5 Schritte zum perfekten How-to-Video für Online-Shops
In der Realität schaffen es viele How-to-Videos jedoch nicht, die Conversion-Rate oder gar den Umsatz anzuheben. Der Grund ist meist nicht mal die technische Umsetzung des Videos, sondern eher die Planung. Die gute Nachricht: Du musst kein Filmprofi sein, um ein starkes How-to-Video hinzubekommen. Dieser Artikel enthält fünf Schritte für den Einstieg.
Schritt 1: Wähle ein spannendes Thema
Zunächst brauchst du ein gutes Thema. Die besten Karten hast du natürlich, wenn du eins findest, zu dem es noch kein Video gibt, das aber viele Menschen interessiert. In der Realität ist das jedoch meist leichter gesagt als getan. Dann lohnt es sich manchmal, sich auf ein bestimmtes Detail zu konzentrieren, das in den schon vorhandenen How-to-Videos zu demselben Thema nicht oder nur flüchtig erwähnt wird.
Wenn du beispielsweise ein neues, spezielles Objektiv für digitale Spiegelreflexkameras vertreibst, ist ein How-to-Video mit dem Titel „So benutzt du das neue XY-Objektiv“ nicht unbedingt die stärkste Idee. Viel besser könnte ein Clip mit dem Titel „So gelingen dir mit dem neuen XY-Objektiv traumhafte Porträtaufnahmen“ ankommen. Achte aber unbedingt darauf, dass du auch das notwendige Expertenwissen für dein Thema besitzt. Dein Publikum wird ganz sicher bemerken, wenn die Inhalte deines Videos einfach aus dem Internet zusammengeschustert sind. Ein paar Gedankenstösse, wie du eine Story für dein How-to-Video strickst, findest du hier.
Schritt 2: Verfasse ein Drehbuch
Das spannendste Thema nützt nichts, wenn du den Betrachter mit ärgerlichen Pannen irritierst, mit unnötigen Abschweifungen langweilst oder gar wichtige Schritte auslässt. Deshalb brauchst du selbst für das einfachste How-to-Video ein Drehbuch, das auf den Punkt kommt und in zwanglosem Tonfall verfasst ist. Marketing-Blabla und die ausführliche Vorstellung deiner Firma sollten hier keinen Platz haben. Der Betrachter deines Videos sucht die Lösung für ein bestimmtes Problem – und diese Frage solltest du ohne Umschweife beantworten.
Erkläre alles so, als würdest du mit einem Freund sprechen. In den meisten Fällen reichen zwei bis drei Minuten, denn mit der Videolänge steigt auch die Gefahr, dass du Besucher verlierst. Die Aufmerksamkeitsspanne im Internet ist kurz, und viele Menschen weichen gerade deshalb auf ein How-to-Video aus, weil sie keine Zeit und Muße zum Lesen ausführlicher schriftlicher Anleitungen haben. Denke beim Schreiben daran, dass circa 100 Wörter zu rund einer Minute Video werden (das gilt natürlich nur für Erklärfilme, in denen durchgehend gesprochen wird). Kümmer dich nicht darum, die ganze Sache auswendig zu lernen. Während des eigentlichen Drehs reicht es normalerweise, wenn du pro Einstellung nur ein paar Sätze sprichst (oder auch nur einen Satz). Ein paar hilfreiche Tipps zur Drehbuch-Konzeption kannst du hier nachlesen.
Schritt 3: Drehe die Clips ab
Wenn dein Budget nicht ausreicht, um einen Filmprofi zu buchen, musst du dich selbst um die optimale Beleuchtung der Szene kümmern und dich mit der Dauer der einzelnen Einstellungen auseinandersetzen. Du brauchst nicht unbedingt eine schicke, teure Kamera – für die meisten Zwecke und bei guten Umgebungsbedingungen genügen schon eine normale digitale Spiegelreflexkamera mit Videofunktion oder ein nicht allzu teurer Camcorder sowie ein Stativ.
Außer der Kamera sind Licht und Ton die beiden wichtigsten Faktoren: Hast du zu wenig Licht, kriegst du auch mit der besten Kamera dunkles und körniges Videomaterial. Achte außerdem auf Umgebungsgeräusche – für dich sind sie möglicherweise so alltäglich, dass du sie nicht mehr wahrnimmst, im Video sind sie dann aber deutlich hörbar. Sollte es dir nicht gelingen, die Umgebungsgeräusche zu unterdrücken, kannst du die Audiospur eventuell komplett aus dem Video löschen und sie durch Musik und Untertitel ersetzen – oder durch ein Voiceover, das die Erklärung zum gefilmten Material abgibt. Selbst die einfachsten Videoschnittprogramme geben dir die Möglichkeit, die bestehende Tonspur (mit den Umgebungsgeräuschen) durch eine oder mehrere andere Tonspuren (Musik und/oder Voiceover) zu ersetzen.
