Avocadostore: Warum Nachhaltigkeit “leider scheiße kompliziert” ist

Porträt

Avocadostore: Warum Nachhaltigkeit “leider scheiße kompliziert” ist

Als „Öko-Amazon“ ist Avocadostore bereits 2010 gestartet. Bis heute behauptet sich der Marktplatz gegen große Konkurrenten. Entscheidend dafür sind eine hohe Glaubwürdigkeit – und eine Chefin, die Auseinandersetzungen nicht scheut.

Von Steffen Ermisch

02.07.2021, 20:00 Uhr • 9 Min.

Avocadostore: Warum Nachhaltigkeit “leider scheiße kompliziert” ist — Mimi Sewalski ist Co-Geschäftsführerin bei Avocadostore und bezeichnet sich selbst als „Außenministerin“ der Firma. (Foto: Florian Gobet)

Darf eine selbsternannte Weltverbesserin eine Lederhandtasche tragen? Hin und wieder Fleisch essen? Für eine Fernreise ins Flugzeug steigen? Mit einem E-Scooter herumdüsen? Mimi Sewalski findet: Sie darf – und tut das in Interviews auch kund. Immer wieder provoziert sie damit Widerspruch aus der Kernzielgruppe: Als die Chefin von Avocadostore beispielsweise einmal sagte, es müsse nicht jeder von heute auf morgen auf tierische Produkte verzichten, triggerte das eine Gruppe von Veganern. Plötzlich hagelte es Negativbewertungen für den Onlinemarktplatz, der in Sachen Nachhaltigkeit als Vorreiter gelten will. „Unglaubwürdig“ war noch die freundlichste Kritik, die Sewalski einstecken musste.

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