Frauenanteil in Dax-Vorständen auf Rekordhoch: Wo es dennoch Verbesserungspotenzial gibt
Die Vorstände vieler Dax-Unternehmen sind vorwiegend mit Männern besetzt. 2020 lag der Anteil von Frauen in den Toppositionen der börsennotierten Unternehmen lediglich bei 13,3 Prozent. Wie eine Analyse der Personalberatungsfirma Russel Reynolds zeigt, hat sich in den vergangenen Jahren aber einiges getan. Der Frauenanteil in Dax-Vorständen hat sich fast verdoppelt.
So viele Frauen gibt es in Dax-Vorständen
Mittlerweile ist der Anteil von Frauen in den Vorständen von börsennotierten Unternehmen auf 25,4 Prozent angestiegen. Das ist ein historischer Höchststand für den Frauenanteil beim Dax. Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern gibt es aber noch Verbesserungspotenzial im Hinblick auf Gleichstellung. Großbritannien, Norwegen, Schweden, Frankreich und Finnland liegen beim Anteil der Frauen in börsennotierten Unternehmen noch vor Deutschland.
Bei der Analyse stechen einige Unternehmen besonders hervor. Sowohl bei der Commerzbank als auch bei Siemens Healthineers liegt der Frauenanteil im Vorstand bei mehr als 50 Prozent. Zudem gibt es unter den 40 größten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes drei Frauen in der CEO-Position. Dazu zählen Bettina Orlopp bei der Commerzbank, Karin Rådström bei Daimler Truck und Belén Garijo bei Merck.
In einigen Branchen gibt es deutlich mehr Frauen in Vorständen als in anderen. Dazu zählen etwa die Energiewirtschaft, Versicherungen und auch die Finanzbranche. Vor zwei Jahren hatten noch etwa 20 Prozent aller Dax-Unternehmen keine einzige Frau im Vorstand. Heute ist Porsche SE das einzige Unternehmen der Liste ohne einen weiblichen Vorstand.
Die Analyse zeigt auch, dass Frauen deutlich früher von ihrer Position im Vorstand zurücktreten, als es bei Männern der Fall ist. Über zwei Drittel der weiblichen Vorstände hatten ihren Job weniger als drei Jahre inne. Zum Vergleich: Der Anteil der Männer, die weniger als drei Jahre im Vorstand eines Unternehmens verbringen, lag bei einem Drittel.