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Shop-Portrait Boardjunkies: Auf Brettern ins Netz

Dass sich ein Onlineshop auch für Händler lohnt, deren Kerngeschäft im lokalen Retail liegt, beweist der Skateshop Boardjunkies aus Braunschweig. Inhaber Marc Hausen treibt das Online-Geschäft derzeit mit genau so viel Leidenschaft voran, wie er seit 25 Jahren für Rollbretter jeglicher Art übrig hat.

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Die Innenstadt von Braunschweig erwacht nach und nach zum Leben.
Erste Geschäfte öffnen, Menschen schlendern zur Arbeit und Lieferanten
drehen ihre Runden. Mit einem Kaffee in der Hand plaudert
Boardjunkies-Chef Marc Hausen vor seinem Ladengeschäft auf einer
selbstgebauten Bank sitzend über seine ersten Schritte als Händler für
Skateboards und entsprechendes Zubehör. Für Hausen begann alles noch
während seiner Ausbildung zum Industriekaufmann bei einem
Landmaschinenhersteller. Damals verkaufte er Skateboards und
Skate-Bekleidung von daheim – komplett offline und quasi direkt von der
Stange. „Ich hatte in meiner WG einen Klamottenständer und eine Vitrine
mit ein paar Skateboards aufgebaut“, erzählt er, bevor er vom
eintreffenden Paketlieferanten, der ihn freundschaftlich begrüßt,
unterbrochen wird. Einige Kabbeleien später ergänzt Hausen: „Der Verkauf
in den eigenen vier Wänden lief so gut, dass sich schnell die Idee
materialisierte, das Ganze etwas ernsthafter anzugehen.“

„Kein Bock, für andere zu arbeiten“

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Der 38-Jährige fährt selbst seit seinem dreizehnten Lebensjahr
Skateboard. Das mit dieser Sportart verbundene Lebensgefühl dürfte auch
mitverantwortlich für Hausens Motivation gewesen sein, dass er sein
eigener Chef wurde. „Ich bemerkte recht früh in meinem Leben, dass ich
eigentlich keinen Bock habe, für jemand anderen zu arbeiten“, erinnert
sich der Skateshop-Inhaber. Warum also nicht das Hobby zum Beruf machen?
Ursprünglich kommt Hausen aus dem nicht weit entfernten Wolfenbüttel,
wo es eine gut besuchte Skate-Halle gab. Das nahm der Geschäftsführer
von Boardjunkies zum Anlass, seine Einzelunternehmung am 6. Dezember
1999 zu gründen.

Ursprünglich ging es bei den Boardjunkies ausschließlich um Skateboards. Mittlerweile spielen aber auch Longboards eine wichtige Rolle für das Geschäft der Braunschweiger.
Ursprünglich ging es bei den Boardjunkies ausschließlich um Skateboards. Mittlerweile spielen aber auch Longboards eine wichtige Rolle für das Geschäft der Braunschweiger.

Langsam treffen die ersten Boardjunkies-Mitarbeiter und Azubis ein.
Zwischen freundschaftlichen Begrüßungen und ersten Arbeitsanweisungen
verrät Hausen, dass er die Entscheidung, einen Skateshop zu gründen, bis
heute nicht bereut. „Ich kann mich mit Boardjunkies selbst
verwirklichen und im Großen und Ganzen machen, worauf ich Lust habe“,
erklärt er zufrieden bei seinem zweiten Kaffee, mit dem ihn einer der
soeben eingetroffenen Mitarbeiter versorgt hat.

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Auch wenn es bei den Boardjunkies ein beachtliches und dem aktuellen
Hype geschuldetes Arsenal an Longboards sowie eine große Auswahl an
Bekleidung gibt, liegen die Wurzeln weiterhin bei klassischen
Skateboards. Der Skate-Shop hat sich vor gut einem Jahr mit der
Einrichtung einer Longboard-Lounge gut positioniert, die besonders von
der Laufkundschaft gut besucht wird. Neben Hosen, Hoodies, T-Shirts und
Caps finden sich im Shop auch jede Menge Rucksäcke und andere
Accessoires.

