gebracht werden dürfen, wenn sie grundlegende Anforderungen an die IT-Sicherheit erfüllen.