Erste Einblicke: Präsentationstool Pitch startet 2020

Pitch ist das neueste Projekt des Berliner Wunderlist-Teams um Christian Reber. Das hatte Reber gemeinsam mit einigen seiner Wunderlist-Mitgründer und einem Teil des alten Kern-Teams im Januar 2018 gegründet. Seitdem wird am Produkt gearbeitet.
Dabei wurde Pitch lange im Stealth-Modus betrieben. Dennoch konnte das Startup in verschiedenen Runden bereits eine ganze Reihe Investoren überzeugen. Insgesamt 50 Millionen US-Dollar stecken bereits in Pitch, ohne dass bislang ein marktreifes Produkt vorzuweisen war.
Testphase läuft seit Herbst 2019
Im Oktober 2019 ging Pitch dann in eine geschlossene Testphase, für die über die Website des Projekts Bewerbungen möglich waren. Nun veröffentlicht das junge Unternehmen einen Blogbeitrag nebst einem Video, das einen ersten Eindruck in das Feature-Set und das User Interface des neuen Dienstes zulässt.
Danach soll Pitch, eine kollaborative Präsentationssoftware, im Laufe des Jahres 2020 an den Markt gehen. Ab April sollen im Wochenrhythmus neue Nutzer an Bord genommen werden. Die Warteliste steht weiterhin für Bewerbungen offen, aber ein definitives Launch-Datum gibt es nicht.
Deshalb ist Pitch eine Präsentationssoftware
Ausgerechnet eine Präsentationssoftware, wunderte sich mancher. Reber ist sich allerdings sicher, damit auf das richtige Pferd zu setzen. Präsentationen sind im Business-Umfeld allgegenwärtig, allein Powerpoint soll auf einer Milliarde Rechner installiert sein. Reber hält den Markt für riesig.
Dabei seien Präsentationstools bislang entweder funktional komplex wie Powerpoint, kollaborativ wie Google Slides oder in der Lage, gut aussehende Ergebnisse zu schaffen, wie Keynotes. Pitch soll das erste Tool sein, das alle drei Fähigkeiten in sich vereint, so Reber.
Herzstück Kollaboration
Dabei setzt Pitch im Kern auf Kollaboration als Herzstück des Dienstes und erlaubt nicht nur das gemeinsame Bearbeiten von Präsentationen, sondern liefert auch ein projektorientiertes Kommunikationssystem mit, mit dessen Hilfe Nutzer am Entwurf diskutieren und annotieren können. Zudem ist es möglich, Aufgaben zu erfassen und zu delegieren. Pitch spricht von einem integrierten Projektmanagement. Verschiedene Versionen einer Präsentation verwaltet Pitch transparent.
Herzstück Design
Wer kennt nicht die überaus hässlichen Folien, die Powerpoint in den letzten Jahrzehnten hervorbrachte? Das ist nicht einmal zu kritisieren, denn der durchschnittliche Präsentator ist fast nie ein Designer.
Pitch bringt einige Dutzend moderner Templates mit, die ein modernes Design mit gängigen Anwendungsfällen, wie die Präsentation von Geschäftszahlen, verbinden. Dabei können die Designs zudem einfach angepasst werden. So ist etwa der Wechsel der Hauptfarbe einen Klick entfernt. Sieht das Corporate Design eine spezielle Schriftart vor, so kann sie in Pitch genutzt werden.
Ambitionierte Roadmap
Reber hatte immer wieder durchblicken lassen, dass Slack als App mit vielen Integrationen für ihn als Vorbild gelte. Entsprechend soll auch Pitch künftig Dritt-Dienste integrieren. Die Präsentationen sollen auf diese Weise dynamischer werden, etwa durch die direkte Datenanbindung an Geschäftszahlen oder andere Datenquellen. Nutzer sind hier aufgerufen, ihre wichtigsten Anbindungen zu benennen.
Künftig soll Pitch auch als Inspirationsquelle für Präsentatoren verwendet werden können. Das Team arbeitet an einer sinnvollen Integration dieser Funktionalität in die App. So werden Menschen mit vielen Ideen künftig Menschen mit weniger Ideen unter die Arme greifen können.
Pitch kommt für eine Vielzahl von Plattformen
Ähnlich wie seinerzeit Wunderlist kommt auch Pitch mit einer breiten Palette an Apps für unterschiedliche Betriebssysteme. Laut Reber stehen bereits Apps für das Web, macOS, Windows und Linux zur Verfügung. Die sollen sowohl online, wie auch offline arbeiten. An Apps für mobile Geräte wird derzeit gearbeitet.
Zu Preisen äußert sich Pitch noch nicht. In verschiedenen Interviews hatte Reber jedoch bereits deutlich gemacht, dass Pitch von Beginn an als Unternehmen mit Umsatzerwartung gegründet wurde. Anders als bei Wunderlist soll die Monetarisierung von Beginn an stehen.
Das Video macht definitiv Lust auf mehr. Gelingt es Pitch, Präsentationen ihr angestaubtes Image zu nehmen und sie wieder zu gern gesehen Meeting-Gästen zu machen? Zuzutrauen ist es Reber und seinem Team.