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Inmitten der Löwenstadt

Das erste Geschäft von Marc Hausen in Wolfenbüttel war 60
Quadratmeter groß und eine ehemalige Fleischerei. An diesen Fakt musste
sich der junge Gründer als Vegetarier erst gewöhnen. Glücklicherweise
platzte Boardjunkies 1.0 bereits nach zwei Jahren aus allen Nähten, so
dass Hausen innerhalb der Stadt in einen doppelt so großen Laden umzog.
2003 eröffnete der Inhaber zusammen mit einem Kollegen einen zweiten
Laden in Braunschweig. Auch dieses Geschäft wurde irgendwann zu klein,
so dass auch die Braunschweiger Boardjunkies umziehen mussten. Auf dann
160 Quadratmetern lief das Geschäft sehr gut – so gut sogar, dass der
Shop in Braunschweig dem Geschäft in Wolfenbüttel so stark Konkurrenz
machte, dass Hausen den Laden in seiner Heimat schweren Herzens
schließen musste. Das Gros der Kunden aus Wolfenbüttel blieb
Boardjunkies aber treu und kaufte fortan in Braunschweig ein. Seit März
2007 residiert der Skateshop auf dem Ziegenmarkt in Braunschweigs
Altstadt und damit in bester Lage.

Bis heute ist Boardjunkies eine Einzelunternehmung und bis heute
könnte das Unternehmen ohne die tatkräftige Unterstützung von Freunden
und Bekannten mit unterschiedlichster Expertise nicht existieren. „Der
einzige Unterschied zu damals ist, dass ich den uns nahestehenden
Unterstützern mittlerweile mehr als ein Dankeschön zurückgeben kann“,
freut sich Hausen, der für die Gründung kein Fremdkapital aufgenommen
hat. Stattdessen lieh er sich für die erste Zeit Geld von
Familienmitgliedern und griff auf Erspartes zurück.

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Lokaler Retail angereichert um Online-Features

Auch wenn Marc Hausen dem Thema „Online“ große Bedeutung beimisst,
hat Boardjunkies hier noch erheblichen Nachholbedarf. Aus diesem Grund
geben die Jungs aus Braunschweig derzeit auch Vollgas, um ihren neuen
Shop und einen völlig neuen Unterbau live zu bekommen. Boardjunkies
findet sich seit 2004 im Netz. Bisher lief der Shop auf einer
selbst entwickelten Lösung und steht ohne jegliche SEO-Maßnahmen und mit
leicht veralteter Technik ein wenig im Schatten des gut laufenden
Geschäfts in Braunschweig.

Ursprünglich war der Webshop als Ergänzung und zusätzlicher Service
für die lokalen Kunden konzipiert. Bestandskunden aus der Region sollten
sich vor allem online informieren können. Darüber hinaus bietet der
Onlineshop auch heute noch mit „Barzahlung bei Abholung“ eine
Bezahlfunktion, die sich bei den Kunden großer Beliebtheit erfreut.
Kunden können online Artikel bestellen und diese binnen drei Tagen im
Geschäft in Braunschweig abholen und bezahlen – „lokaler Retail um die
Möglichkeiten des Internets angereichert“, beschreibt der
Geschäftsführer dieses Feature.

„Internet ist für mich kein Neuland“

Bisher macht Boardjunkies dennoch nur zehn Prozent des Umsatzes über
den Onlineshop. Das soll sich jetzt ändern. Den Auftakt machte eine
SEO-Klinik, die Boardjunkies im Rahmen eines t3n-Gewinnspiels im Februar
gewann. Online-Marketer Andreas Graap wählte boardjunkies.de in erster
Linie aufgrund der „dankbaren Themen fürs Content-Marketing“ und des
„nahezu jungfräulichen Linkprofils“ aus.

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Bekleidung spielt besonders im Online-Shop eine wichtige Rolle, findet aber auch offline viele Abnehmer.
Bekleidung spielt besonders im Online-Shop eine wichtige Rolle, findet aber auch offline viele Abnehmer.

Graap konzentrierte sich in seiner SEO-Klinik auf konkrete
Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Sichtbarkeit, die Hausen nun
nach dem Relaunch des Onlineshops Schritt für Schritt umsetzen will.
Dazu gehört unter anderem das Beheben folgender Probleme: fehlende
XML-Sitemap, leere Kategorieseiten, Startseiten-Duplikate, nicht
optimierte Seitentitel und fehlendes Markup für klickstarke Rich
Snippets.

Für den neuen Shop setzt Boardjunkies auf DdD Retail Cowis als
Warenwirtschaftssystem. Daraus resultiert ebenfalls eine Umstellung auf
Magento als Shopsystem. Hausen hat sich für DdD Cowis entschieden, da
der Anbieter mit verwandten Shops wie dem Carhartt- und den
Esprit-Webshops zusammenarbeitet. Zusätzlich sprach für den Anbieter,
dass ein Mitarbeiter dort früher selbst einen Skateshop hatte. Wenn sich
der Boardjunkies-Inhaber also mit Cowis über Grip-Tape oder Hardware
unterhält, weiß man bei DdD Cowis direkt, worum es geht. Ein besonderer
Fokus beim Relaunch soll darauf gelegt werden, dass der Shop auch
optimal auf mobilen Endgeräten funktioniert.

