Mit dem Lemond Dutch und dem Lemond Daily steigt der neue Fahrradhersteller Lemond in den Pedelec-Markt ein. Dabei setzt er sich gezielt vom Wettbewerb ab. Lemond bringt nicht die günstigsten, leistungsstärksten, ausdauerndsten oder in sonstiger Weise Benchmarks erschütternde E-Bikes auf den Markt.
Leicht und minimalistisch in der Optik
Worauf Lemond stattdessen achtet, ist das Gewicht und das Design, um so zu einer außerordentlichen Usability zu kommen. Die beiden Lemond-Pedelecs bestehen fast vollständig aus Carbon. Die Materialwahl beschränkt sich nicht – wie allgemein üblich – auf den Rahmen. Vielmehr sind alle Bauteile mit Ausnahme der Räder, des Sattels und der Schaltung aus Carbon gefertigt. Sogar die Schutzbleche bestehen aus dem Fasermaterial. Damit gelingt es dem Pedelec-Newcomer mit sehr geringen Gewichten auszukommen. Nur 12,3 Kilogramm wiegen die beiden Lemond-Bikes.
Beim Design hat der Hersteller auf Minimalismus als Prinzip gesetzt. Alle Kabel sind im Rahmen verlegt. Die Linienführung ist schnörkellos und geradlinig. Wichtig war es den Designern, die Pedelecs nicht direkt als solche erkennbar zu machen. Dazu haben sie die Akkus lang gezogen im Unterrohr verbaut, sodass dieses kaum dicker wirkt als es bei einem konventionellen Rad der Fall wäre. Auch die Beleuchtung ist vollständig in den Rahmen integriert.
Technik, die nicht auffällt
Aus dem gleichen Grund setzt Lemond nicht auf einen Mittelmotor, sondern verbaut einen außergewöhnlich kompakten Radnabenmotor an der Hinterachse. Dafür setzt der Hersteller das X35-System von Ebikemotion ein. Das besteht aus einem 250-Watt-Motor mit einem maximalen Drehmoment von 40 Newtonmetern und einer Batterie mit einem Energieinhalt von 250 Wattstunden. Die Panasonic-Batterie soll euch bis zu 75 Kilometer Reichweite ermöglichen – realistisch dürften etwa 50 sein. Optional lässt sich die Reichweite durch das Anklemmen einer externen Batterie am Sattelpfosten erweitern.
Die Pedelecs unterstützen den Fahrer bis zu einer Geschwindigkeit von 25 Kilometern pro Stunde elektrisch, danach schalten sie in den Freilauf. Spätestens dann kommt die hydraulische Shimano-Elfgang-Schaltung GRX 812 ins Spiel, die von ebenfalls hydraulischen Scheibenbremsen des gleichen Herstellers ergänzt wird.
Die verbauten Gravelking-Reifen von Panaracer erlauben auch Fahrten über unbefestigten Untergrund. Wenigstens ausgewiesene Waldwege solltet ihr mit den Lemond-Bikes ohne Weiteres befahren können. Dabei müsst ihr euch allerdings auf Gerüttel gefasst machen, denn Federgabeln haben die Bikes nicht. Auch das optische Finish wird euch allzu ruppige Wege vermeiden lassen. Ihr werdet nicht wollen, dass die Optik der Pedelecs leidet. Am besten machen sich die Lemond-Pedelecs im urbanen Umfeld. Da passt auch die Reichweite am ehesten.
Unterschiede und Preise
Der Unterschied zwischen dem Dutch und dem Daily besteht im Wesentlichen darin, dass das Dutch, wohl in Anlehnung an das klassische Holland-Rad, als Tiefeinsteiger konzipiert ist, wohingegen das Oberrohr des Daily bis an die Oberkante des Sattelpfostens läuft.
Preislich sind die beiden Pedelecs identisch. Ab 4.500 US-Dollar wird Lemond zum Markteinstieg aufrufen. Der soll noch im September erfolgen. Viel Bewegung nach oben wird es in den Preisen nicht geben. Lemond setzt bereits auf hochwertige Bauteile. Allein Carbon-Räder, eine elektronische Shimano-Schaltung und einen Brooks-Sattel anstelle des Selle Royal können Käufer noch aufkonfigurieren.
Das ist Lemond
Greg Lemond, Inhaber und Namensgeber des Unternehmens, ist dreifacher Sieger der Tour de France und hat in seiner dreißigjährigen Radrennfahrerkarriere immer wieder Standards durch die Verwendung damals neuer Materialien und Konstruktionen gesetzt. Bis zum heutigen Tage gehören von Lemond eingeführte Ausstattungsmerkmale zum Renngeschehen. Lemond gilt als Innovator im Radrennsport.
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