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Test

Pixel Watch 2 im Test: So hätte schon Googles erste Smartwatch sein müssen

Mit der Pixel Watch 2 hat Google viele Makel der ersten Smartwatch-Generation behoben und macht sie fast zu einer Apple Watch für Android. Was zu bemängeln und gelungen ist, verrät unser Test.

13 Min.
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Google Pixel Watch 2 mit aktivem Display. (Foto: t3n)

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Wir haben die neue Pixel Watch 2 um die zwei Wochen lang im Alltag genutzt, mit ihr Nächte verbracht und Sport getrieben. Im Zuge der Nutzungszeit konnten wir uns ein gutes Bild von der neuen Smartwatch-Generation machen. Mit dem zweiten Anlauf hat Google seine Hausaufgaben gemacht und in vielen Bereichen nachgebessert. Dennoch sehen wir hier und dort Verbesserungsbedarf, um eine Art Apple Watch für Android zu werden.

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Pixel Watch 2 sieht aus wie die erste Generation – aber nur fast

Die Pixel Watch 2 sieht auf den ersten Blick genauso aus wie die Pixel Watch 1 (Test). Google scheint mit dem Design zufrieden zu sein und wir im Grunde auch. Denn zum einen weiß es, subjektiv betrachtet, durch das kreisrunde Gehäuse zu gefallen, zudem trägt es im Unterschied zu vielen anderen Wear-OS-Uhren nicht so dick auf.

Zwei Generationen auf einem Foto: Die Pixel Watch 2 neben der Pixel Watch 1. (Foto: t3n)

Wie beim ersten Modell misst das Gehäuse 41 Millimeter, wodurch die Uhr bei kräftigen Armen eher zierlich anmutet. Eine zweite Größe gibt es trotz der Wünsche einiger nicht. Hier könnte Google sich ein Beispiel an Apple oder Samsung nehmen, die ihre Smartwatch-Modelle in zwei oder gar drei Größen anbieten, um eine breitere Kundschaft anzusprechen. Apropos Apple: Die Apple Watch Series 9 und Watch Ultra 2 (unser Test) unterscheiden sich optisch nicht von den Vorgängermodellen.

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Trotz des optischen Stillstands hat Google das Gehäusematerial verändert. Anstelle von Edelstahl setzt der Hersteller bei der neuen Generation auf Aluminium. Das reduziert zum einen das Gewicht von 36 auf 31 Gramm, zum anderen setzt Google zu 100 Prozent recyceltes Material ein, was einen gewissen positiven Effekt auf die Umwelt hat. Apple macht das übrigens auch.

Sicherlich ist Aluminium weniger robust als Edelstahl, bei dem ohnehin kaum sichtbaren Gehäuse dürfte das aber keine Rolle spielen. Denn der Großteil der sichtbaren Fläche ist das leicht nach außen gewölbte Schutzglas, das der Pixel Watch ihr charakteristisches Äußeres verleiht. Dieses besteht laut Google aus speziellem 3D Corning Glass 5, das bei unseren Watches trotz täglicher Benutzung keinen Kratzer abbekommen hat.

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Falls es jedoch zu einem Displayriss kommen sollte, habt ihr ein Problem, denn Google bietet derzeit noch keine Reparaturoption für die Watch an. Das ist alles andere als gut und sollte beim Kauf im Hinterkopf behalten werden.

Folgendes Statement gab Google t3n zur Reparatursituation der Pixel Watch: „Im Moment haben wir keine Reparaturmöglichkeit für die Google Pixel Watch. Wenn Ihre Uhr beschädigt ist, können Sie das Google Pixel Watch Customer Support Team kontaktieren, um Ihre Ersatzoptionen zu prüfen.

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Auf der Apple-Seite ist eine Reparatur zwar möglich, ohne Apple-Care-Plus liegen die Reparaturkosten bei einer Series 9 aber bei Preisen ab 360 Euro – für ein neues Display der Watch Ultra 2 verlangt Apple knapp 620 Euro. Mit Apple-Care-Plus fallen die Kosten bei den Smartwatches für zwei Jahre auf 89 respektive 109 Euro.

