Berkshire Hathaway: Warum hortet Warren Buffett weiter Bargeld?

Als die Bargeldreserve von Berkshire Hathaway zum Ende des dritten Quartals 2024 um fast 50 auf 325 Milliarden Dollar gestiegen war, forderten Beobachter:innen Börsenfans auf, genauer hinzuschauen. Der in schwindelerregende Höhen gewachsene Cash-Berg des Unternehmens von Starinvestor Warren Buffett könnte ein Warnzeichen sein.
Buffetts Bargeldreserve auf Rekordniveau
Ähnliche Stimmen werden auch in den kommenden Tagen laut werden. Denn wie Berkshire Hathaway am 22. Februar 2025 bekanntgegeben hat, ist die Bargeldreserve noch einmal gewachsen. Ende 2024 betrug sie schon 334 Milliarden Dollar – ein neuer Rekord.
Was die Unsicherheit noch erhöht, ist, dass Buffett sich weiter mit Erklärungen zu den Gründen zurückhält. Warum investiert „Das Orakel von Omaha“ nicht? Ist die Lage derzeit zu riskant?
Im Mai 2024, auf der Hauptversammlung von Berkshire Hathaway, hatte Buffett das Horten von Bargeld noch damit begründet, dass er aufgrund der hohen US-Verschuldung mit steigenden Unternehmenssteuern rechne. Außerdem bringen die in kurzfristigen US-Staatsanleihen geparkten Milliarden vergleichsweise hohe Renditen, wie das Handelsblatt schreibt.
Buffett: Wir bevorzugen immer Aktien
In einem begleitenden Investor:innenbrief zu den Ergebnissen des abgelaufenen vierten Quartals meinte Buffett, dass die Mehrheit des Geldes von Berkshire Hathaway in Aktien angelegt sei. Und das, so der 94-Jährige, bleibe auch so. Sein Unternehmen werde immer Aktien gegenüber Bargeld bevorzugen.
Allerdings hat Berkshire Hathaway in den letzten drei Monaten des Jahres 2024 zum neunten Mal in Folge mehr Aktien verkauft als neue hinzugekauft. Insgesamt kappte das Unternehmen sein Aktienvermögen 2024 um über 134 Milliarden Dollar – vor allem durch Verkäufe von Anteilen von Apple und der Bank of America.
Rekordgewinn für Berkshire Hathaway
Immerhin wurde auch dadurch im dritten Jahr infolge ein Rekordgewinn erwirtschaftet. Der Betriebsgewinn kletterte 2024 gegenüber dem Vorjahr um 27 Prozent auf 47,44 Milliarden Dollar. Im Schlussquartal gab es einen Gewinnsprung um 74 Prozent.
Das hohe Gewinnplus kam aber selbst für Buffett überraschend, wie er den Investor:innen erklärte. Schließlich hätten gut die Hälfte der 189 Geschäftsbereiche Gewinnrückgänge verzeichnet.
Buffett: Aktuell keine überzeugenden Kaufziele
Aber noch einmal zurück zum Thema Cash-Berg. Seit Mai 2024 und bis Anfang Februar 2025 hat Berkshire Hathaway keine neuen Aktien mehr gekauft, wie CNBC schreibt. „Oft sieht nichts überzeugend aus, und nur sehr selten stecken wir mitten in der Flut von Möglichkeiten“, spielte Buffett diesen Fakt herunter.
Während manche Beobachter:innen davon ausgehen, dass der 94-jährige Starinvestor die Firma aktuell für seinen Nachfolger zurechtmacht, damit dieser dann aus den Vollen starten kann, rechnen andere mit etwa ganz Anderem. Buffett sammle das Geld, um schon bald mit einer Übernahme in gigantischem Ausmaß zu überraschen.