Windows 2000 feiert 25. Geburtstag: Warum das Betriebssystem eigentlich schon deutlich älter sein sollte

Windows 2000 feiert seinen 25. Geburtstag. Wäre es damals nach Microsofts Ursprungsplänen gegangen, wäre das Betriebssystem aber jetzt schon ein paar Jahre älter. Denn eigentlich sollte Windows 2000 schon 1997 erscheinen. Damals trug das Betriebssystem noch den internen Namen Windows NT 5.0. Doch diese Pläne konnten aus mehreren Gründen nicht eingehalten werden.
Der steinige Weg zu Windows 2000
Der Plan, Windows 2000 Ende 1997 zu veröffentlichen, zeigte sich schon wenige Monate nach der Ankündigung als zu ambitioniert. Das dürfte wohl auch an einem neuen Feature gelegen haben – dem Active Directory. Dabei handelt es sich um eine Datenbank, in der Nutzer:innen, Gruppen, Computer und andere Geräte in einem Netzwerk gegliedert und von Administrator:innen überwacht werden können. Nachdem einige Entwickler:innen Zugriff auf eine Vorabversion des Features bekommen hatten, wurde Windows 2000 zunächst auf 1998 verschoben.
Ein erster Beta-Test von Windows 2000 sollte trotzdem im September 1997 stattfinden. Allerdings war der Termin für die Microsoft-Entwickler:innen am Ende zu knapp. Das Ergebnis: Eine Vorabversion des Betriebssystems, in dem viele Funktionen und Neuerungen nur halb gar funktioniert haben. Ein zweiter Beta-Test wurde auf Mitte 1998 verschoben und damit der finale Release auf 1999.
Aber auch diesen Termin konnte Microsoft nicht einhalten. Dafür arbeitete das Unternehmen aber zeitgleich an einer 64-Bit-Version und an passender Hardware für das neue Betriebssystem. Zum Release gab es dann aber noch einen Rückschlag für Microsoft: Ein internes Dokument offenbarte, dass Windows 2000 etwa 63.000 Fehler beinhalten würde. Wie sich später herausstellte, befanden sich unter diesen Fehlern auch enorm viele falsch-positive Meldungen. Die letztliche Anzahl der Fehler war deutlich geringer.
Der Erfolg von Windows 2000
Der finale Release fand im Februar 2000 statt. Zum Start gab es Windows 2000 in drei Versionen: Professional, Server und Advanced-Server. Die Anschaffungskosten für die Professional-Version – also die Version für Privatanwender:innen – beliefen sich auf 800 D-Mark. Selbst ein Update von einer alten NT-4.0-Version kostete Nutzer:innen noch knapp 400 DM. Administrator:innen, die zu Windows 2000 Server griffen, mussten 2.500 DM zahlen.
Trotz der hohen Preise und der holprigen Vorgeschichte konnte Microsoft innerhalb kürzester Zeit einen ersten Verkaufsmeilenstein verzeichnen. So verkaufte sich Windows 2000 in einem Monat eine Million Mal. Neben dem erwähnten Active Directory brachte das neue Betriebssystem auch USB-Support mit Plug-and-play und FAT32 als Festplattenformat für Partitionen mit einer Größe von maximal 32 Gigabyte.
Den Erfolg trübten gleich zwei Viren, die Windows 2000 knapp hintereinander heimsuchten: Code Red und Nimda, die sich über Webseiten und Mail-Anhänge einschleusten, infizierten in ihrer Hochzeit mehrere Hunderttausende Rechner. Nimda kreierte etwa einen zusätzlichen Admin-Account auf Windows-Rechnern, über den Angreifer:innen Schadprogramme herunterladen und ausführen konnten.
Nachdem die Probleme mit den Viren eingedämmt wurden, konnte Windows 2000 seinen Erfolg aber noch einige Jahre weiterführen. 2005 endete der Mainstream-Support für das Betriebssystem. Allerdings konnten User:innen über den Extended Support noch bis Mitte 2010 wichtige Sicherheitsupdates bekommen. Und das, obwohl Windows XP und Vista schon mehrere Jahre als neue Betriebssysteme bereitstanden.