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Anti-Doomscrolling: Buzzfeed startet Social Network ohne Negativspirale

Buzzfeed möchte mit BF Island eine neue soziale Plattform an den Start bringen. Sie soll das Gegengewicht zur algorithmusgetriebenen Negativspirale einiger etablierter Netzwerke werden.

4 Min.
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Buzzfeed stellt mit BF Island eine neue, KI-gestützte Social-Media-Plattform vor, die durch menschliche Kuration und positive Inhalte einen Gegenpol zu algorithmusgetriebenen Netzwerken schaffen will. (Bild: 1000Photography/Shutterstock)

Social Media fühlt sich mittlerweile für einige an, wie ein nicht enden wollender Strom aus Negativität, Desinformation und manipulativen Algorithmen. Besonders nach Metas jüngstem Kurswechsel in Anlehnung an Donald Trumps zweite Amtszeit scheint sich diese Entwicklung zu verschärfen. Buzzfeed, einst als große Journalismusmarke und Viral-Hit-Quelle bekannt, will dem etwas entgegensetzen und mit BF Island eine neue Plattform schaffen, die ihren Fokus auf Freude, Kreativität und Selbstbestimmung legt. Techcrunch hat in einem ausführlichen Artikel über Buzzfeeds BF Island berichtet.

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Via KI Features positive Posts erstellen: BF Island als Gegenpol zu X, Threads und Co.

BF Island wird KI-Werkzeuge bereitstellen, die Nutzer:innen laut dem Social-Media-Experten Matt Navarra zu „Selbstausdruck“ und „Verbindung“ ermutigen sollen – ein Versuch, sich als Zufluchtsort vor der algorithmusgetriebenen Tristesse der etablierten Plattformen zu positionieren.

Zwar bleibt unklar, ob BF Island als App, Website oder beides umgesetzt wird, doch das Unternehmen verspricht, dass menschliche Kurator:innen die Inhalte steuern werden – ein bewusster Gegensatz zu den gewinnmaximierenden Algorithmen anderer Netzwerke. Interessierte können sich schon auf eine Warteliste eintragen, um die Betaversion für erste User mitzugestalten.

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Buzzfeeds Vision für ein besseres Internet

Jonah Peretti, Gründer und CEO von Buzzfeed, präsentierte parallel zur Ankündigung von BF Island ein Manifest, über das erstmals Semafor berichtete. Darin positioniert er die neue Plattform als Gegenentwurf zu Tiktok, Instagram und X und als Antwort auf die manipulativen Mechanismen, mit denen bestehende Netzwerke ihre Nutzer:innen steuern.

„I’m fed up with giving the platform companies advice about how to fix the internet, if we want this done right, we have to do it ourselves“,

erklärt Peretti und betont, dass Buzzfeeds KI den Nutzer:innen mehr Selbstbestimmung statt Entmündigung geben soll. Er versteht BF Island als Anti-SNARF-Initiative, ein Konzept, das die aktuelle Social-Media-Dynamik grundlegend hinterfragt.

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Besonders nimmt er dabei Mark Zuckerberg (Meta) und Zhang Yiming (Tiktok / ByteDance) in die Kritik, deren Plattformen laut ihm von SNARF-Content dominiert werden – ein Mechanismus, der Content-Creator zwingt, die Algorithmen zu bedienen, um sichtbar zu bleiben:

„SNARF stands for Stakes/Novelty/Anger/Retention/Fear. SNARF is the kind of content that evolves when a platform asks an AI to maximize usage. Content creators need to please the AI algorithms or they become irrelevant. Millions of creators make SNARF content to stay in the feed and earn a living.“

Wie genau BF Island dieses Muster durchbrechen will, bleibt offen. Die Plattform verspricht jedoch, den endlosen Strom aus Empörung und Fehlinformation mit Humor und menschlicher Kuration zu ersetzen. Peretti fasst die Vision so zusammen:

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„We do the doomscrolling for you so you can follow the biggest trends, find the hidden gems, and be in the loop without wasting your time and risking your mental health“

Buzzfeed: Von viralen Quizzes zur eigenen Social-Media-Plattform

Buzzfeed erlangte seinen Erfolg mit viralen Inhalten und unterhaltsamen Quizzes, doch die wirtschaftliche Bilanz seiner journalistischen Expansion blieb hinter den Erwartungen zurück – auch wenn diese inhaltlich durchaus Anerkennung fand. Die mit Preisen ausgezeichnete News-Sparte wurde 2023 eingestellt, weil sie sich wirtschaftlich nicht trug, so das RedaktionsNetzwerk Deutschland. Auch andere Projekte, wie das Youtube-Format Hot Ones, wurden kürzlich verkauft, berichtete kürzlich Spiegel Online. Jetzt setzt Buzzfeed auf ein neues Standbein: eine eigene Social-Media-Welt.

Doch Buzzfeed ist nicht das erste Unternehmen, das mit einer eigenen Strategie den Schattenseiten sozialer Medien entgegenwirken will. Plattformen wie Communia, Daylyy, Weare8 verfolgen laut Techcrunch ähnliche Ansätze – mit begrenztem Erfolg. Auch Mastodon zählt zu den Plattformen, die Usern eine sichere Plattform bieten wollen. Während das Netzwerk nach dem Twitter-Kauf durch Elon Musk zunächst einen Nutzungsboom erlebte, scheint sich das Wachstum jedoch inzwischen abzuschwächen – gleichzeitig profitiert Bluesky verstärkt von der Abwanderung ehemaliger X-Nutzer:innen. Bluesky, ursprünglich von Twitter-Mitgründer Jack Dorsey initiiert, hat sich bislang als vielversprechendste Alternative zu etablierten Plattformen wie Instagram, Threads, X und Tiktok positioniert. Und jetzt bringt die Plattform sogar eine neue Konkurrenz-App für die großen Social Player.

Kritiker:innen bleiben jedoch hinsichtlich BF Island skeptisch: Der Social-Media-Experte Chris Messina schrieb auf Threads:

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„Buzzfeed launching their own social network is so dumb.“

Social Media steckt in der Krise – und Buzzfeed will mit BF Island eine Alternative bieten, die auf Positivität und Community setzt. Doch ob die Plattform wirklich das Gegengewicht zur Negativspirale der etablierten Netzwerke sein kann, bleibt abzuwarten.

Rettet BF Island das Internet – oder floppt das Netzwerk?

Während Buzzfeed mit kreativen Formaten und viralen Inhalten immer wieder Trends gesetzt hat, zeigt die Vergangenheit, dass nicht alle Expansionen von Erfolg gekrönt waren. Die News-Sparte wurde geschlossen, Hot Ones verkauft – jetzt setzt das Unternehmen auf BF Island.

Ob das Experiment gelingt oder ob sich BF Island in die lange Liste gescheiterter Plattformvisionen einreiht, wird sich zeigen. Sicher ist nur: Buzzfeed sorgt mal wieder für Gesprächsstoff – und das ist immerhin das Markenzeichen der Unterhaltungsseite. Da Buzzfeed zuletzt journalistische Angebote minimierte und vor allem auch auf Werbefinanzierung setzte, könnte das neue soziale Medium mittelfristig zu einer Plattform werden, die für Advertiser geöffnet wird. Zuletzt sanken die Einnahmen über Content und Advertising beständig, der Commerce-Bereich des Unternehmens sorgte für ein Umsatzplus.

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Der Artikel stammt von Larissa Ceccio aus der OnlineMarketing.de-Redaktion und wird im Rahmen einer Content-Kooperation auf t3n veröffentlicht.

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