DHDL-Nachlese: Antrag mit Bezahlring, ein Fahrradtresor und Falafel wie bei Mama
Die zwölfte Staffel von „Die Höhle der Löwen“ startet: Am Montagabend um 20.15 Uhr ging es direkt mit einer Premiere los. Erstmals investierten die Löwen Ralf Dümmel und Georg Kofler während einer kompletten Folge nur im Duo.
In der ersten Folge der zwölften Staffel stellten wieder fünf Gründer:innen-Teams ihre Ideen der Jury vor. Mehr zu ihren Produkten und den Deals erfahrt ihr hier. Die ganze Folge gibt es zum Nachschauen auf RTL Plus.
Pagopace: Die Kreditkarte am Finger
Ihr Ring ist der Schlüssel zum Portemonnaie: Die Gründer Lukas Schmitz, Steffen Kirilmaz und Bernhard Wernberger haben den smarten Ring Pago erfunden. „Der Pago ist ein Ring, mit dem man weltweit an allen möglichen Locations wie mit einer Kreditkarte kontaktlos bezahlen kann“, so Schmitz. Der Ring ist aus Keramik, er soll kratzfest und wasserdicht sein. In dem Schmuckstück ist eine kleine Variante eines Kreditkartenchips verbaut. Die Produktion kostet durchschnittlich 22,50 Euro – gekauft werden kann Pago für 89 Euro. Der Ring wird per Handy aufgeladen. Er soll „die höchsten Sicherheitsstandards“ erfüllen und sei von „allen großen Kreditanbietern zertifiziert“. Zum Abschluss gingen die Gründer in die Knie – und fragten die Löw:innen nach ihrem Jawort.
Diesen Deal wollen die Gründer:
200.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile
Deal? Ja. „Der ist echt süß“, kommentierte Löwin Judith Williams, als sie den roséfarbenen Ring ausprobierte. Löwe Dümmel raunt seinem Investmentpartner Kofler „das ist schon geil“ zu, Carsten Maschmeyer bezeichnete die Idee als „Weltwunder“ – sofern sie funktioniere. Nils Glagau stieg aus. Williams zweifelte daran, dass die Kund:innen den Ring annehmen – auch sie stieg aus, genauso wie Dagmar Wöhrl. Auch die Löwen-Partner Dümmel und Kofler wollten keinen Deal eingehen. Maschmeyer ging in die Verhandlung: Für mehr Anteile bot er die Werbung durch einen Celebrity. Der Deal kam zustande: 15 Prozent für 200.000 Euro, fünf Prozent bei einem Milestone, wenn fünf weitere Märkte erreicht werden.
Mamas Falafelteig: Schnelle und frische Falafel
Seine Idee entstand während der Pandemie und ist von den Falafeln seiner Mutter inspiriert: Amjad Abu Hamid pitcht eine Falafelteig-Frischmischung. Falafel sind frittierte Bratlinge auf Kichererbsenbasis. Traditionell würden die Kichererbsen einen Tag lang eingelegt, bevor sie mit Gewürzen gemischt und zubereitet würden. Das koste Zeit – spontan sei der frische Teig daher kaum zu bekommen. „Mamas Falafelteig ist ein frisch zubereiteter Falafalteig nach dem traditionellen Originalrezept meiner Mutter“, so der Gründer. Der Teig ist tiefgekühlt, nach dem Auftauen kann er direkt verwendet werden. Eine Packung enthält 250 Gramm und kostet 4,90 Euro. Die Produktion kostet 1,52 Euro. Während seines Pitches frittierte der hauptberufliche Comedian die Falafel aus dem Teig – die Löw:innen durften direkt probieren.
Diesen Deal will der Gründer:
51.000 Euro für 15 Prozent der Unternehmensanteile
Deal? Nein. Die Löw:innen lobten den Geschmack der Falafel. „Es ist vom Design her auch sehr schön“, lobt Löwin Wöhrl. Maschmeyer traute dem Gründer die Unternehmensführung „noch nicht“ zu – er stieg aus. Wöhrl und Williams sahen Hamid beruflich eher als Comedian, beide stiegen aus. Auch Glagau stieg aus, ebenso das Investorendou Dümmel und Kofler.
Lemonist: Ein Waschmittel gegen Pestizide
Sie wollen mit ihrem Startup etwas gegen Pestizide auf Lebensmitteln unternehmen: Kathrin Alfen und Felix Strohmaier haben einen Pestizidentferner entwickelt. „Leomonist ist ein Reinigungsmittel für Obst und Gemüse in 100 Prozent Lebensmittelqualität“, so Alfen. Der Pestzidentferner bestehe aus Zitronensäure, Natron und Salz. Zur Reinigung der Lebensmittel sollen ein Teelöffel pro Liter Wasser in eine Schüssel gegeben werden. Dann soll es zehn bis 15 Minuten einwirken, hinterher sollen Obst und Gemüse noch mal unter klarem Wasser abgespült werden. Eine 250-Gramm-Tüte kostet 5,79 Euro, die Herstellung kostet 1,26 Euro. Ihr Produkt haben sie mit einem Experiment vorgestellt: Löwe Dümmel musste Salat ohne und mit Lemonist waschen.
