5 Anregungen, wie Führungskräfte Erfolg und Fortschritt besser würdigen können
Was hat zuletzt gut geklappt? Wo habt ihr Ziele übertroffen? Was war so richtig erfolgreich? Bei diesen Fragen werdet ihr euch wohl zunächst den Kopf kratzen. Denn vielen Menschen, Teams und Organisationen fällt es sowieso schwer, das zu erkennen – und in diesem verrückten, anstrengenden, ungewissen Jahr 2020 besonders. Umso wichtiger, dass ihr als Führende Weiterkommen, Erfolge und Fortschritt wahrnehmen, wertschätzen und feiern könnt. Für euch persönlich, für eure Belegschaft, für eure Organisation. Hier einige Tipps für mehr Tadaaa – zusätzlich zu den To-dos:
Erfolge würdigen macht erfolgreich, weil …
… wir Menschen durch die sogenannte Negativitätsverzerrung das Misslungene, das Gefährliche, das Defizitäre sowieso stärker, schneller und nachhaltiger wahrnehmen als das Positive, Gelungene, Erfolgreiche. Positivität hat in unserem Gehirn quasi permanent ein Auswärtsspiel, erst recht in so ungewissen, turbulenten Zeiten wie jetzt, da viele Quellen der Erholung fehlen. Als Führende solltet ihr diesem eingebauten Negativity-Bias etwas entgegensetzen. Denn im Perma-Modell Martin Seligmans, der am meisten beforschten Theorie des Wohlbefindens, ist das Wahrnehmen von Erfolg, auf englisch Accomplishment, eines von fünf Rezepten, mit denen ihr eure eigene Leistungsfähigkeit und Stimmung sowie die eurer Mitarbeitenden und eurer Organisation stärken könnt.
Penible Erfolgsanalyse betreiben heißt …
… nicht nur Irrtümer, Fehler, Mängel und Defizite genau zu analysieren, damit man diese künftig vermeidet – sondern auch genau hinzuschauen, mit welchen Faktoren, Ressourcen, Stärken und Talenten ihr, euer Team, eure Organisation dieses oder jenes gut hinbekommen habt. Denn nur dann werden Erfolge auch wiederholbar, replizierbar – und bleiben keine zufälligen Eintagsfliegen.
Feiern, loben, hypen könntet ihr zum Beispiel …
- Auszeichnungen oder Komplimente von Führenden, KundInnen, LieferantInnen, von der Konkurrenz, aus den Medien, per Mail, Brieftaube, Social-Media-Kommentar,
- nicht ganz so desaströse Ergebnisse wie befürchtet,
- okaye Ergebnisse,
- gute Ergebnisse,
- Wahnsinnsergebnisse,
- kleine Zwischenschritte auf dem Weg zu Sprint X oder Projekt Y,
- große Etappen,
- Abgeschlossene Meilensteine,
… wenn ihr nur genau genug hinschaut!
Fortschritt feiert ihr furioser, indem ihr …
- entweder Anerkennung, Würdigung, Erfolgsmeldungen laut und schrill in das Universum ballert, per Shoutout im Firmen-Podcast, auf allen Social-Media-Kanälen, oder
- indem ihr das still, intensiv unter vier Augen macht,
- Geschenke, Gutscheine, Awards vergebt,
- euch bittebittebitte nicht mit fremden Federn schmückt, sondern den Erfolg bitte da lasst, wo er hingehört,
- euren persönlichen Erfolg, den eures Teams oder den eurer Firma zum Anlass nehmt, andere zu unterstützen, denen Wertschätzung, Würdigung, Anteilnahme jetzt besonders viel bringen könnte,
- daraus eine permanente 24/7-Kultur des Hinschauens auf und des Würdigens von Fortschritt, Weiterkommen, Gebackenkriegen macht, statt nur alle paar Jubeljahre mal kurz die Tassen hochzuhalten.
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Stillstand, Rückschritt und Misserfolg dürft ihr …
… natürlich auch ansprechen, wahrnehmen und kritisieren. Das ist unabdingbar, um Fehler zu vermeiden und Gefahren zu umschiffen. Hilfreich dabei ist es natürlich, wenn ihr
- Person/Persönlichkeit von Verhalten oder konkreten Handlungen trennen könnt,
- das Weg von „nicht mehr so und so“ mit einem Hin zu „bitte künftig so und so“ verbindet,
- bei der Einschätzung von Erfolg und Misserfolg gerade in Krisenzeiten realistische Maßstäbe ansetzt – wer Single mit schnellem Internet ist, bekommt wahrscheinlich mehr gebacken als der alleinerziehende Vater mit drei Kita-/Schulkindern, die sich um zwei Rechner und wackeliges WLAN prügeln müssen –,
- den Fokus immer wieder auch auf die Erfolge richtet – siehe oben!