Versuch nicht, das ganze Video in einer einzigen Einstellung zu filmen. Für ein gelungenes How-to-Video ist es – wie schon erwähnt – besser, wenn du kurze Szenen aufnimmst und die einzelnen Clips später im Videoschnittprogramm zusammensetzt. Dann hast du auch flexiblere Möglichkeiten, einzelne Szenen gegebenenfalls mehrmals abzudrehen. Und du kannst Pausen einlegen. Wenn du erschöpft bist oder deine Konzentration nachlässt, wird man das deinen Videos nämlich deutlich anmerken. Halte jede Einstellung so lange, dass der Betrachter genau mitbekommt, was vor sich geht. Zu lang(-atmig) geratene Szenen kannst du später im Schnittprogramm kürzen.
Schritt 4: Schneide und teste das Video
Nach dem Abfilmen sämtlicher Szenen öffnest du die einzelnen Clips in einem Videoschnittprogramm. Es gibt zahlreiche kostenlose und kostenpflichtige Varianten. Die meisten basieren auf Projekten – das heißt, dass du einfach die einzelnen Clipdateien nebeneinander anordnest, sodass sie nacheinander abgespielt werden. Jetzt hast du noch die Möglichkeit, beispielsweise Anfang oder Ende der einzelnen Clips wegzuschneiden, sie mit kreativen Übergängen zu versehen oder Zwischentitel einzufügen.
Denk daran, dass kurze Einstellungen, schnelle Schnitte und Übergänge helfen können, das Interesse des Betrachters aufrecht zu erhalten. Untertitel für die einzelnen Erklärschritte wiederum geben dem Nutzer die Möglichkeit, durch das Video zu scrappen und dabei schnell die gewünschten Stellen zu finden. Am besten testest du dein Video anschließend mit möglichst vielen Personen, die nichts oder nur wenig von der Materie verstehen – jede von ihnen muss in der Lage sein, die im Video gezeigten Schritte nachzuvollziehen. Nur wenn das der Fall ist, darfst du dein Werk als gelungen betrachten.
Schritt 5: Klappern gehört zum Handwerk
Das beste Video der Welt bringt nichts, wenn niemand es sich anguckt. Um ein möglichst großes Publikum zu erreichen, muss der Clip für Google auffindbar sein. Dazu gehören die richtigen Keywords-Tags sowie eine (eventuell gestraffte) Textversion, die auf derselben Seite verfügbar ist.
Plattformen wie YouTube und Vimeo bieten dir die Möglichkeit, Videos einzubetten, damit sie leichter geteilt werden können: Auf YouTube klickst du dazu auf den Link „Teilen“ und dann auf „Einbetten“. Den im erweiterten Feld angezeigten Code kannst du jetzt kopieren und in deine Webseite einfügen. Schließlich solltest du auch einen Facebook-Like-Button hinzu nicht vergessen, damit die Betrachter dein Video mit ihren Freunden teilen können.
Habt ihr schon ein Video produziert? Teilt es mit uns – hier als Kommentar.
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Von Isolde Kommer
Ursprünglich publiziert bei netzaktiv.de.
Als Mitarbeiter von seinerzeit Deutschlands größtem Apple Premium Reseller (mittlerwqeile insolvent, nein, nicht Gravis, es war eine andere Firma) haben wir oft die neuesten Apple-Produkte schneller bekommen als andere in Deutschland. Und da Apple den freien Händlern ja genau vorschreibt, was wie im Laden aufzubauen und zu zeigen ist, mussten wir eh von jedem Modell einen Karton öffnen. Also haben wir natürlich gleich ein Unboxing-Video draus gemacht, aber tatsächlich in einer einzigen Einstellung. Leider war unser YT-Kanal total schlecht vermarktet und die News-Rubrik auf unserer Website hat sich auch kaum jemand angesehen, so dass wir sehr wenige Klicks hatten.
Danke für die Tipps! Ich wollte schon lange Video ausprobieren. Ich muss mir nur überlegen, wie es zum meinem TEE-Thema passt :)