SpaceX: Neue Starlink-Satelliten sind deutlich heller – warum das ein Problem werden könnte
Knapp 7.000 Starlink-Satelliten hat das private Raumfahrtunternehmen SpaceX laut Statista bis Juli 2024 ins All transportiert. Einige davon wurden für die direkte Verbindung mit Smartphones entwickelt. Diese haben eine Eigenheit, die zum Problem werden könnte: Sie leuchten anscheinend fast fünfmal heller am Himmel als herkömmliche Starlink-Satelliten.
Neuen Satelliten umkreisen die Erde deutlich niedriger
Das könnte laut einer aktuellen Studie negative Auswirkungen auf astronomische Beobachtungen haben und so die Weltraumforschung beeinträchtigen. Durchgeführt wurde die Untersuchung vom Centre for the Protection of Dark and Quiet Skies from Satellite Constellation Interference.
Die höhere Leuchtkraft dieser sogenannten Direct-to-Cell-Satelliten (DTC) liegt teilweise daran, dass sie die Erde in nur 350 Kilometern Höhe umkreisen. Die anderen Starlink-Satelliten sind dagegen in 550 Kilometer Höhe unterwegs. Mittlerweile befinden sich über 100 DTC-Satelliten in der Erdumlaufbahn, sie sollen auf rund 7.500 anwachsen und in Zukunft einen sogenannten „Mobilfunkturm im Weltraum“ bilden.
Wissenschaftler:innen macht nicht nur die Helligkeit Sorgen
Kate Tice, Managerin für Qualitätssystemtechnik bei SpaceX, bestätigte bereits zum Start der ersten DTC-Satelliten im Januar, dass diese heller sein werden. Laut ihr plant das US-Unternehmen, mit Astronom:innen zusammenzuarbeiten, um die Auswirkungen dieser erhöhten Helligkeit zu beobachten.
Wissenschaftler:innen macht die Anzahl an Satelliten, die mittlerweile in die Erdumlaufbahn gebracht werden, nicht nur wegen ihrer Helligkeit Sorgen. Über eine Million Satelliten könnten bald in jenen Raum um unsere Erde eintreten, der bereits mit Tausenden verlassener Raumfahrzeuge und Raketenkörpern sowie Millionen von Schrottteilen überfüllt ist, schreibt space.com. Diese Trümmerpopulation stelle eine Bedrohung für Satelliten dar, die Internetdienste, Navigation und Wetterüberwachung bereitstellen.
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„Die Weltraumpolitik bewegt sich viel zu langsam“
Selbst falls es keine Kollisionen geben sollte, könnte die Lage laut Wissenschaftler:innen noch gefährlich werden: Wenn die vielen Teile aus der Umlaufbahn verschwinden, könnten sie einen erheblichen Fluss von Metallen freisetzen, der die chemische Zusammensetzung der Erdatmosphäre verändern könnte.
John Barentine klingt nicht optimistisch: „Die Weltraumpolitik bewegt sich viel zu langsam, um all dies effektiv zu bewältigen“, sagte der Wissenschaftler gegenüber space.com. Im Moment gebe es nicht viel Positives, auf das man sich freuen könne. Sein Fazit: „Wenn das neue Weltraumzeitalter schlecht läuft, wird die Geschichte nicht positiv darauf reagieren.“