Gutes Display mit dickem Rand

Das Display der Pixel Watch 2 ist hell und gut, hat aber immer noch recht dicke Ränder, die Google geschickt zu kaschieren weiß. (Foto: t3n)

Gut, aber nicht neu ist das verbaute 1,2-Zoll-AMOLED-Display, das Google zufolge bis zu 1.000 Nits hell werden kann. Der kreisrunde Bildschirm ist damit zwar nicht so hell wie der der neuen Apple-Uhren. Es genügt aber, um Inhalte bei direktem Sonnenlicht ablesen zu können. Dass Google nicht bei der Pixel Watch in Sachen Helligkeit nachgelegt hat, überrascht ein wenig, schließlich sind die Bildschirme der neuen Pixel-8-Modelle im Peak viel heller.

Was die Pixeldichte angeht, kommt die Uhr mit 384 mal 384 Pixeln Auflösung auf 320 ppi. Zudem stellt das Display dem Unternehmen zufolge Farben im DCI-P3-Farbraum dar. Nichts geändert hat sich ferner am dicken Rand des Bildschirms – immerhin weiß Google ihn aber durch schicke Zifferblätter zu kaschieren. Vor allem im Vergleich mit der Apple Watch Series 9 wirkt der Bildschirm der Pixel Watch dennoch etwas aus der Zeit gefallen.

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Google Pixel Watch 2 mit Always-on-Display: Die Inhalte werden dezent ausgeblendet, der Bildschirm abgedimmt. (Foto: t3n)

Pixel Watch 2 mit Performance- und Laufzeitschub

Während sich optisch wenig getan hat, verpasst Google bei der neuen Pixel Watch 2 dem Prozessor ein größeres Update, das freilich nötig war. Denn die erste Pixel-Watch-Generation hatte ein damals vier Jahre altes Exynos-9110-SoC von Samsung an Bord, das alles andere als performant und energieeffizient war.

Mit dem Snapdragon W5 Gen 1 setzt Google nun auf einen Qualcomm-Chip, der in moderner Vier-Nanometer-Fertigungstechnik produziert wird, damit leistungsfähiger ist und auch mehr Laufzeit bietet als der Chip des Vorgängers. Wie dem Vorgänger hat Google dem Snapdragon-SoC einen separaten selbst entwickelten Coprozessor beiseite gestellt, der jegliche Sensordaten stromsparend aufzeichnen soll. Der Arbeitsspeicher ist mit zwei Gigabyte ausreichend groß, der Flashspeicher bietet mit 32 Gigabyte eine solide Kapazität.

In der Praxis ist der bessere Chip tatsächlich spürbar: Das System läuft flüssiger, Apps starten schneller und die Navigation über das runde Display oder die seitlichen Knöpfe respektive die digitale Krone geht ebenso smoother vonstatten.

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Hinsichtlich der Akkulaufzeit macht sich der neue Chip ebenfalls positiv bemerkbar. Denn der minimal größere Akku, der von 295 Milliamperestunden bei der ersten Pixel Watch auf 306 Milliamperestunden gewachsen ist, wird wenig mit der zusätzlichen Laufzeit zu tun haben.

Google selbst sagt, dass die Pixel Watch 2 mit aktiviertem Always-on-Display nach 24 Stunden wieder geladen werden muss. Bei der ersten Pixel Watch war dies absolut nicht realisierbar – selbst mit abgestelltem Always-on-Display hatten wir Probleme, über den Tag zu kommen. Die Angaben für das neue Modell kommen erfreulicherweise in etwa hin, wobei es stets von der Nutzungsart und -intensität abhängt.

 Pixel Watch 2Pixel Watch 1
Display1,2", OLED, bis 1.000 Nits, 3D Corning Gorilla Glass 5,Always-On-Display1,2", OLED, bis 1.000 Nits, 3D Corning Gorilla Glass 5,Always-On-Display
Auflösung384 × 384, 320 ppi384 × 384, 320 ppi
BetriebssystemWear OS 4Wear OS 3.5 (Update auf Wear OS 4 kommt)
ProzessorQualcomm 5100, Cortex M33-CoprozessorSamsung Exynos W9110, Cortex M33-Coprozessor
Arbeitsspeicher2 GB SDRAM2 GB SDRAM
SchutzklasseIP68, 5 ATM5 ATM
Speicher32 GB EMMC32 GB EMMC
Sensoren, SonstigesSauerstoffsättigungsmesser (SpO2), mit EKG-App kompatible elektrische Mehrzwecksensoren, optischer Mehrwege-Herzfrequenzsensor, Elektrischer Sensor zur Messung der Hautleitfähigkeit (cEDA), Hauttemperatursensor
optische Herzfrequenz, elektrischer Mehrzwecksensor, Sauerstoffsättigungsmesser (SpO2), Höhenmesser, mit EKG-App kompatible elektrische Mehrzwecksensoren
Akku306 mAh295 mAh
Konnektivität4G/LTE und UMTS,
Bluetooth 5.0, WLAN 802.11 b/g/n 2,4 GHz, NFC
4G/LTE und UMTS,
Bluetooth 5.0, WLAN 802.11 b/g/n 2,4 GHz, NFC
Durchmesser41 mm41 mm
Abmessungen41 x 41 × 12,3 mm 41 x 41 × 12,3 mm
Gewicht31 g (ohne Armband)36 g (ohne Armband)
FarbenMatte Black/ Obsidian;
Polished Silver/Bay;
Polished Silver / Porcelain; Champagne Gold / Hazel
Matte Black/Obsidian, Polished Silver/Charcoal, Polished Silver/Chalk, Champagne Gold/Hazel
Preis399 Euro (GPS/WLAN),
449 Euro (GPS/WLAN/LTE)
379 Euro (GPS/WLAN),
429 Euro (GPS/WLAN/LTE)

