Esa zeigt dramatischem Anstieg von Weltraumschrott: Wie das Problem gelöst werden muss

Laut der Esa nimmt der Weltraumschrott immer weiter zu. (Foto: Frame Stock Footage / Shutterstock)
Seit 2017 veröffentlicht die Esa jährlich einen Bericht, der die Verschmutzung der Erdorbit mit Weltraumschrott analysiert. Schon im vergangenen Jahr hat die Weltraumorganisation davor gewarnt, dass künftige Weltraummissionen durch den Schrott im All gefährdet werden könnten. Der Report für 2025 zeigt, dass sich die Situation nicht verbessert hat.
Esa warnt vor zunehmender Zahl an Weltraumschrott
Zwar zeigt die Esa, dass die Wiedereintritte von alten Satelliten und Raketenteilen im vergangenen Jahr zugenommen haben, doch immer mehr Schrott im All verbleibt. So stellte die Esa fest, dass aktuell um die 40.000 Objekte im Weltall von den Überwachungsnetzwerken getrackt werden. 11.000 davon sind aktive Satelliten. Zum Vergleich: Im vorherigen Jahr waren es noch rund 35.000 Objekte, von denen sich 9.000 auf einer aktiven Mission befanden. Laut Esa übertrumpft der nicht überwachte Weltraumschrott diese Zahlen aber deutlich.
Demnach gibt es nach aktuellen Schätzungen mehr als 1,2 Millionen dieser Objekte im Erdorbit, die mehr als einen Zentimeter groß sind. Laut Esa handelt es sich dabei um Weltraumschrott, der „groß genug ist, um katastrophale Schäden anzurichten“. Unter dieser Zahl befinden sich etwa 50.000 Objekte, die sogar mehr als zehn Zentimeter groß sind und dementsprechend auch deutlich mehr Schaden verursachen könnten.
Laut dem Report kommt diese hohe Zahl an Weltraumschrott unter anderem durch sogenannte „Fragmentation Events“. Das bedeutet im Grunde, dass Weltraumschrott miteinander kollidiert und dadurch auseinandergerissen wird. Die so entstandenen, kleineren Weltraumschrottteile verschmutzen das All noch weiter. Die Esa betont, dass die Anzahl dieser Events erneut zeigt, dass Raumfahrtbehörden und Unternehmen Vorkehrungen treffen müssen, um diese möglichst zu verhindern.
Zu den möglichen Maßnahmen zählt etwa, die Satelliten auf wichtigen Bereichen des Orbits abstürzen zu lassen. Wenn das nicht möglich ist, sollte der Treibstoff an Bord geleert werden, sodass es bei einem Zusammenprall nicht noch zusätzlich zu einer Explosion kommt. Dennoch reicht das nicht aus, um das grundlegende Problem der Weltraumverschmutzung zu lösen.
Was muss gegen den Weltraumschrott getan werden?
Im Report hält die Esa fest: „Es gibt einen wissenschaftlichen Konsens, dass auch ohne zusätzliche Starts der Weltraumschrott weiter zunimmt, weil Fragmentation-Events zu mehr Objekten führen, als sie auf natürliche Weise wieder in die Atmosphäre zurückkehren können. […] Das bedeutet, dass es nicht mehr ausreicht, das Hinzufügen von neuem Weltraumschrott zu verhindern. Die Weltraumschrottumwelt muss aktiv aufgeräumt werden“.
Mittlerweile gibt es eine Reihe von Projekten, die den Weltraumschrott aktiv reduzieren wollen. Auch die Esa arbeitet an einem solchen Projekt. Es trägt den Namen Clearspace-1 und ist ein Greifer, der den Proba-1-Satelliten fangen sol, der von der Esa 2001 ins All geschickt wurde. Aktuell ist der Start des Projekts für 2028 angesetzt.