10 female-led Startups, die du kennen solltest

Passend zum Frauentag am 8. März stellt t3n-Redakteurin Insa Schniedermeier in ihrem Briefing zehn spannende Startups vor, die von Frauen geführt werden. Am 8. März ist traditionell der Internationale Frauentag, auch als feministischer Kampftag bekannt. Mir persönlich gefällt diese Bezeichnung nicht besonders, da sie sehr aggressiv und konfrontativ daherkommt. Mein Ansatz ist es eher, mittels Pull- und nicht mittels Push-Methoden Veränderungen herbeizuführen. Daher versuche ich auch in meinem t3n-Ressort Startups & digitale Wirtschaft, tolle Frauen vorzustellen und Role-Models zu kreieren. Doch zunächst ein kurzer Blick auf die Zahlen. Frauenanteil steigt Das Thema Diversity bleibt in Europa weiterhin ein Sorgenkind. Laut „State of European Tech 2021“-Report flossen nur 22,7 Prozent des 2021 insgesamt eingesammelten Kapitals an weiße Gründerinnen. 0,7 Prozent gingen an Schwarze Gründerinnen, 1,1 Prozent an Schwarze Gründer. Erfreulich ist jedoch, dass es von Jahr zu Jahr mehr Frauen gibt, die gründen. Das zeigen Zahlen des Exist-Gründerstipendiums vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Hier lag der Frauenanteil unter den Stipendiat:innen lange zwischen neun und 15 Prozent – 2015 stieg er zum ersten Mal auf 18 Prozent. Nach einem kurzen Rückgang ist seit 2018 ein jährlicher Anstieg zu verzeichnen. 2021 erreichte der Frauenanteil beim Exist-Programm 21 Prozent. Dies mag auch daran liegen, dass der Frauenanteil in den MINT- Fächern mittlerweile bei rund 30 Prozent liegt. Viele Frauen gründen grün Laut Green Startup Monitor ist der Frauenanteil besonders unter den „grünen Startups“ hoch. Mit 21 Prozent liegt der Gründerinnenanteil hier signifikant höher als bei der nicht-grünen Vergleichsgruppe (16 Prozent). Dieser Trend hatte sich bereits in den Vorjahren abgezeichnet. [crosslinks ids="1456440,1259795"] 10 Female-led Startups, die du kennen solltest Doch überlegt man, welche Startups man kennt, die von Frauen geführt werden oder gegründet wurden, so fallen einem auf Anhieb nur wenige ein. Outfittery vielleicht, Amorelie, OOIA oder Gitti. Aber sonst? Um das zu ändern, sind hier zehn weitere spannende Startups, die von Frauen gegründet wurden oder geführt werden. 1. Plan A Plan A ist ein Software-Startup, das Unternehmen dabei hilft, ihren Impact auf die Umwelt genau zu analysieren und zu verwalten. Mit inzwischen mehr als 400 Kund:innen gehört das Berliner Unternehmen zu den größten Playern im Bereich Dekarbonisierung in Deutschland. CEO & Co-Gründerin ist Lubomila Jordanova. [caption id="attachment_1457812" align="aligncenter" width="620"] Plan-A-Dashboard. (Screenshot: Plan A)[/caption] 2. Nuwo Das junge Startup Nuwo wurde durch die Lockdown-Zeiten während der Corona-Pandemie zu seinem Business-Modell inspiriert: Als Homeoffice-as-a-Service bietet das Berliner Team Unternehmen Lösungen, um die Heimbüros ihrer Mitarbeiter:innen mit passenden Büromöbeln auszustatten. Gründerin und CEO Lisa Rosa Bräutigam war zuvor Lehrerin und gab ihren sicheren Beamtenjob auf, um Gründerin zu werden. [caption id="attachment_1428224" align="aligncenter" width="620"] Gründerin und Gründer: Lisa Rosa Bräutigam und Lukas Schlund. (Foto: Nuwo)[/caption] [crosslinks ids="1428213"] 3. Qunomedical Qunomedical ist eine Vermittlungsplattform, die Patient:innen mit Ärzt:innen verbindet, weltweit. Die Patient:innen kommen inzwischen aus über 50 Ländern, Kliniken und Ärzt:innen aus über 25 Ländern. Gründerin und CEO ist die Österreicherin Sophie Chung, die nach ihrem Medizinstudium zunächst einige Zeit bei McKinsey und dem New Yorker Health-Tech-Startup Zocdoc in die Lehre ging, bevor sie selbst zur Unternehmerin wurde. Chungs Mission: ein gerechteres Gesundheitssystem. „Es kann nicht sein, dass viele Menschen ewig auf Termine bei Ärzten warten müssen oder sich gewisse Dinge gar nicht erst leisten können“, sagt sie gegenüber dem Handelsblatt. Ihr Team umfasst inzwischen 70 Menschen. 