Google baut ungefragt Suche-Links auf Websites ein – so kannst du es verhindern
Google hat eine neue Funktion namens „Page Annotation“ in der Google-App für iOS eingeführt – und erntet dafür viel Kritik. Laut Google können dadurch interessante Elemente einer Webseite extrahiert und in einer Zeile zusammengefasst werden. Wie Search Engine Roundtable berichtet, bedeutet das neue Feature aber auch, dass auf einer Website, die über die Google-App geöffnet wird, Links erstellt werden, die von den Besitzer:innen der Website nicht selbst platziert wurden. Wenn Nutzer:innen auf einen dieser Links klicken, werden sie zu einer Google-Suche weitergeleitet, die sich in einem Popup-Fenster auf der Website öffnet.
Die Abmeldung kann bis zu 30 Tage dauern
Für die Betreiber:innen von Websites könnte die neue Funktion schnell zum Ärgernis werden. Zum einen fragt Google nicht nach ihrer Zustimmung, bevor die Links auf ihren Websites eingefügt werden. Andererseits bedeutet das neue Feature, dass der Tech-Riese iOS-Nutzer:innen aktiv von den Websites weglockt. Google hat zwar ein Formular eingeführt, mit dem sich Website-Betreiber:innen von der neuen Funktion abmelden können. Allerdings kann es bis zu 30 Tage dauern, bis die Abmeldung wirksam wird.
9to5Google weist zudem darauf hin, dass Google bereits Anfang des Jahres in Adsense ein Anzeigenformat namens „Ad Intents“ eingeführt hat, das ganz ähnlich funktioniert. Die Idee hinter „Page Annotation“ ist also nicht neu. Auch hier werden Texte einer Website in eine Anzeige verwandelt, die, wenn Nutzer:innen darauf klicken, zu einer Google-Suche führen. Der Unterschied besteht allerdings darin, dass sich Website-Betreiber:innen aktiv für „Ad Intents“ entscheiden müssen. Bei der neuen Funktion in der Google-App ist es genau umgekehrt.
Neues Feature stärkt weiter Googles Dominanz
Der Tech-Konzern steht derzeit unter verstärkter Beobachtung. Grund dafür ist seine Übermacht auf dem Suchmaschinenmarkt. Laut Bundeskartellamt liegt der Marktanteil der Google-Suche in Deutschland bei über 80 Prozent. Vor diesem Hintergrund kommt der Schritt, ein weiteres Feature zu veröffentlichen, das die Macht von Google zusätzlich ausbaut, eher überraschend. Besonders problematisch erscheint die Tatsache, dass Website-Betreiber:innen aktiv widersprechen müssen, um die neu eingefügten Links von ihren Seiten entfernen zu lassen – obwohl sie dem neuen Feature nie zugestimmt haben.