Bei passiver Nutzung – also einfach zur Anzeige der Uhrzeit, für Benachrichtigungen und dem Bezahlen per Google Wallet – sind die 24 Stunden durchaus drin. Anders sieht es aus, wenn die Smartwatch für das Tracking von Joggingrunden oder anderen Workouts genutzt wird. Dann reduziert sich die Laufzeit merklich. Im Vergleich zur ersten Generation hat sich der Verbrauch bei solchen Aktivitäten aber stark verringert. Auch über Nacht, während des Schlaftrackings, hat Google den Stromverbrauch reduzieren können.

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Damit die Smartwatch in der Nacht weniger Energie verbraucht, müsst ihr jedoch den Schlafenszeitmodus aktivieren. Dieser springt automatisch an, wenn ihr in der Fitbit-App die Synchronisierung zwischen Smartphone und Watch eingestellt habt. Nutzt ihr auf dem Smartphone kein Digital Wellbeing, so könnt ihr den Schlafenszeitmodus abends in den Schnelleinstellungen auch manuell betätigen.

In der neuen Fitbit-App könnt ihr nicht nur einfach eure gesammelten Fitness- und Gesundheitsdaten einsehen, sondern auch einen Fokus für euch festlegen. Das Coaching ist Teil des Premium-Abos. (Screenshots: t3n)

Die verbesserte Laufzeit ist umso beachtlicher, weil die Pixel Watch 2 mehr Sensoren als das Debütmodel integriert hat, mit denen Aktivitäten, Schlaf und mehr präziser getrackt werden sollen. Nichtsdestotrotz wünschten wir uns, dass die Laufzeit eine Nuance besser wäre, sodass nicht jeden Tag der Ladepuck aufgesucht werden müsste. Das ist aber nicht nur ein Problem der Pixel Watch, sondern der meisten Smartwatches dieser Güte.

Apropos Laden: Hier setzt Google nicht mehr auf einen magnetischen Ladepuck, der kabellos Energie überträgt, sondern eine Lösung, die mehr an die Ladegeräte der Fitbit Sense erinnern: Denn die neue „Ladestation“ besitzt vier Pogo-Pins zum Aufladen. Der verbaute Magnet ist zudem stärker als beim Vorgänger, sodass die Arretierung zuverlässiger ist. Die Lösung der ersten Pixel Watch wirkte im Vergleich weniger ausgereift.

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Für schnelleres und weniger heißes Laden setzt Google bei der Pixel Watch 2 auf einen Ladepuck mit Pogo-Pins. (Foto: t3n)

Zudem ist die Ladegeschwindigkeit mit der neuen Lösung minimal höher, sodass der Akku nach etwa 30 Minuten von leer auf 50 Prozent geladen ist. Die Unterschiede hinsichtlich der Ladekurve sind nicht sonderlich groß, allerdings entwickelt die neue Smartwatch spürbar weniger Hitze als das erste Modell. Die erste Generation war beim Anlegen nach einer Ladesession ein kleiner Heizpuck am Handgelenk.

Sowohl die erste als auch die zweite Generation sind im Grunde nicht des Pudels Kern. Wir wünschten uns, dass sich die dritte Generation bequem per Qi-Wireless-Standard aufladen lassen kann. Hier würde sich etwa der neue Ladestandard Qi2 bestens eignen, zu dem unter anderem ein stärkerer Magnet gehört.

