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DSL-Ende naht: Wie du stressfrei auf Glasfaser umsteigst

Die DSL-Abschaltung soll in Deutschland nach einem Plan der Bundesnetzagentur erfolgen. Die Migration zu Glasfaseranschlüssen läuft dabei in drei Phasen ab. Was das für DSL-Kund:innen bedeutet.

3 Min.
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DSL-Kund:innen müssen keine feste Deadline bei der Abschaltung befürchten. Der Wechsel zu Glasfaser erfolgt schleichend. (Bild: Shutterstock/Maryia_K)

Die Bundesnetzagentur hat ein Impulspapier veröffentlicht, in dem der Plan zur Abschaltung alter DSL-Leitungen beschrieben wird. Das Dokument beschreibt auf insgesamt 45 Seiten, wie eine sogenannte Kupfer-Glas-Migration – also der Wechsel von Kupferleitungen zu neuen Glasfaserleitungen – geregelt und ohne Einschränkungen und Probleme für DSL-Kund:innen vonstattengehen soll.

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Wechsel zu Glasfaser: DSL-Abschaltung in drei Phasen

Wie die Bundesnetzagentur in dem Dokument betont, handelt es sich bei dem Plan um einen mehrjährigen Vorgang, der laut EU bis 2030 realisiert werden soll. DSL-Kund:innen müssen also nicht von heute auf morgen befürchten, dass sie ohne Internetzugang dastehen. Der erste Schritt bei der DSL-Abschaltung ist ein freiwilliger Wechsel. Im Grunde befinden sich Glasfaseranbieter und Kund:innen schon jetzt in dieser Phase.

Netzbetreiber mit einem bestehenden Glasfasernetz bewerben ihre Produkte bei DSL-Kund:innen, die dem Wechsel freiwillig zustimmen. Dadurch werden die alten Anschlüsse und Verträge proaktiv gekündigt. Zudem können Netzbetreiber schon jetzt ihre Glasfasernetze anderen Dienstleistern gegenüber vermarkten, damit sie diese für ihre eigenen Angebote nutzen können. Die Bundesnetzagentur schreibt dazu: „Je weniger Endkundinnen und Endkunden nach der Phase der freiwilligen Migration noch auf der herkömmlichen Infrastruktur verbleiben, desto einfach dürfte das förmliche Verfahren der Abschaltung laufen“.

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Die forcierte Migration von DSL zu Glasfaser startet mit der zweiten Phase des Plans. In dieser Phase können Netzbetreiber der Bundesnetzagentur ein Konzept für die Migration ihrer Dienste vorlegen. Das Konzept gilt immer nur für eine Region, sofern diese zum Großteil mit Glasfaser erschlossen wurde. In dem Antrag muss festgehalten sein, welche alternativen Produkte es für Kund:innen gibt und welche Kündigungsfristen gelten. Die Bundesnetzagentur prüft diesen Antrag und legt weitere Bedingungen für die DSL-Abschaltung fest. Zudem wird der Antrag öffentlich gemacht, damit alle Betroffenen frühzeitig davon erfahren.

Die dritte und letzte Phase sieht dann die Abschaltung der DSL-Anschlüsse für die Region vor, für die der Antrag eingereicht wurde. Endkund:innen sollen möglichst früh über den genauen Termin und den Ablauf der Abschaltung sowie über alternative Produkte wie Glasfaser informiert werden. Die Anbieter müssen dabei einen gleichwertigen oder besseren Glasfaseranschluss für euch bereitstellen. Da Glasfaseranschlüsse in der Regel deutlich höhere Up- und Download-Raten bieten und etwas teurer sind, schlägt die Bundesnetzagentur auch „Low-Cost-Produkte“ vor, deren Übertragungsraten und Preise sich an aktuellen DSL-Angeboten orientieren.

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Endkund:innen steht es dabei aber auch frei, zu einem anderen Netzbetreiber zu wechseln. Bevor eine DSL-Abschaltung abgeschlossen werden kann, muss sichergestellt sein, dass alle Endkund:innen ordnungsgemäß an das Glasfasernetz angeschlossen sind. Funktioniert der Glasfaseranschluss bei euch noch nicht, wird euer Internetanschluss also nicht einfach gekappt. Erst wenn alle Kund:innen Glasfaser problemlos beziehen können, wird die Region vom DSL-Kupfernetz getrennt und Netzbetreiber können daran Rückbauarbeiten vornehmen.

Lost Places im Internet – diese Seiten waren mal richtig groß Quelle:

Wie realistisch sind die Pläne für die DSL-Abschaltung?

Schon jetzt gibt es erste Testregionen, in denen die DSL-Abschaltung und mögliche Implikationen für Endkund:innen beobachtet werden. In Bad Salzungen (Thüringen) sowie in Wiesbaden (Hessen) können einige Kund:innen der Deutschen Telekom keine DSL-Angebote mehr buchen. Alle Angebote beschränken sich auf Kabel- und Glasfaserinternet. Während der Übergänge sollen die Meinungen von Kund:innen ausgewertet werden, um Verbesserungsmöglichkeiten für den Ablauf der DSL-Abschaltung zu identifizieren.

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Die großflächige DSL-Abschaltung steht aber vor einigen Herausforderungen. Wie die Bundesnetzagentur festhält, waren Ende 2024 rund 47 Prozent aller deutschen Haushalte an das Glasfasernetz angeschlossen. Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte der deutschen Haushalte noch angeschlossen werden muss. Bei vielen Haushalten gab es bisher nicht einmal Erstbauarbeiten für Glasfaser. Ob diese bis zur Frist der EU im Jahr 2030 realisiert und abgeschlossen werden können, ist unklar. Dass der Glasfaserausbau in Deutschland schleppend vorangeht, musste unser Autor schon am eigenen Leib erfahren.

Zudem ist die Akzeptanz von Glasfaser aktuell noch recht niedrig. Wie eine Umfrage gezeigt hat, bleiben viele DSL-Kund:innen bei ihren aktuellen Verträgen, auch wenn Glasfaser schon verfügbar ist. Analyst:innen gingen bislang davon aus, dass selbst bei einer 100-prozentigen Glasfaserabdeckung nur rund 50 Prozent der Endkund:innen bereit wären, zur neuen Highspeed-Technologie zu wechseln. Die forcierte DSL-Abschaltung soll diese Situation verhindern.

Wie die Bundesnetzagentur abschließend betont, haben alle Marktteilnehmer bis zum 23. Juni 2025 Zeit, sich zu den Plänen zu äußern, die im Impulspapier beschrieben wurden. Ob sich durch diese Aussagen noch Änderungen an der geschilderten DSL-Abschaltung ergeben könnten, ist unklar. Sicher dürfte allerdings sein, dass das Ende von DSL besiegelt ist – sei es mit oder ohne Einhaltung der EU-Frist.

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Kommentare (1)

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Jörg Langer

Wenn ein FTTH Anschluss mit 100MBit fast das Doppelte von meinem 50MBit DSL-Anschluss 40€ kostet,
überlege ich mir, ob ich es benötige.

So geht es vielen anderen auch.

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