Drogenhandel: Europol schließt Dark-Web-Portal Monopoly Market – fast 300 Festnahmen
An der Aktion mit dem Codenamen „SpecTor“ waren Strafverfolger aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Polen, den Niederlanden, Großbritannien, den USA und Brasilien beteiligt. Die Ermittler haben Europol-Angaben zufolge in separaten Aktionen gearbeitet, die einander jedoch ergänzt haben. Das Konzept ist aufgegangen – denn mit der Beschlagnahmung von Monopoly Market ist Europol ein wichtiger Schlag gegen den illegalen Drogenhandel im Darknet gelungen.
Ermittlungen kamen durch Beweise aus Deutschland in Gang
Über das Dark-Web-Portal Monopoly Market sollen sich die Verdächtigen demnach am Kauf und Verkauf von Drogen beteiligt haben. Sichergestellt wurden mehr als 50,8 Millionen Euro in bar und virtuellen Währungen, 117 Schusswaffen und 850 Kilogramm Drogen, darunter 258 Kilogramm Amphetamine, 43 Kilogramm Kokain, 43 Kilogramm MDMA und über 10 Kilogramm LSD- und Ecstasy-Pillen.
Maßgeblich zur Aktion haben Europol zufolge Beweise von deutschen Behörden beigetragen, die im Dezember 2021 die kriminelle Infrastruktur des Marktplatzes erfolgreich beschlagnahmt hatten. Gezielt strukturierte Informationen, „die durch Abgleich und Analyse der gesammelten Daten und Beweise erstellt wurden, dienten als Grundlage für Hunderte von nationalen Ermittlungen“, teilt Europol mit.
52 der insgesamt 288 festgenommenen Verdächtigen stammen aus Deutschland, die meisten – 153 von ihnen – aus den USA. Bei den entsprechenden Personen handele es sich um Käufer wie Händler, wobei letztere nicht nur für Monopoly Market tätig waren, so Europol: „Die infolge der Polizeiaktion gegen Monopoly Market verhafteten Verkäufer waren auch auf anderen illegalen Marktplätzen aktiv, wodurch der Handel mit Drogen und illegalen Waren im Dark Web weiter behindert wurde.“ Und weiter: „Einige dieser Verdächtigen wurden von Europol als hochrangige Ziele eingestuft.“
Untersuchungen der Kundendaten dauern noch an
Eine Reihe von Ermittlungen zur Identifizierung weiterer Personen, die hinter Darknet-Accounts stecken, sind noch im Gange. Da die Strafverfolgungsbehörden Zugang zu den umfangreichen Käuferlisten der Anbieter erhalten haben, droht Tausenden von Kunden in aller Welt eine strafrechtliche Verfolgung.
Europol zeigt sich nach der erfolgreichen Operation selbstbewusst: „Unsere Koalition von Strafverfolgungsbehörden aus drei Kontinenten beweist, dass wir alle besser sind, wenn wir zusammenarbeiten“, so Catherine De Bolle, Exekutivdirektorin von Europol. „Diese Operation sendet eine deutliche Botschaft an Kriminelle im Dark Web: Die internationalen Strafverfolgungsbehörden verfügen über die Mittel und die Fähigkeit, illegale Aktivitäten zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen, selbst im Dark Web.“