Wettbewerbsvorteil durch charmanten Online-Auftritt

Hausen war es bereits mit dem ursprünglichen Boardjunkies-Onlineshop
wichtig, der im Netz vorherrschenden Anonymität den Kampf anzusagen:
„Wenn ich mir größere Konkurrenten anschaue, habe ich bei den
entsprechenden Onlineshops immer das Gefühl, dass da einfach keine
Persönlichkeit hinter steckt.“ Das will der Geschäftsmann seit jeher
besser machen und stellt daher online nicht nur jeden Mitarbeiter vor,
damit der Kunde weiß, mit wem er es zu tun hat – auch Informationen zum
Skate-Team von Boardjunkies findet man im Shop. Der Kunde fühlt sich
nach Ansicht des Geschäftsführers einfach wohler, was wiederum Vertrauen
schafft. Neben der persönlichen Kundenansprache soll auch die
Zusammenarbeit mit Trusted Shops für Vertrauen sorgen.

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Boardjunkies muss sich sowohl offline als auch online gegen die
Konkurrenz durchsetzen. Im lokalen Retail hat sich der Braunschweiger
Skate-Shop als Platzhirsch etabliert. Das liegt neben einem vergleichsweise großen Sortiment in erster Linie an
vielen Veranstaltungen, die man organisiert und unterstützt.
Positiv dürfte sich auch auswirken, dass Boardjunkies die
Skateboard-Halle in Braunschweig betreibt und daher entsprechend gut
vernetzt ist. Der Geschäftsführer engagiert sich außerdem für das Braunschweiger Szene-Magazin „Druff“, für das er Blog-Artikel
schreibt, die bis zu 20.000 Leser erreichen.

Online ist das Geschäft für die Braunschweiger dagegen wesentlich
härter. Besonders beim Verkauf von Skateboards ist der Shop nicht gut
aufgestellt. Der Grund dafür ist, dass es dem kleinen Unternehmen nicht
möglich ist, auch nur eine annähernd umfangreiche Auswahl an Boards anzubieten
wie größere Konkurrenten. Im Bekleidungs-Segment und bei den Accessoires
kann Boardjunkies allerdings durchaus mithalten. Ein ganz dickes Plus
sind dabei die Eigenmarken.
Neben der Longboard-Eigenproduktion „Schlosspark“ bietet Boardjunkies
auch eigene T-Shirts, Hoodies, Achsen und Rollen an.

Mit Vollgas in die Zukunft

Im Dezember 2014 werden die Boardjunkies 15 Jahre und bringen im
Rahmen des Jubiläums in Zusammenarbeit mit Forvert sogar einen eigenen
Rucksack auf den Markt. Darüber hinaus kooperieren die Braunschweiger
mit Reel, um eine eigene Hose zu entwickeln, die dann ebenfalls nur bei
Boardjunkies zu haben sein wird. Dass auch potenzielle Kunden in anderen
Städten von den einzigartigen Produkten erfahren, ist maßgeblich dem
Facebook-Auftritt (knapp 4.800 Fans bei Druckschluss) geschuldet. Hausen
versucht täglich, mindestens ein bis zwei Posts zu veröffentlichen, in
denen neben Veranstaltungen auch neue Produkte angekündigt werden –
meist auch mit unmittelbarer Auswirkung auf das Offline-Geschäft.
„Maximal zwei Tage nach einem Facebook-Post zu einem neuen Produkt
kommen Kunden in den Laden und fragen danach“,
freut sich Hausen. Ein weiteres Beispiel dafür, wie Boardjunkies die
eigenen Online-Aktivitäten auch für das Offline-Geschäft und die dortige
Kundenpflege nutzt. Diese enge Verzahnung von Offline und Online zieht
sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche von Boardjunkies – das
Erfolgsrezept des Skate-Enthusiasten Marc Hausen.

Eckdaten von Boardjunkies
Shopsystem Magento
Payment-Anbieter Sofortüberweisung, PayPal, Klarna, Kreditkarte, Barzahlung bei Abholung
Hosting Domain Factory
SEO Agentur
Warenwirtschaft DdD Retail Cowis
Logistik DHL
Mitarbeiterzahl 9
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