Euclid: Neues ESA-Teleskop sucht im All nach dunkler Materie
Am 1. Juli ist es so weit: Das Teleskop Euclid der Europäischen Weltraumorganisation Esa startet an Bord einer Falcon-9-Rakete von SpaceX in die unendlichen Weiten des Weltalls. Forschende erhoffen sich von der rund 780 Millionen Euro teuren Mission neue Erkenntnisse über einige ungeklärte Fragen dazu, wie das All beschaffen ist, wie es sich entwickelt hat und weshalb die Gesetze der Physik so wirken, wie sie es tun.
Dunkle Materie: Eine theoretische Antwort auf physikalische Fragen
Entscheidend für diese Einblicke wird auf jeden Fall auch die Suche nach der dunklen Materie sein. Diese unsichtbare Form der Materie ist bisher nämlich eher eine mathematische Annahme, die durch ihre errechnete Beschaffenheit bisher unerklärbare Lücken in physikalischen Theorien schließt. Anhand dunkler Materie erklärt man sich zum Beispiel, wie Gravitation funktioniert. Beweise für ihre Existenz gibt es aber bisher kaum.
Das soll sich mithilfe der Euclid-Mission ändern. Nach dem Start wird das Teleskop sich von der Sonne entfernend stolze 1,5 Millionen Kilometer reisen, zum zweiten Lagrange-Punkt, wo die Schwerkräfte von Erde und Sonne sich gegenseitig aufheben. Es folgt eine mehrwöchige Abkühlungsphase, bevor die Sonde dann damit beginnt, Raum und Zeit des Kosmos zu kartografieren.
Euclid soll grundlegende Fragen beantworten
Dabei will man mehr über die Geschichte und die Struktur des kosmischen Netzes erfahren und wie es sich seit der Existenz des Universums entwickelt hat. Vor allem will man tiefer eintauchen in die Gesetze der Gravitation und herausfinden, ob wir wirklich schon alles über diese faszinierende Kraft wissen, was es zu wissen gibt. Dafür ist es entscheidend, das Thema dunkle Materie endlich in Gänze zu verstehen. Nicht weniger erhoffen sich die Forschenden von der Mission.
Ursprünglich hätte Euclid schon letztes Jahr mit einer russischen Soyuz-Rakete starten sollen. Wegen des Angriffs auf die Ukraine arbeitet die Esa jetzt aber mit SpaceX zusammen, was den Start um einiges verzögert hat.