Achtung, Extremwetter! Neues Portal bietet umfassenden Schutz vor Naturgefahren

Extreme Wetterereignisse treten in Deutschland immer häufiger auf. Wenn Warnungen die Bevölkerung zu spät oder gar nicht erreichen, kann das lebensbedrohliche Folgen haben, wie das Hochwasser im Ahrtal deutlich gezeigt hat. Um genau das zu verhindern und schon im Vorfeld wichtige Informationen bereitzustellen, wurde jetzt ein neues Onlineportal eingerichtet. Wie der Spiegel berichtet, bekommen Bürger:innen dadurch die Möglichkeit, sich schneller und gezielter über aktuelle Wetterwarnungen auf dem Laufenden zu halten.
Viele Menschen sind sich der Risiken nicht bewusst
Extreme Wetterlagen sind kein neues Phänomen, nehmen aber infolge des Klimawandels deutlich zu. Naturgefahren wie Hitzewellen, Starkregen und Überschwemmungen ziehen deshalb auch häufiger spürbare Folgen nach sich: Nach Angaben des Umweltbundesamtes starben allein zwischen 2018 und 2020 rund 19.300 Menschen durch extreme Hitze. Ausbleibende Niederschläge führen zudem zu massiven Wasserverlusten: Seit der Jahrtausendwende gehen in Deutschland jährlich rund 2,5 Gigatonnen Wasser verloren. Gleichzeitig nehmen Starkregen und Hochwasser zu.
Was zunächst wie ein Widerspruch klingt, hängt in Wirklichkeit eng zusammen. Denn wärmere Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, was die Wahrscheinlichkeit von Starkregenereignissen erhöht. Gleichzeitig sorgen Trockenperioden dafür, dass der Boden weniger Wasser aufnehmen kann. Die Folge: Regen fließt oberflächlich ab, Flüsse steigen schnell an und treten über die Ufer. Viele Menschen wissen allerdings nicht, ob ihre Region konkret von Naturgefahren wie diesen betroffen ist – und wie sie sich gezielt darauf vorbereiten können.
Das neue Portal soll eine bessere Übersicht schaffen
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) bündelt für das Naturgefahrenportal die Daten von verschiedenen Bundesbehörden und will so dazu beitragen, dass Bürger:innen besser auf Extremwetterereignisse vorbereitet sind. Auf dem interaktiven Dashboard können aktuelle Warnungen zu Hochwasser, Starkregen, Gewitter und Hitze abgerufen werden. Aber auch andere Faktoren wie UV-Strahlung und Tauwetter, die ebenfalls Auswirkungen auf Gesundheit und Sicherheit haben können, werden angezeigt. Besonders wichtig sei das Zusammenspiel von Daten und leicht verständlichen Darstellungen, so die Präsidentin des DWD, Sarah Jones. Aus der Forschung wisse man, dass Menschen erst dann handeln, wenn sie sich die Auswirkungen eines Ereignisses konkret vorstellen können und die verschiedenen Optionen kennen.
Das Portal bietet deshalb nicht nur Echtzeitdaten, sondern auch konkrete Handlungsempfehlungen für den Ernstfall. Bei Gefahr werden zum Beispiel über das Modulare Warnsystem Push-Warnungen verschickt. Nutzer:innen können aber auch gezielt prüfen, welche Naturgefahren für ihre Region relevant sind und erhalten Tipps zur Vorbereitung – etwa hinsichtlich Sturmfluten oder Hochwasser. Grundlage für das neue Onlineportal ist eine Gesetzesänderung, die nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal im Jahr 2021 verabschiedet wurde.