Weltrekord: Dieser Roboter löst einen Zauberwürfel in nur 0,103 Sekunden

Zauberwürfel: Der neue Rekordhalter löst das Rätsel so schnell, dass man es gar nicht sehen kann. (Foto: Shutterstock-Anastasiia Moiseieva)
Ein Team aus vier Studenten der Purdue University hat einen neuen Guinness-Rekord beim Auflösen von Rubik’s Cube aufgestellt. Wie die US-amerikanische Universität in einem offiziellen Blog-Beitrag berichtet, gelang es ihnen, den Würfel mithilfe eines Roboters in nur 0,103 Sekunden richtig anzuordnen. Damit haben sie nicht nur den bisherigen Weltrekord gebrochen, sondern auch demonstriert, was moderne Automatisierung und maschinelles Sehen heute leisten können.
Geschwindigkeit trifft Präzision
Seit seiner Erfindung im Jahr 1974 begeistert der Zauberwürfel Rubik’s Cube Menschen auf der ganzen Welt. Es gibt unzählige Methoden, um das farbige Drehpuzzle zu lösen. Inzwischen wurden diverse Weltrekorde aufgestellt. Wer es besonders kniffelig mag, kann beim sogenannten „Blindfold Cubing“ versuchen, die Herausforderung mit verbundenen Augen zu lösen.
Noch schneller geht es, wenn statt menschlicher Hände ein Roboter zum Einsatz kommt. Den letzten offiziellen Rekord hatten im Mai 2024 Ingenieur:innen von Mitsubishi Electric aufgestellt: Ihr Roboter brauchte nur 0,305 Sekunden, um das Rätsel zu lösen.
Diesen Rekord haben jetzt vier Studenten der Elmore Family School of Electrical and Computer Engineering (ECE) der Purdue University im US-Bundesstaat Indiana gebrochen. Mit ihrem Roboter, der in Anlehnung an ihre Universität den Namen Purdubik’s Cube trägt, gelang es ihnen, den Zauberwürfel in nur 0,103 Sekunden korrekt anzuordnen. Damit waren sie fast dreimal schneller als die vorherigen Rekordhalter:innen. „Wir brauchen 103 Millisekunden. Ein menschliches Blinzeln dauert etwa 200 bis 300 Millisekunden. Bevor man also überhaupt merkt, dass der Würfel sich bewegt, haben wir ihn schon gelöst“, kommentiert Teammitglied Matthew Patrohay.
Maschinelles Sehen und speziell entwickelte Algorithmen
Purdubik’s Cube kombiniert maschinelles Sehen, speziell entwickelte Lösungsalgorithmen und Industrie-Hardware. Jedes Bewegungselement ist millisekundengenau aufeinander abgestimmt – von der Farberkennung bis zur letzten Drehung des Würfels. Das Team präsentierte seine Entwicklung erstmals beim SPARK-Designwettbewerb an der Purdue University und gewann auf Anhieb den ersten Platz. Anschließend hat es das System weiter verfeinert, bis schließlich der Guinness-Rekord fiel.
Das Projekt war allerdings nicht nur auf Geschwindigkeit ausgerichtet. Die Studenten entwickelten zusätzlich eine interaktive Funktion: Mit einem per Bluetooth verbundenen Smart Cube können Besucher:innen den Würfel selbst mischen – der Roboter erkennt jede Bewegung in Echtzeit und löst ihn, sobald der Vorgang abgeschlossen ist.
Für Milind Kulkarni, den Leiter der Fakultät für Elektrotechnik, ist das Projekt ein Symbol für das Potenzial der Nachwuchstalente: „Vier ECE-Studenten haben in weniger als einem Jahr einen Rekord gebrochen, den ein Weltklasse-Team von Mitsubishi aufgestellt hat. Ich sage immer, dass wir die besten ECE-Studenten des Landes haben – und das beweist es. Ich könnte nicht stolzer sein.“