Countdown zum Bitcoin-Halving: Was du jetzt dazu wissen musst - t3n

In wenigen Tagen steht das Bitcoin-Halving an. In der Vergangenheit hat dieses Ereignis den Kurs der Kryptowährung immer stark beeinflusst. Was jetzt auf Miner:innen und Investor:innen zukommt. In wenigen Tagen ist es so weit: Das nächste Bitcoin-Halving steht an. Bei diesem fest terminierten Ereignis wird die Belohnung halbiert, die Miner:innen für das Hinzufügen eines neuen Blocks zur Bitcoin-Blockchain erhalten, der sogenannte Block-Reward. Was passiert beim Halving? Das Halving ist im Code des Bitcoin (BTC) festgeschrieben. Beim kommenden Halving wird die Belohnung von 6,25 auf 3,125 Bitcoins reduziert, sobald der 840.000. Block entstanden ist. Werden Bitcoin weiter in der durchschnittlichen Geschwindigkeit gemint wie bisher, steht das Halving voraussichtlich am (sehr frühen) Samstagmorgen an. Die Halbierung des Block-Rewards wird ausgelöst, wenn 210.000 Blocks erstellt wurden, zeitlich gesehen ist das alle vier Jahre der Fall. Durch die Halbierung der Belohnung wird es immer unattraktiver, Bitcoin zu schürfen, die Ausgabe neuer Bitcoin wird dadurch verlangsamt. Diese Verknappung soll den Wert der Kryptowährung stabilisieren. Das aktuelle Halving ist das vierte seit der Entstehung des Bitcoins. Irgendwann werden auch alle Bitcoin geschürft sein, denn die Kryptowährung wurde so entworfen, dass bei 21 Millionen Bitcoins Schluss ist. Kursprognosen: Wie wirkt sich das Halving aus? Nachdem es Anfang des Jahres eine neue Bitcoin-Rallye gegeben hat, schwächelt der Kurs der ältesten Kryptowährung wieder etwas und liegt aktuell bei 63.196 US-Dollar (Stand: 16. April, 11 Uhr). Zuletzt hatte vor allem die Zulassung von Bitcoin-ETF in den USA den Kurs auf neue Höhen getrieben. Dadurch könnten sich vermehrt auch institutionelle Investor:innen für die Kryptowährung interessieren, so die Einschätzung vieler Expert:innen. Tatsächlich stieg der Kurs des Bitcoins infolge der ETF-Zulassung erheblich. Für die Zeit nach dem Halving gibt es die wildesten Prognosen zur Kursentwicklung des Bitcoins. Investor Tom Lee sieht die Kryptowährung bis Ende 2024 beispielsweise auf 150.000 US-Dollar klettern. Noch weiter ging Trader-Legende Peter Brandt, der seine Prognose von 120.000 Dollar auf 200.000 Dollar anhob. Auch Bitpanda-Chef Eric Demuth erwartete, dass der Bitcoin nach der ETF-Zulassung in den USA die Marke von 100.000 Dollar noch in diesem Jahr knacken wird. Analyst:innen der US-Investmentbank JP Morgan waren dagegen zuletzt pessimistischer: Nach dem Halving erwarten sie einen Kurssturz auf bis zu 42.000 Dollar, weil die Produktionskosten für den Bitcoin sich fast verdoppeln könnten. Die üblichen Kurssprünge nach einem Halving sind ihrer Meinung nach bereits jetzt eingepreist. Wie haben sich Halvings auf den Bitcoin-Kurs ausgewirkt? Schaut man auf die drei Halvings, die es schon gegeben hat, haben sich diese langfristig immer positiv auf den Kurs ausgewirkt. Das erste Bitcoin-Halving passierte am 28. November 2012, der Block-Reward wurde von 50 auf 25 BTC verringert. Der Kurs der Kryptowährung lag damals bei 12,35 Dollar und stieg nach 150 Tagen auf 127 Dollar. Seinen Höchststand erreichte der Bitcoin zwischen dem ersten und dem zweiten Halving im Dezember 2013 mit etwa 1.038 Dollar. Das zweite Halving fand am 9. Juli 2016 statt. Von 25 ging es auf 12,5 Bitcoin als Block-Reward runter. Der Bitcoin-Kurs lag damals bei 650,63 Dollar. Seinen Höchststand erreichte der Bitcoin am 17. Dezember 2017 bei einem Kurs von rund 19.700 Dollar. Das letzte Bitcoin-Halving war am 11. Mai 2020. Der Block-Reward für die Miner:innen wurde damals von 12,5 auf 6,25 Bitcoin halbiert. Langfristig konnte der Bitcoin-Kurs seitdem wieder deutlich zulegen – auch wenn es in den vergangenen zwei Jahren dramatische Ups und Downs gegeben hat. Lange markierte der Wert vom 10. November 2021 die magische Grenze für den Bitcoin bei 69.420 Dollar. Ihr Allzeithoch erreichte die Kryptowährung aber vor Kurzem, als sie am 14. März auf 73.738 Dollar stieg. Was bedeutet das Halving für die Miner:innen? Neue Bitcoin entstehen durch das Proof-of-Work-Verfahren. Miner:innen stellen dabei ihre Rechenkapazität bereit, um der Bitcoin-Blockchain einen neuen Block anzuhängen. Dafür gibt es dann zur Belohnung den festgelegten Block-Reward. Durch die Halbierung der Belohnung wird es sich wahrscheinlich nicht mehr für alle Miner:innen lohnen, Bitcoin zu schürfen – selbst wenn der Kurs der Kryptowährung weiter steigen sollte. Lohnte es sich in den ersten Jahren noch, mit dem eigenen Rechner zu Hause Bitcoin zu minen, braucht es dazu heute eine sehr hohe Rechenleistung. Die Analyst:innen von JP Morgan gehen davon aus, dass die Produktionskosten im Miningbereich stark steigen werden, von aktuell 26.500 Dollar auf 53.000 Dollar oder 42.000 Dollar, wenn kleinere Miner:innen den Markt verlassen. Nach dem Halving werden die Miner:innen erneut ihre Betriebskosten kritisch prüfen und effizienter werden müssen. Das kann beispielsweise durch Investitionen in energieeffizientere Hardware oder die Nutzung kostengünstigerer Energiequellen gelingen. In der Vergangenheit haben sich Miner:innen in Länder verlagert, in denen die Stromkosten besonders niedrig sind. Verlassen viele von ihnen den Markt, kann das theoretisch auch Auswirkungen auf die Gesamtrechenleistung (Hashrate) und damit auf die Sicherheit des Netzwerks haben. Was passiert, wenn der letzte Coin gemint ist? Wenn einmal alle 21 Millionen BTC gemint sind, wird es keine neuen Bitcoin mehr geben – allerdings ist es bis dahin noch recht lange hin. Geht es in demselben Tempo weiter wie bislang, wird der letzte BTC im Jahr 2140 entstehen. Miner:innen werden aber selbst dann nicht arbeitslos. Sie werden zwar keine neuen Bitcoin mehr produzieren, aber weiter Transaktionen validieren.