Für Bastler ist die aktuelle Lösung indes fantastisch, da sich die Pogo-Pins für den Datentransfer per USB eignen und so per Verbindung zum Notebook der Bootloader entsperrt und OTA-Images geflasht werden können.

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Pixel Watch 2: Sensorenfülle und tiefere Fitbit-Verzahnung

Mit der neuen Watch-Generation verbaut Google allerhand neue Sensoren, die in der ersten Version noch nicht zu finden waren. Weiterhin ist für jegliche Fitness- und Wellnessinformationen die Fitbit-App der zentrale Anlaufpunkt.

Pixel Watch 2 vs. Pixel Watch 1: Die neue Generation hat mehr Sensoren auf der Rückseite integriert. (Foto: t3n)

Neu in der Watch 2 ist der Mehrwege-Herzfrequenzsensor, der im Vergleich zum Vorgänger eine verbesserte Signalqualität liefern soll. Er schaltet automatisch zwischen Einzel- und Mehrwegmodus um, je nachdem, wie intensiv trainiert wird.

Besonders beim Hantel- oder allgemein dem Krafttraining, wo viel Bewegung im Handgelenk ist, sind mehrere Sensoren sinnvoll. Denn mit dem Mehrwegmodus kommen mehrere LED und Fotodioden zum Einsatz, um das Pulssignal aus verschiedenen Winkeln und Positionen zu messen und so mehrere Schätzungen des Pulses zu erhalten.

Ferner hat Google den KI-Herzfrequenz-Algorithmus, der mit der ersten Pixel-Watch-Generation eingeführt wurde, weiterentwickelt. Er soll nun „eine genauere und robuste Herzfrequenzmessung“ bieten. Mithilfe dieser präziseren Herzfrequenzmessung soll die Watch 2 tiefere Einblicke „in die grundlegenden Gesundheitsmetriken“ wie die Aktiv-Zonen-Minuten bis hin zur Verfolgung der Körperreaktion und der Herzgesundheit bieten, so Google.

Wie präzise die neuen Sensoren vor allem im Vergleich zu anderen Smartwatches funktionieren, demonstriert der niederländische Bioinformatiker Rob ter Horst auf seinem Youtube-Kanal Quantifiedscientist. In seiner detaillierten Datenanalyse schneidet die Google-Smartwatch ausgezeichnet ab.

Herzfrequenz und mehr messen die Sensoren der Pixel Watch 2 durchaus zuverlässig. (Foto: t3n)

Im Vergleich mit der Apple Watch Series 9, die uns ebenso vorliegt, und insgesamt mit Apple, das für recht präzise Sensoren bekannt ist, liefert die Pixel Watch 2 nach unseren Erkenntnissen solide Daten ab. Sowohl bei der Pulsmessung als auch der Blutsauerstoffmessung sind die Daten überwiegend deckungsgleich.

Einen cEDA-Sensor, der die kontinuierliche elektrodermale Aktivität misst und in Kombination mit Puls- und Temperaturmessung daraus Schlüsse über potenziellen Stress oder Aufregung ziehen kann, hat die Pixel Watch 2 ebenfalls – die Apple Watch indes nicht.

Interessant ist bei diesem Sensor, dass eine Benachrichtigung über eine potenzielle Stresssituation erst zeitverzögert ausgegeben wird, sodass in dem jeweiligen Augenblick der Anspannung eine solche Information den oder die Nutzer:in nicht noch mehr stresst. Etwaige Situationen könnt ihr dann später an der Smartwatch bestätigen und einen Ausgleich über die Smartwatch-App Fitbit Relax suchen. Diese bietet ähnlich wie Apples Achtsamkeits-App eine Atemübung an.

Für wen das nichts ist: Das Stressmanagement ist eine optionale Funktion, die ihr in der Fitbit-App ausstellen könnt.

Pixel Watch 2: Automatisches Tracking und GPS

Die Smartwatch unterstützt das Tracking verschiedenster sportlicher Aktivitäten – laut Google sind es um die 40, die genauso auch der Vorgänger zu bieten hat. Das neue Modell kann nun aber automatisch erkennen, wenn ihr sieben gängige Trainingsarten wie Laufen, Radfahren im Freien und Ähnliches begonnen habt. Dann erhaltet ihr einen Hinweis, das Tracking der Aktivität starten zu können.