4. First A Gorillas für Medikamente: Das Berliner Startup First A will mit seinem Online-Lieferdienst die Apotheken-Experience sexyer und bequemer machen. Co-Gründerin ist die erst Mitte-20-jährige Antonie Nissen. [caption id="attachment_1444838" align="aligncenter" width="620"] Geschwister und Gründer: Antonie Nissen und Leif Löhde. (Foto: First A)[/caption] [crosslinks ids="1444831"] 5. Oviavo Das Startup Oviavo bietet das Einfrieren von Eizellen als Benefit für Mitarbeiter:innen an. Der als Social Freezing bezeichnete Prozess ermöglicht es jungen Menschen, gesunde Eizellen einzufrieren, um sie in der Zukunft zur Erfüllung potenzieller Kinderwünsche nutzen zu können, denn die Qualität und Anzahl der Eizellen einer Person sinkt nach dem 30. Lebensjahr stark. Daher ist dieses Angebot besonders interessant für Personen, die sich im jungen Erwachsenenalter trotz Karriere alle Familienplanungsoption offen lassen wollen. Die Gründerin von Oviavo ist Jenny Saft. 6. Formel Skin Die Dermatologin Sarah Bechstein hat erkannt, dass man viele chronische Hautkrankheiten auch aus der Ferne diagnostizieren kann, einfach anhand von digital übermittelten Fotos. Mit ihrem Health-Tech-Startup will sie daher als Gründerin von Formel Skin den größten Online-Dermatologie-Service Deutschlands aufbauen. [crosslinks ids="1452494"] 7. Billie Billie überträgt das aus dem B2C bekannte „Buy now, pay later“-(BNPL)-Konzept in den B2B-Bereich. Mit einem Funding von insgesamt 130 Millionen US-Dollar und ihren rund 150 Mitarbeiter:innen kann man Billie schon als „halbes Unicorn“ bezeichnen. Teil des Leadership-Teams ist Aiga Senftleben, die Billie während ihrer Schwangerschaft mitgegründet hat. Die gelernte Juristin war zuvor bei Paypal und einem anderen deutschen Fintech-Startup beschäftigt. 8. Eco mio Katharina Riederer ist die Mitgründerin und CEO von Eco.mio, einem Münchner B2B-Startup, das Geschäftsreisen nachhaltiger machen möchte. Ihre Software unterstützt Unternehmen dabei, ihre Klimaziele zu erreichen und ihre Reisekosten zu senken. Die Mitarbeitenden werden dabei mit einbezogen, indem sie unter anderem finanziell für nachhaltige Entscheidungen belohnt werden. 9. Dearest Dearest ist eine App, die Menschen durch Aufklärung, Reflektion und Coaching beibringen will, bessere Beziehungen zu führen. Dabei spricht Dearest nicht mehr von Paartherapie, sondern von einer „Relationship Wellness“-Lösung. CEO und Co-Gründerin ist Katharina Waeschenbach. [caption id="attachment_1451796" align="aligncenter" width="620"] Dearest Gründer und Gründerin Lukas Weisheit und Katharina Wäschenbach. (Foto: Dearest)[/caption] [crosslinks ids="1451795"] 10. Not less but better Das Berliner Startup Not less but better will unsere Handy-Sucht heilen, indem es durch eine App problematische Nutzungsmuster erkennt und entsprechende Just-in-Time-Interventionen durchführt. Das Programm basiert auf der kognitiven Verhaltenstherapie. Co-Gründerin des jungen Healthtech-Startups ist die Psychologin Christina Roitzheim. Am 9. März gab das Berliner Startup ein Pre-Seed-Investment im sechsstelligen Bereich bekannt. 47 Prozent der Business-Angels sind Frauen.