Ex-Werbechef von Google launcht Suchmaschine – und sie ist werbefrei
Schon viele Suchmaschinen haben in der Vergangenheit versucht, sich neben Google zu behaupten. Mit Neeva tritt schon bald ein neuer Mitstreiter an. Hinter dem Projekt stehen der ehemalige Werbechef von Google Sridhar Ramaswamy und Vivek Raghunathan, der früher verantwortlich für die Monetarisierung bei Youtube war. Zwei Profis in Sachen Werbung und Anzeigen, die nun genau den entgegengesetzten Weg einschlagen, denn Neeva soll ganz ohne Ads auskommen.
Privat und werbefrei
Ramaswamy hatte 2018 seinen Posten bei Google geräumt. Wie die New York Times berichtet, war er zunehmend unzufrieden mit dem Druck, den Googles Wachstum erzeugte. Nützliche Suchergebnisse würden zugunsten von Werbeanzeigen immer weiter nach unten geschoben und die Privatsphäre der Nutzer sei immer besserem Tracking geopfert worden.
Neeva soll es besser machen. Die Suchmaschine kommt ohne Werbung und Datensammelei aus. Neeva greift zur Erstellung der Suchergebnisse auf Microsofts Bing zurück, nutzt Wetterinformationen von weather.com sowie das Kartenmaterial von Apple. Zudem lassen sich Google-, Microsoft-Office-, und Dropbox-Konten mit Neeva verknüpfen, um beispielsweise auch E-Mails, Termine und Dateien zu durchsuchen und anzuzeigen.
Neeva soll sich über Abonnements finanzieren. Ein Preismodell steht bislang noch nicht fest. Erstnutzer sollen bis Jahresende kostenfrei auf Neeva zugreifen können. Gegenüber der New York Times gibt Ramaswamy an, der monatliche Abo-Preis solle unter zehn US-Dollar liegen und im Laufe der Zeit gesenkt werden, wenn sich mehr Nutzer anmelden.
Bisher befindet sich Neeva noch in der Betatest-Phase. Interessierte können sich auf Neeva.co in die Warteliste eintragen.
t3n meint:
Neeva ist nicht die erste Suchmaschine, die mit dem Schutz der Privatsphäre lockt. Vor allem die Werbefreiheit könnte ein USP sein, der Nutzer und Nutzerinnen anzieht. Es bleibt jedoch fraglich, ob genug Menschen bereit sind, für einen Service zu bezahlen, vom dem sie es gewohnt sind, ihn bei Google und Co. kostenfrei zu erhalten.
Cornelia Erichsen
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Das Zertifikat von denen ist fragwürdig. Bei mir kommt direkt eine Warnmeldung…. Sieht nicht so gut aus für den ersten Start.
Aus meiner Sicht eine Marketing Aufgabe. Ich erinnere mich, dass mir ein Product Manager von „Calgon“ mal in den 1990er Jahren erklärt hat, dass man nur mit Angst arbeiten kann bei dem Produkt. Das ist irgendwie bei mir hängen geblieben. Und obwohl ich immer ein Anhänger von positiver Motivation war, erscheint es mir bei Neeva auch so zu sein. Man muss nicht Insider bei Google sein – wie die Macher von Neeva – um zu wissen wie dramatisch umfänglich die Profile sind, die Google über einzelne Nutzer besitzt. Das sollte man einfach mal ganz konkret aufzeigen. Ich glaube, dass dann viele Leute bereit wären für Diskretion zu bezahlen.