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Weniger Transparenz bei Deepmind: Experten warnen vor Innovationsbremse

Um den eigenen Vorsprung zu sichern, will Deepmind den Zugang zu seinen Forschungsergebnissen einschränken. Expert:innen befürchten gravierende Folgen – sehen aber auch Chancen für kleinere europäische KI-Labore.

Von Noëlle Bölling
2 Min.
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Bedeutet weniger Transparenz mehr Erfolg für Google Deepmind? (Foto: Shutterstock, Postmodern Studio)

Google Deepmind hat die Veröffentlichung seiner Forschungsergebnisse eingeschränkt. Laut einem Bericht der Financial Times wurden strengere Prüfprozesse und zusätzliche bürokratische Hürden eingeführt. Dadurch wird es Wissenschaftler:innen deutlich erschwert, Studien über ihre Arbeit öffentlich zugänglich zu machen.

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Ziel der Maßnahmen sei es, sich einen strategischen Vorteil im globalen Wettbewerb um führende KI-Technologien zu sichern. Expert:innen sehen diesen Kurs allerdings kritisch: Sie warnen vor negativen Auswirkungen auf wissenschaftliche Innovationen und fordern mehr Transparenz und Kooperationsbereitschaft.

Wettbewerbsdruck führt zu weniger Transparenz

Deepmind ist ein auf Künstliche Intelligenz spezialisiertes Forschungsunternehmen, das 2014 von Google übernommen wurde. Es zählt zu den führenden Innovationszentren weltweit und hat über Jahre hinweg bedeutende Durchbrüche in der Computerwissenschaft erzielt. Inzwischen bekommt das Labor aber zunehmend Konkurrenz – etwa durch Unternehmen wie OpenAI und Deepseek. Der Druck, die Spitzenposition zu halten, wächst.

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Dass Deepmind seinen eigenen Vorsprung schützen will, ist nur wenig verwunderlich. Außerdem könnten die Maßnahmen anderen KI-Laboren zunächst zugutekommen: Deepminds hohe Sichtbarkeit und die große Zahl an Zitierungen haben viele Forscher:innen bislang in den Hintergrund gedrängt. Durch den teilweisen Rückzug könnten jetzt auch andere verstärkt eine Bühne bekommen. Expert:innen warnen allerdings, dass die potenziellen Nachteile überwiegen könnten.

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Expertin wirbt für mehr wissenschaftlichen Austausch

Anita Schjøll Abildgaard, Mitgründerin und CEO des norwegischen Startups Iris.ai, befürchtet, dass Deepminds Einschränkungen den technologischen Fortschritt ausbremsen könnten. „Die Entscheidung von Deepmind markiert das Ende einer Ära der Offenheit und Zusammenarbeit in der KI-Forschung“, kommentiert sie. Als Beispiel für wichtige Errungenschaften nennt sie zum Beispiel Alphafold: Das KI-System wurde von Deepmind entwickelt und kann Proteinstrukturen mit hoher Präzision vorhersagen. Die Software wurde als Lösung für eines der größten Rätsel der Biologie gefeiert und gilt als Grundlage für potenzielle Fortschritte in Bereichen wie der Medikamentenentwicklung oder dem Klimaschutz.

Durch die Entscheidung, künftig weniger KI-Studien zu veröffentlichen, werde die wichtige Arbeit von Deepmind für Forscher:innen weltweit schwerer zugänglich – und Abildgaard warnt vor den Folgen, die das nach sich ziehen könnte. Gleichzeitig sieht sie aber auch Chancen: Während sich Deepmind stärker auf den eigenen Erfolg konzentriert, könnten kleinere europäische Forschungsinitiativen verstärkt auf Offenheit setzen – und sich damit bewusst von US-Konzernen abgrenzen. Europa verfüge über eine der aktivsten Open-Source-Gemeinschaften im KI-Bereich. Zusammenhalt und Transparenz könnten hier zu einem der wichtigsten Wettbewerbsvorteile werden.

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