Anzeige
Anzeige
News

App-Stores: Klage von Epic und Match beschuldigt Google, Publisher zu bestechen

Google soll Entwicklerstudios bezahlen, um alternative App-Stores zu verhindern. Das wirft eine Klage der Softwaremultis Epic Games und Match Group dem Tech-Konzern vor.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Googles Play-Store ist der absolute Marktführer unter den App-Stores für Android. Damit das so bleibt, könnte der Betreiber gegen Wettbewerbsrecht verstoßen haben. (Foto: BigTunaOnline / Shutterstock.com)

Die bestehende Klage von Epic Games und dem Singlebörsen-Marktführer Match gegen Google haben die Antragsteller nun erweitert. Ursprünglich hatten sie sich gegen die Zahlungsmodalitäten im Play-Store gewandt. Die beiden Unternehmen werfen dem App-Store-Betreiber nun zusätzlich vor, Entwicklerstudios dafür zu bezahlen, dass sie keine alternativen Software-Plattformen für Android-Apps eröffnen. Dazu soll etwa das „Project Hug“ als Beispiel dienen. Hunderte Millionen von Dollar seien an Markteilnehmer geflossen, die in der Lage gewesen wären, eigene App-Stores zu eröffnen – um genau das zu verhindern.

Anzeige
Anzeige

Project Hug: Entwickler mit Geheimverträgen und Geldern „umarmen“

Der Kernvorwurf lautet, Google habe nach der Auseinandersetzung um In-App-Käufe in Epics Shooter „Fortnite“ ein Projekt ins Leben gerufen, um Spielehersteller im Google-Play-Store zu halten. Dazu soll der Betreiber Hunderte Millionen von Dollar an große Spiele-Publisher wie Activision Blizzard ausgeschüttet haben. Im Gegenzug versprachen sie angeblich in Geheimverträgen, keine alternativen Stores aufzumachen. Die Kläger sind sich sicher, dass dieses Vorgehen gegen US-Kartellrecht verstößt.

Google behauptet das Gegenteil

Die Beklagte sieht das Projekt, das sie später in „Apps and Games Velocity Program“ umfirmiert hat, hingegen als einen Beweis für fairen Wettbewerb. Das Programm biete Entwickler:innen lediglich Anreize, um Google-Play-Nutzer:innen Vorteile und frühe Zugänge zu gewähren. Es hindere die Unternehmen keineswegs daran, konkurrierende App-Stores zu eröffnen. Ein Sprecher sagte Engadget gegenüber: „Epic und Match fügen ihren erfolglosen Klagen weitere unzutreffende Behauptungen hinzu, und wir freuen uns darauf, die Sache vor Gericht richtigzustellen.“ Google hat zudem vor nicht allzu langer Zeit Gegenklage gegen Match angestrengt. Der Vorwurf: Der Mutterkonzern von Tinder und Co. wolle überhaupt keine Umsatzbeteiligung zahlen.

Anzeige
Anzeige

Alternative App-Stores könnten Google Milliarden kosten

Die Geschichte begann mit einem Ausscheren von Epic aus dem Play-Store. Daraufhin sorgte sich 2019 das Google-Finanzteam über mögliche Verluste. Es schätzte, der Epic Games Store könne Google bis 2022 zwischen 350 Millionen bis 1,4 Milliarden Dollar entziehen. Sollten andere App-Stores „volle Zugkraft“ erlangen, könnten sich die Verluste sogar im Bereich zwischen 1,1 und 6 Milliarden Dollar bewegen.

Android-Manager: Mehr „Liebe“ für Spitzenentwickler:innen

Das Projekt Hug sei daraufhin ersonnen worden, um „Spitzenentwicklern und -spielen zusätzliche Liebe/Förderung zukommen zu lassen“, so interne Dokumente. Ihnen zufolge sollten die Deals vor allem Unternehmen binden, die gefährdet seien, von Epics „Ansteckung“ betroffen zu sein. Das Projekt war den Google-Dokumenten zufolge ein Erfolg. Man hatte mit den meisten Ziel-Unternehmen Verträge unterzeichnet, um sie im Play-Store zu halten. Google sagt hingegen, das Programm sei ein Zeichen für „gesunden Wettbewerb“ zwischen den Betriebssystemen und App-Stores und „komme den Entwicklern sehr zugute“. Gegen Google laufen weitere Verfahren vom US-Justizministerium sowie 37 Generalstaatsanwälten von Bundesstaaten. Ein Gesetzesentwurf des Senats von Jahresbeginn hat zusätzlich die In-App-Käufe von Google und Apple im Visier.

Anzeige
Anzeige
Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige