Ariv am Ende: Ex-Opel-Mutter GM stellt E-Bike-Linie ein
Wer versucht, eines der Ariv-E-Bikes der Ex-Opel-Mutter GM auf der eigens dafür geschalteten Shop-Seite unter Arivmobility.com zu bestellen, wird kommentarlos auf die internationale Startseite des Konzerns General Motors weitergeleitet. Gegenüber dem Tech-Magazin The Verge bestätigte GM-Innovationsdirektor Brian Tossen auf Nachfrage, dass der Konzern das Geschäft zwar in der Tat aufgegeben habe, die daraus gewonnenen Erfahrungen in Sachen Mikromobilität für die Zukunft jedoch an anderer Stelle nutzen wolle.
Ariv-Ende: GM-Entscheidung verwundert
Die Beendigung des E-Bike-Programms schiebt GM auf die Corona-Pandemie, die das Unternehmen gezwungen habe, seine einzelnen Geschäftsbereiche einer harten Prüfung zu unterziehen. Tatsächlich belegen die jüngsten Quartalszahlen, dass der Autobauer allein im ersten Quartal 2020 einen Verlust von rund 1,4 Milliarden US-Dollar eingefahren hat. Alle Fabriken in den USA sind seit Mitte März geschlossen. Erste Öffnungen sind derzeit für den 18. Mai geplant.
Das sind harte Zahlen für Autobauer. Dennoch vermag diese Argumentation für die Einstellung der Ariv-Produktion und für den Vertrieb in den betroffenen Zielländern Belgien, Niederlande und Deutschland nicht zu überzeugen. Denn gerade in Europa berichten E-Bike-Hersteller wie Cowboy oder Vanmoof unisono über gestiegene Verkaufszahlen im Zuge der Pandemie. Menschen setzen verstärkt auf E-Bikes als Mittel des Individualverkehrs, der in der Pandemie stark an Bedeutung gewinnt. Hersteller von E-Bikes gehören demnach zu den wenigen Gewinnern der Krise.
Das war Ariv
Die Ariv-E-Bikes des Autobauers gab es in zwei Varianten. Das Ariv (ausgesprochen wie Arrive) Meld und das Merge sahen sich zwar optisch recht ähnlich. Das Merge verfügte dabei jedoch über einen Klappmechanismus, um das Bike besser transportieren zu können. Mit Preisen von 2.750 Euro für das Meld und 3.350 Euro für das Merge lagen die E-Bikes nicht übermäßig hoch im Preis. In Tests konnten die Fahrräder durchaus überzeugen.
Der Vertrieb erfolgte rein digital über den eigens entwickelten Onlineshop unter Arivmobility.com. Nach der vollständigen und ersatzlosen Abschaltung des Shops ist unklar, wie Eigner des Produkts künftig an Ersatzteile und Service kommen sollen.
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