Diesen Deal wollen die Gründer:innen:
50.000 Euro für 15 Prozent der Unternehmensanteile
Deal? Ja. Kofler probierte das Waschmittel – geschmeckt hat es ihm nicht. „Nee, also essen sollst du es nicht“, kommentierte Williams. Maschmeyer befürchtete, das Produkt könne nicht von genügend Kund:innen angenommen werden: Er stieg aus. Glagau sah fehlende Tests bei dem Reinigungsmittel und stieg daher aus. Die Löwinnen Wöhrl und Williams wollten ebenfalls nicht investieren. „Was ihr schafft: Ihr macht was besser, als es heute ist“, sagte Dümmel lächelnd. Gemeinsam mit seinem Investmentpartner Kofler bot er 50.000 Euro für 25 Prozent. Die Gründer:innen nahmen das Angebot an.
Without Me: Weniger Plastik im Badezimmer
74 Kilogramm Plastikmüll: So viel produziert die vierköpfige Familie von Gründerin Steffanie Rainer pro Jahr. Besonders im Badezimmer falle der „unnötige Müll“ an. Mit Without Me will sie das ändern. „Ich habe nicht nur ein plastikfreies Produkt entwickelt, sondern einen plastikfreien Kreislauf“, so die Gründerin. Sie hat eine Nachfüllstation für Shampoo im Einzelhandel entwickelt. Die dafür verwendeten Flaschen bestehen aus Edelstahl statt aus Plastik. Abgefüllt wird Herbal Dream. Das Produkt ist gleichzeitig Shampoo und Duschgel, in ihm ist unter anderem Aloe vera enthalten. In der Abfüllstation seien Edelstahlfässer verbaut. Die nachfüllbare Flasche kostet 28,92 Euro. Eine Nachfüllung kostet 9,99 Euro. Einzelhändler können Stationen für 395 Euro monatlich mieten oder sie für 9400 Euro kaufen. Der erste Prototyp stand drei Monate in einem Lebensmittelmarkt in Heilbronn. 138 Flaschen wurden in der Zeit verkauft.
Diesen Deal will die Gründerin:
100.000 Euro für 15 Prozent der Unternehmensanteile
Deal? Nein. Löwin Williams lobte den Einsatz der Gründerin. Später sah sie die den Verkauf der Flaschen als zu gering an. Maschmeyer verwies auf eine fehlende Nachfüllstruktur, die die Kundengewinnung schwierig machen würde. Er stieg aus. Auch Kofler und Dümmel gingen keinen Deal ein. Glagau stieg ebenfalls aus. „Ich bewundere dich für deinen Mut“, so Wöhrl, bevor sie den Deal ablehnte. Auch Williams machte kein Angebot.
Beesafe: Ein vielseitiger Fahrradtresor
Er ist der jüngste Gründer in dieser Folge: der siebzehnjährige Aaron Holzhäuer. Der Abiturient ist Hobbytüftler. Seinen Fahrradtresor Beesafe hat er selbst entwickelt – die 1700 Euro für die Prototypen hat er von seinem Ersparten investiert. „Beesafe ist quasi eine Art praktischer Minitresor für das Fahrrad“, so Holzhäuer. In der Box sollen zum Beispiel abnehmbare Fahrradlampen Platz finden. Beesafe wird mit einem Metallbügel am Fahrradrahmen angebracht, die Box ist abschließbar. Außerdem kann Beesafe auch als Gepäckträger verwendet werden. Beesafe besteht aus zwei Teilen, dem Behälter und einem austauschbaren Deckel. Holzhäuer hat auch einen mit Gurten ausgestattet, um daran Dinge befestigen zu können. Ein weiterer Deckel ist mit Solarpanels entwickelt, mit denen in der Box Handy oder Fahrradlampe geladen werden können.
Diesen Deal will der Gründer:
145.000 Euro für 25,1 Prozent der Unternehmensanteile
Deal? Ja. Maschmeyer fragte erst mal nach dem Preis: Für das Standardmodell schwebten Holzhäuer etwa 40 Euro vor. Der Löwe tat sich mit dem Duo Dümmel und Kofler zusammen: Für die Kooperation wollten die drei Investoren schließlich 30 Prozent für 145.000 Euro. Löwin Wöhrl zeigte auch Interesse: Sie wollte das Angebot, wie vom Gründer vorgeschlagen, annehmen. Löwe Glagau wollte das Angebot ebenfalls annehmen. Nur Williams machte kein Angebot. Holzhäuer entschied sich für das Dreier-Löwen-Gespann.