Tesla Cybercabs: Elon Musks Roboter-Taxis wurden monatelang heimlich getestet

Das Robotaxi erinnert optisch an den hier zu sehenden Cybertruck und ist ein zweitüriges Coupé mit nach oben öffnenden Flügeltüren. (Bild: Tesla)
Elon Musk arbeitet, wie andere Autobauer auch, seit Jahren an der Vision, das automatisierte Fahren auf die Straße zu bringen und präsentierte nun sowohl Robotaxis als auch einen Robovan, also einen Kleinbus für innerstädtische Fahrten für bis zu 20 Passagiere.
Wie Musk nun während einer Konferenz des Unternehmens bekannt gab, habe Tesla die Roboter-Taxis schon seit Monaten in der Bay Area, Kalifornien getestet. Die selbstfahrenden Autos standen über eine Prototyp-App von Tesla ausschließlich Mitarbeitenden des Unternehmens zur Verfügung. Ein Sicherheitsfahrer sei bei jedem Fahrzeug hinter dem Lenkrad gesessen, um in Notfällen eingreifen zu können, wie The Verge berichtet.
Die Cybercabs seien laut Musk mit der aktuellsten Version der FSD-Software (Full Self Driving) ausgestattet, die Level 2 der insgesamt fünf Stufen des automatisierten Fahrens entspricht, die von der SAE (Society of Automotive Engineers) eingeführt wurden und inzwischen international anerkannt sind. Level 2 steht dabei für teilautomatisiertes Fahren, Tesla strebt an, Level 3 – hochautomatisiertes Fahren – ab 2025 anzubieten.
Die Zukunft von Tesla: ambitionierte Zeitpläne und „tiefgreifende Veränderungen“
Bereits seit Jahren, genauer gesagt seit 2016, kündigt Tesla-CEO Musk immer wieder die große Revolution der selbstfahrenden Autos und Taxis an – kommt diese nun zeitnah mit den vorgestellten Prototypen der „Cybercabs“? Die Produktion der Robotaxis soll zumindest 2026 beginnen, der Preis pro Zweisitzer-Fahrzeug belaufe sich auf weniger als 30.000 Dollar, so Musk während der Präsentation.
Fakt ist, dass Unternehmen in den USA für selbstfahrende Taxis eine spezielle Genehmigung benötigen, und diese Vorschriften unterscheiden sich zudem von Bundesstaat zu Bundesstaat. Tesla fehlt eine solche Genehmigung, um in Kalifornien einen kommerziellen Fahrdienst zu betreiben.
Die nicht in der breiten Öffentlichkeit vorgenommenen Testfahrten in der Bay Area zeigen allerdings, dass Elon Musk weiterhin an dem Plan festhält, sein lange versprochenes Tesla-Netzwerk zu starten. In diesem Rahmen, das Musk vor einiger Zeit als „Master Plan Part Deux“ betitelte, soll es normalen Tesla-Besitzer:innen möglich sein, ihre Fahrzeuge autonom als Robotaxis nutzen zu lassen, während sie selbst zu Hause bleiben. „Das ist wirklich eine tiefgreifende Veränderung“, sagte Musk. „Tesla wird ab diesem Zeitpunkt mehr sein als nur ein Hersteller von Fahrzeugen und Batterien.“
Während autonome Autos, beispielsweise von Konkurrent Waymo, bereits in mehreren Städten auf den Straßen fahren und zahlende Passagiere transportieren, bleibt abzuwarten, ob Musk, wie angekündigt, bald mit bezahlten Fahrten beginnen wird. Nachdem der Tech-Milliardär bei seinem Robotaxi-Launch-Event nicht näher auf den Zeitplan eingehen und nicht einmal konkretisieren wollte, ob Tesla den Dienst selbst betreiben wolle, ging der Kurs der Tesla-Aktien um mehr als sieben Prozent zurück.
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