Das Bundeskartellamt prüft den deutschen Markt für Ladeinfrastruktur auf Wettbewerbsprobleme. Wegen vermehrter Beschwerden wurde ein entsprechendes Verfahren eingeleitet, wie das Amt mitteilt. Bis 2030 soll in Deutschland nach Plänen der Bundesregierung eine flächendeckende Ladeinfrastruktur aufgebaut werden.
Früh für faire Bedingungen sorgen
Gerade weil der Markt gerade erst im Entstehen ist, sei es wichtig, Probleme zu identifizieren, so der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt. Der Aufbau einer flächendeckenden E-Ladeinfrastruktur sei Voraussetzung für den Erfolg der Elektromobilität in Deutschland.
Dafür seien die Bedingungen und Preise für das Laden von zentraler Bedeutung. Dazu gehören auch ein diskriminierungsfreier Zugang zu Standorten für Ladesäulen und korrekte Nutzungsbedingungen.
Praxis der Städte im Fokus
Aber genau da scheint es aktuell Probleme zu geben: Beim Bundeskartellamt sind Beschwerden über die Preise und Konditionen an den Ladesäulen eingegangen. Es prüft deshalb jetzt zunächst den Stand des Aufbaus der öffentlichen Ladeinfrastruktur und untersucht, wie Städte, Kommunen und andere Akteure bei der Entscheidung über Standorte vorgehen.
Darauf aufbauend ermittelt das Bundeskartellamt genauer den Zugang von Mobilitätsdienstleistern und Ladekunden zu den Ladesäulen.
Problem schon länger bekannt
Die Monopolkommission des Bundes hatte schon im letzten Jahr auf mangelnden Wettbewerb beim Aufbau der Ladeinfrastruktur hingewiesen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Sie hatte demnach kritisiert, dass die Kommunen häufig mit einzelnen Anbietern Verträge abgeschlossen und diesen damit eine marktbeherrschende Stellung verschafft hätten.
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