Neuerungen für Anwender und Entwickler kurz vorgestellt: TYPO3 4.3
Mehr als 750 Änderungen, 19 Monate Entwicklungszeit und die Überwindung kleinerer Hürden [1] waren nötig, bis TYPO3 4.3 endlich fertig war. Wichtigste Neuerungen sind das Frontend-Editing für Redakteure sowie die Integration von Extbase und Fluid zur Entwicklung zukunftsfähiger Extensions.
Für Redakteure
Der neue Uploader erleichtert Redakteuren die Arbeit, wenn sie mehrere Dateien oder Bilder eines Verzeichnisses in das TYPO3-System hochladen wollen. Statt wie bisher alle Dateien einzeln auswählen oder sie über den Umweg FTP hochladen zu müssen, lassen sich jetzt alle Dateien auf einmal auswählen und hochladen.
Ein Suggest-Wizard mit Autovervollständigung unterstützt Redakteure, wenn sie vorhandene Datensätze referenzieren wollen. Mögliche Ergebnisse präsentiert der Wizzard, ähnlich wie bei Google, bereits bei der Eingabe des Suchkriteriums. Administratoren können einfache Auswahlfelder im Backend mit dem Suggest-Wizard kombinieren, den sie im TCA definieren müssen.
Ein Highlight hinsichtlich redaktioneller Arbeiten stellt das überarbeitete und modernisierte Frontend-Editing dar. Die Extension wird allerdings im TER unter „feeditadvanced“ veröffentlicht, um auch nach dem 4.3-Release flexibel zu bleiben und neue Features integrieren zu können.
Für Admins
Administratoren dürfen sich über das neue Reports-Modul freuen – eine Sammlung von diversen Überprüfungen, die einen schnellen Überblick über den allgemeinen Zustand des TYPO3-Systems liefert. Für Extensions besteht die Möglichkeit, den Basisumfang durch eigene Prüfroutinen zu erweitern.
Der neue Scheduler kümmert sich um die Verteilung und Ausführung registrierter Prozesse, die von Extensions bereitgestellt werden, zum Beispiel ein automatischer Newsletter-Versand. Um den Scheduler regelmäßig anzustoßen, genügt ein einzelner Cronjob. Im entsprechenden Backend-Modul lassen sich sämtliche Einzelprozesse verwalten und kontrollieren.
Für Entwickler
Die Integration des MVC-Frameworks Extbase und der Templating-Engine Fluid als Backports von FLOW3 stellen ohne Zweifel sehr wichtige und zukunftsweisende Schritte in Richtung TYPO3 5.0 dar. Durch den Einsatz dieser neuen Programmierkonzepte können Extensions, die bereits jetzt mit TYPO3 4.3 entwickelt werden, später sehr einfach nach TYPO3 5.0 portiert werden.
Im Laufe der Zeit werden die Kernentwickler neue Funktionalitäten in TYPO3 integrieren, die bisherige Methoden und Klassen ersetzen, die dann also veraltet sind. Aus Kompatibilitätsgründen sind die so genannten „deprecated functions“ noch mindestens für einen Versionszyklus im TYPO3-Kern enthalten, werden anschließend allerdings entfernt. Das Deprecation-Log (im typo3conf-Verzeichnis) zeichnet auf, wenn veraltete Methoden dennoch verwendet werden. So kann man Extensions rechtzeitig auf den neuesten Stand bringen.
Der Einsatz von Salted Passwords gestaltet in TYPO3 4.3 die Speicherung der Passwörter durch einen zusätzlichen Zufallswert etwas sicherer und reduziert die Möglichkeit von Angriffen durch so genannte Rainbow-Tables auf ein Minimum.
Und los geht’s…
TYPO3 4.3 steht ab Ende November 2009 [2] zum Download bereit. In regelmäßigen Abständen werden Patch-Level-Releases veröffentlicht, die zwar keine neuen Funktionalitäten beinhalten, aber identifizierte Fehler ausmerzen und so das System ständig verbessern.