Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
MIT Technology Review News
Verpasse keine News mehr!

Goldursprung: 20 Jahre alte Nasa- und Esa-Daten liefern neue Erkenntnisse

Der Ursprung von Gold ist eines der größten Mysterien unserer Zeit. Lange in Vergessenheit geratene Archivdaten von Teleskopen der Nasa und Esa könnten jetzt helfen, das Rätsel zu lösen.

Von Alisa Pankau
3 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Magnetare, eine besondere Variante von Neutronensternen, spielten offenbar eine wichtige Rolle bei der Entstehung von schweren Elementen wie Gold.  (Symbolbild: Shutterstock / Declan Hillman)

Nach dem Urknall bestand das frühe Universum zunächst nur aus Wasserstoff, Helium und einem kleinen Anteil Lithium. Später entstanden durch Kernfusion in Sternen schwerere Elemente bis hin zu Eisen. Eines der größten Rätsel unserer Zeit ist, wie die ersten noch schwereren Elemente, zum Beispiel Gold, ihren Weg in das Universum gefunden haben. Archivdaten der Nasa und Esa könnten jetzt die Antwort zur Quelle dieser schweren Elemente liefern.

Anzeige
Anzeige

Wo nach dem Ursprung von Gold gesucht wird

Anirudh Patel, Doktorand an der Columbia University in New York, leitet das Projekt, in dem 20 Jahre alte Archivdaten von Teleskopen der Nasa und Esa erneut ausgewertet wurden. Das Projekt-Team geht der Frage nach, wo Gold seinen Ursprung hat. Die neuen Studienergebnisse liefern Hinweise darauf, dass das Gold, das heute in Schmuck und Smartphones zu finden ist, von dem Riesenflare eines Magnetars stammen könnte. Ein Magnetar ist eine seltene Variante eines Neutronensterns mit einem extrem starken Magnetfeld. Stärkere Magnete gibt es im Universum nach bisherigen Erkenntnissen nicht. Wenn ein solches Feld instabil wird, kommt es zu einem Strahlungsausbruch – einem sogenannten Flare.

Das Forschungsteam vermutet, dass sogenannte Riesenflares, also besonders starke Strahlungsausbrüche, mit der Entstehung schwerer Elemente in Verbindung stehen könnten. Während dieser Eruptionen werden hochenergetische Gammastrahlen freigesetzt, deren Eigenschaften auf Prozesse hinweisen, die zur Bildung von Elementen schwerer als Eisen führen. Die Analyse eines Riesenflares auf ein Gammastrahlen-Signal könnte daher Hinweise auf die Ursprungsorte dieser Elemente liefern.

Anzeige
Anzeige

Frühere Beobachtungen aus dem Jahr 2017 bestätigen zwar, dass die Kollision von zwei Neutronensternen – eine Neutronenverschmelzung – schwere Elemente wie Gold entstehen lassen könnte. Da solche Verschmelzungen erst spät in der Geschichte des Universums stattfinden, können sie jedoch nicht deren Ursprung erklären.

Anzeige
Anzeige

Alte Daten, neue Erkenntnisse

Das Riesenflare-Spektakel wurde in der Milchstraße und der nahegelegenen Magellanschen Wolke bisher nur drei Mal gesehen – zuletzt im Jahr 2004. Eric Burns, Mitautor der Studie und Astrophysiker an der Louisiana State University in Baton Rouge, begab sich auf die Suche nach Gammastrahlen-Daten der letzten beobachteten Riesenflares im Dezember 2004. In den Daten zeigte sich ein kleineres Signal vom Magnetar, für das es bisher noch keine Erklärung gab. „Das wurde damals zwar vermerkt, aber niemand hatte eine Vorstellung davon, was es sein könnte“, sagte Burns.

Und tatsächlich: Das Gammastrahlen-Signal entsprach der Strahlungsaktivität, die sich üblicherweise zeigt, wenn schwere Elemente entstehen und sich anschließend in einer Magnetar-Eruption verteilen. „Diese einzelne gigantische Eruption war so gewaltig, dass sie diese schweren Elemente in einer solchen Menge erzeugte, dass die Anhäufung ähnlicher Ereignisse im Laufe der Geschichte unserer Galaxie einen bedeutenden Anteil aller dieser Elemente auf der Erde ausmachen könnte“, sagte Brian Metzger, einer der weiteren Autoren des Archiv-Projekts.

Anzeige
Anzeige

Die Forschenden stützen ihre Schlussfolgerung mit Daten aus zwei Heliophysik-Missionen der Nasa: der inzwischen stillgelegten Reuven Ramaty High Energy Solar Spectroscopic Imager (RHESSI) und dem noch laufenden Nasa-Satelliten Wind, der ebenfalls die riesige Magnetar-Eruption beobachtet hatte.

„Damit wird eine der Fragen des Jahrhunderts beantwortet und ein Rätsel gelöst, und zwar mithilfe von Archivdaten, die fast in Vergessenheit geraten waren“, sagte Burns. Die Forschenden werden weitere Archivdaten auswerten und herausfinden, ob Magnetare noch weitere Geheimnisse verborgen halten.

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 02.05.2025 veröffentlicht, interessiert jedoch immer noch sehr viele unserer Leser:innen. Deshalb haben wir ihn aktualisiert und hier nochmals zur Verfügung gestellt.

Die besten Bilder aus dem Weltall

Das sind die 18 besten Bilder aus dem Weltall Quelle: NicoElNino/Shutterstock
Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren