
Google sieht sich mit einer Klage konfrontiert. In einer Beschwerde, die Tinders Mutterkonzern Match am Montag beim Bundesgericht in Kalifornien einreichte, behauptet das Unternehmen, dass Google mit seinen Richtlinien im Play-Store gegen das Kartellgesetz verstößt.
Die Klage bezieht sich dabei auf eine Richtlinie, die Google noch in diesem Jahr umsetzen will. Bereits im Jahr 2020 erläuterte Google seine Haltung zu In-App-Käufen und kündigte an, dass jegliche Android-Entwickler Zahlungen mit Waren und Dienstleistungen, die sie in ihren Anwendungen anbieten, über das Abrechnungssystem des Play-Stores abwickeln müssen. Zunächst galt die Frist für die Durchsetzung bis zum 30. September 2021, sie wurde später aber auf den 1. Juni 2022 verlängert.
Wie Match in einer Erklärung gegenüber Engadget mitteilte, habe Google dem Unternehmen zugesichert, dass es seine eigenen Zahlungssysteme verwenden könne. Später sei dann damit gedroht worden, alle Match-Apps aus dem Play-Store zu schmeißen, sollten die Richtlinien nicht eingehalten werden. Für Shar Dubey, CEO von Match, ist die „Klage ein letzter Ausweg“. Auch Google meldete sich mittlerweile mit einem Blogbeitrag zu Wort. Darin bezeichnet Google die Anschuldigungen als „zynisch“ und beschuldigt Match der Profitgier, statt ein verantwortungsvoller Partner zu sein.
Die Klage kommt zu einem Zeitpunkt, in dem Google und auch Apple ohnehin erheblichem regulatorischen Druck von Gesetzgebern auf der ganzen Welt aufgrund der App-Store-Richtlinien ausgeliefert sind. Auch Apple liefert sich seit über einem Jahr einen Rechtsstreit mit Fortnite-Entwickler Epic, da auch hier eine Bezahlmöglichkeit in die Fortnite-App integriert wurde, die Apples App-Store-Payment umgeht.
Zuletzt gab Google bekannt, mit seinem Pilotpartner Spotify das sogenannte „User-Choice-Billing“ zu testen. Das ermöglicht es Apps, ihr eigenes Zahlungssystem einzubinden. Auch Match hatte sich mit Tinder für dieses Pilotprojekt beworben, doch Google lehnte den Antrag zur Aufnahme in das Programm laut Match ab und nannte keine Kriterien, die erfüllt werden müssen, damit Tinder Teil des Projekts werden kann. Es bahnt sich ein ähnlich langwieriger Rechtsstreit wie zwischen Apple und Epic an.
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