Bahn verkauft über eine Million 9-Euro-Tickets in nur zwei Tagen
In wenigen Tagen ist es in Deutschland möglich, für nur neun Euro pro Monat das Nahverkehrsnetz zu nutzen. Erste Zahlen bestätigen das, was sich schon seit der Verkündung der Bundesregierung diesbezüglich angedeutet hatte: Die Menschen werden das Angebot dankbar annehmen. Laut der Newsseite Mobiflip wurden alleine über die Digitalkanäle der Deutschen Bahn bereits mehr als eine Million dieser Tickets verkauft – und das in nur zwei Tagen. Die Anfrage war so groß, dass zeitweise sogar die Server der Deutschen Bahn überlastet waren.
„Operation am offenen Herzen“
Insgesamt dürften es an diesen Tagen noch mehr verkaufte Neun-Euro-Tickets gewesen sein, denn zusätzlich zur Deutschen Bahn verkaufen auch deutschlandweit Verkehrsunternehmen das Ticket. Von diesen gibt es allerdings keine aktuellen Zahlen.
Dieser Tage wird auch klar, dass das Neun-Euro-Ticket eine große wirtschaftliche Herausforderung für die Verkehrsbetriebe vor Ort ist. Thomas Seyfried, Verkaufsleiter der Nürnberger Verkehrsaktiengesellschaft (VAG), sagte der Tagesschau, alleine für die Umstellung der Systeme, der Automaten und Apps sowie für mehr Personal an den Verkaufsstellen habe die VAG knapp 600.000 Euro in die Hand nehmen müssen. „Und gerade mit dem Hintergrund der erhöhten Energiepreise brauchen wir jetzt sehr schnell erste Abschlagszahlungen, um unsere Liquidität aufrechtzuerhalten“, betonte er. Für Seyfried ist das Neun-Euro-Ticket-Experiment eine „Operation am offenen Herzen“.
9 Euro – Juni, Juli, August
Beschlossen wurde das Neun-Euro-Ticket im Rahmen eines Entlastungspakets der Bundesregierung, mit dem die hohen Energiekosten für die Bürger abgefedert werden sollen. Es ist bundesweit im Nahverkehr gültig, befristet auf die Monate Juni, Juli, August und kann somit bis zu dreimal gebucht werden. Der Fernverkehr der Deutschen Bahn, zu dem etwa ICE- und EC-Züge gehören, ist davon ausgenommen.
Zeitkartenabonnent:innen sowie Inhaber:innen von Semestertickets soll über eine Gutschrift oder eine Erstattung die Differenz zu ihrem Abopreis rückerstattet werden. Den Bund kostet die Aktion rund 2,5 Milliarden Euro.
Na dann, viel Spass in den hoffnungslos überfüllten Zügen!
Anscheinend sind die Ansteckungszahlen mit Covid so sehr gesunken, dass die jetzt ein bisschen nachhelfen müssen, um ihr Impfzeugs an den Mann*in zu bringen…