Die automatische Erkennung dauert bisweilen jedoch bis zu zehn Minuten, sodass ein Teil eures Trainings nicht aufgezeichnet wird. Konkret: Schritte und Puls werden stets auch ohne Workout aufgezeichnet, bei der Aktivierung des Workout-Trackings werden noch weitere Informationen wie Standortdaten mitgetrackt. Am Ende des Workouts bekommt ihr praktischerweise den Hinweis, das Tracking zu beenden.

Für die Standortdaten wird das integrierte GPS benötigt, das in der Regel durchaus zuverlässig funktioniert. Jedoch braucht es gelegentlich eine Gedenkminute. Hier hatte Fitbit in der Vergangenheit und leider auch immer noch beim Fitnesstracker Charge 6 so ein paar Problemchen.

Gut funktioniert übrigens das Schlaftracking. Die Schlafdaten zeigen euch, wie lang ihr geschlafen habt und wie lange ihr in welchen Schlafphasen verbracht habt. Ergänzend werden während des Schlafs der Blutsauerstoff und eure Körpertemperatur gemessen, die gesammelt aufbereitet in der Fitbit-App angezeigt werden.

Premium: Einige Fitbit-Funktionen kosten extra

Ein paar Worte zur Fitbit-App und den zum Teil zahlungspflichtigen Funktionen: Generell hat Google die Fitbit-App mit dem letzten größeren Update verbessert. Sie wirkt freundlicher, trotz Funktionsfülle aufgeräumter und sinnvoll strukturiert.

Die Fitbit-Hauptfunktionen wie das Workout- und Schlaf-Tracking sowie das Stress-Monitoring sind allesamt ohne Abo einsehbar. Jedoch verlangt Google für zusätzliche Analysedaten den Abschluss eines Fitbit-Premium-Abos in Höhe von knapp neun Euro im Monat. Hier sollte Google sich das kostenpflichtige Angebot noch einmal näher ansehen, denn die Unterteilung in kostenlos und -pflichtig mutet hier und dort ein wenig willkürlich an.

Fitibit: Der Premium-Tarif hat einige Funktionen, die wir eher in der Basisversion verorten würden. (Screenshot: t3n; Google)

So sollten Informationen, die auf unseren Gesundheitswerten basieren, allesamt Teil des kostenlosen Fitbit-Angebots sein. Dazu würden wir den Tagesformindex, der uns anzeigt, ob man bereit fürs Training ist oder sich besser erholen sollte, sowie die Aufschlüsselung des Schlafindexes und das Schlafprofil zählen. Zusätzliche Angebote wie Workouts, Achtsamkeitsübungen, die speziell entwickelt oder hinzugekauft wurden, wären derweil berechtigt Teil eines Premium-Tarifs.

Aus Premium abkoppeln sollte Google zudem die Funktion „Sicherheitssignal“, mit der über das LTE-Modell der Watch ganz ohne Smartphone unterwegs Notfallinformationen gesendet, die Unfallerkennung und der Sicherheitscheck genutzt als auch den Rettungsdienst und Notfallkontakte erreicht werden können.

Wear OS 4: Es wird besser

Softwarebasis der Smartwatch ist Wear OS 4. Die neue OS-Version feierte auf Samsungs Galaxy Watch 6 Premiere und ist mittlerweile auch auf der ersten Pixel Watch zu finden. Mit dem Update liefert Google diverse essenzielle Apps wie Gmail und den Kalender nach. So ist es per Smartwatch möglich, E‑Mails schnell zu beantworten, den Terminkalender zu checken, sich Veranstaltungen anzeigen zu lassen oder den Status von Aufgaben im Kalender zu aktualisieren.

Pixel Watch 2: Mit Google Assistant am Handgelenk. (Foto: t3n)

Auch Apps weiterer Anbieter halten mit Wear OS 4 Einzug: So ist es nun möglich, Whatsapp auf der Uhr zu nutzen, und auch Spotify und Amazons Hörbuchplattform Audible sind mit von der Partie.

Weiterhin an Bord sind vertraute Google-Dienste wie der Assistant und die Bezahlfunktion Wallet. Auch die Schritt-für-Schritt-Navigation per Google Maps könnt ihr am Handgelenk ausführen. Vollkommen unabhängig vom Smartphone ist diese Funktion jedoch nur mit dem LTE-Modell erhältlich.

