Europol gehackt: Betrüger stehlen Daten und verkaufen sie auf dem Schwarzmarkt
Europol, die Strafverfolgungsbehörde der Europäischen Union, wurde kürzlich Ziel eines Hackerangriffs. Dabei erlangten die Hacker Zugriff auf die Europol Platform for Experts (EPE), ein geschlossenes Forum für Europol-Mitarbeiter und europäische Behörden.
Auf dieser Plattform werden Daten über Kriminalfälle und Expertenwissen ausgetauscht. Die Hacker verschafften sich Zugang zu vertraulichen Dokumenten, die ausschließlich für den internen Gebrauch vorgesehen waren.
Laut einer Bestätigung von Europol gegenüber der Website Bleeping Computer erfolgte der Zugriff mit gestohlenen Nutzerdaten.
Website immer noch nicht erreichbar
Der Angriff auf Europol ereignete sich am 11. Mai. Seitdem ist die Website nicht mehr erreichbar. Offiziell führt Europol Wartungsarbeiten durch.
Die Behörde stellte jedoch klar, dass bei dem Vorfall nur eine spezifische Gruppe auf der Europol Platform for Experts betroffen war. Auf dieser Plattform befänden sich keine vertraulichen oder personenbezogenen Daten.
Stattdessen bietet die EPE Blogs, Instant-Messaging-Foren, Kalenderfunktionen sowie ein Wiki, die der Kommunikation und dem Informationsaustausch zwischen den Mitarbeitern und europäischen Behörden dienen.
Hacker verkaufen die Daten im Netz
Zu dem Angriff hat sich die Hackergruppe Intelbroker bekannt. Sie behauptet, Zugang zum sogenannten EC3 Space erhalten zu haben, einer speziellen Gruppe innerhalb der Europol Platform for Experts.
In diesem Bereich sind sie eigenen Angaben zufolge an 9.128 Datensätze gelangt, die persönliche Informationen von Strafverfolgungsbeamten und Cybersicherheitsexperten enthalten, die sich in der Gruppe austauschen.
Die Hackergruppe plant nun, diese Daten online zu verkaufen. Darüber hinaus hat sie auch Daten von der Sirius-Plattform erbeutet, die von Justiz- und Strafverfolgungsbehörden in 47 Ländern genutzt wird, um grenzüberschreitend elektronische Beweismittel auszutauschen.