Die Pixel Watch 2 verfügt überdies über ein sinnvolles Sicherheits-Feature: Mit dem sogenannten Safety Check können vom Träger oder der Trägerin festgelegte Personen automatisch informiert werden, wenn man sich nach einer bestimmten Zeit nicht zurückmeldet. Konzipiert ist die Funktion etwa für Wanderungen oder dafür, wenn Nutzer:innen sich auf dem Heimweg nicht sicher fühlen. Wird die Funktion ausgelöst, wird den Kontaktpersonen die letzte Position mitgeteilt.

In der Pixel-Watch-App könnt ihr einige Sicherheitsfunktionen wie den Sicherheitscheck einstellen. (Screenshots: t3n)

Neu ist außerdem die Möglichkeit, mehrere Smartwatches leichter über die Pixel-Watch-App verbinden zu können. Außerdem lassen sich Wear-OS-4-Smartwatches bequemer von einem zum anderen Smartphone umziehen, ohne sie komplett zurücksetzen und neu einrichten zu müssen. Erfreulich ist zudem, dass es für Smartwatches eine Backup- und Restore-Funktion in der Google-One-Cloud gibt. Das bot Google bislang nur für Smartphones an. Was nicht geht, ist die Kopplung zweier Smartwartches oder Tracker in der Fitbit-App.

In der Pixel-Watch-App (aber auch direkt auf der Uhr) könnt ihr Watchfaces einstellen und Komplikationen festlegen. (Screenshots: t3n)

Was die Updategarantie der Pixel-Smartwatches angeht, besteht jedoch noch Nachholbedarf. Denn während die Pixel-8-Smartphones sieben Jahre Softwareaktualisierungen erhalten, verspricht Google bei seinen Uhren mit drei Jahren nicht einmal die Hälfte. Samsung verspricht für die Galaxy-Uhren vier Jahre und Apple liefert bis zu fünf Jahre neue watchOS-Versionen.

Fazit zur Pixel Watch 2: Google hört zu

Im Vergleich zum Vorgänger zeigt sich: Google hört auf Kritik und hat zahlreiche Schwachpunkte der ersten Pixel Watch mit der neuen Version behoben. Allen voran liefert der neue Chip nicht nur bessere Performance, sondern auch eine massiv längere Laufzeit, die sich mit der anderer moderner Smartwatches messen kann.

Google Pixel Watch 2. (Foto: t3n)

Der Funktionsumfang als „einfache Smartwatch“ für den täglichen Bedarf mit Schrittzähler, Bezahlfunktion, Messaging und Navigation ist ausgezeichnet. Dank der Fitbit-Integration hat die Pixel Watch aber noch viel mehr zu bieten, was die Smartwatch zu einem sehr guten Fitnessbegleiter und Schlaftracker macht.

Sicher: Ambitioniertere Sportler:innen greifen dennoch eher zu Garmin oder Polar. Wer aber gelegentlich eine Joggingrunde dreht oder andere Workouts macht, um ausgeglichener oder fitter zu werden, bekommt mit der Pixel Watch 2 einen sehr guten Begleiter zu einem Android-Smartphone.

Perfekt ist die Pixel Watch 2 sicher nicht, aber Google bewegt sich mit der Smartwatch in eine gute Richtung und sie kann sich mit Samsungs Galaxy-Watches messen. Wünschenswert wären jedoch ein Display mit weniger dickem Rand und zwei verschiedenen Gehäusegrößen. Denn das 41-Millimeter-Gehäuse wirkt an kräftigen Handgelenken eher albern.

Etwas hoch ist indes der Preis der Pixel-Uhr angesetzt, vor allem wenn man ihn mit der Galaxy Watch 6 vergleicht, für die Samsung ab 320 Euro verlangt und die im freien Handel schon für unter 300 Euro zu haben ist. Nachteile der Samsung-Uhren sind jedoch, dass für die Nutzung mit Nicht-Galaxy-Smartphones allerlei Zusatz-Apps installiert werden müssen und Funktionen wie EKG und Blutdruckmessung nicht verfügbar sind. Diese sind Samsung-Galaxy-Exklusiv.

Google verlangt für die Pixel Watch 2 mit Bluetooth und WLAN 399 Euro. Die Variante mit zusätzlichem LTE-Modul schlägt mit 449 Euro zu Buche. Der Straßenpreis der Watch 2 liegt mit etwa 370 Euro* schon ein wenig unter der UVP und dürfte noch weiter sinken. Wer keine Lust auf eine Samsung-Uhr hat, der hat mit Googles zweiter Uhr auf jeden Fall eine gute Alternative.

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