Release am Independence Day: Trump-Administration plant eigenen KI-Chatbot

Künstliche Intelligenz aus dem Weißen Haus: Die Trump-Administration plant offenbar einen eigenen KI-Chatbot. (Foto: Zack Frank/Shutterstock)
US-Präsident Donald Trump bekommt wohl seinen eigenen Chatbot. Laut einer Recherche von 404Media gibt es innerhalb der Regierung Pläne für eine solche KI-Anwendung, die über die Website AI.gov bereitgestellt werden soll.
Ein auf GitHub entdeckter Projektcode deutet darauf hin, dass ein Team an einem Bot arbeitet, der Modelle von Anbietern wie OpenAI, Google und Anthropic nutzen und zudem Integrationen mit AWS Bedrock sowie Meta LLaMA vorbereiten könnte. Ein geplanter Launch zum 4. Juli deutet auf ambitionierte Zeitpläne hin, bleibt aber in Details vage.
Ehemaliger Tesla-Ingenieur entwickelt Regierungs-KI
Die Initiative stammt von der US General Services Administration (GSA), genauer dem Technology-Transformation-Services-Team unter Thomas Shedd, einem ehemaligen Tesla-Ingenieur und laut Berichten Verbündeten von Elon Musk.
404 Media hat im Code der AI.gov-Website eine Mission „Accelerate government innovation with AI“ (Regierungsinnovation mit KI beschleunigen) gefunden. Aktuell leitet die URL Besucher:innen noch auf die White-House-Landingpage weiter, wo man immerhin mit einer ausführlichen Trump-Diashow entschädigt wird.
Erste Funde zeigen aber, dass wohl eine eigenständige Plattform mit Chatbot und API-Anbindung geplant ist.
Trumps Chatbot: Das ist bisher bekannt
Die Projektdateien deuten auf Schnittstellen zu großen KI-Anbietern hin: OpenAI, Google und Anthropic. Weiterhin sind wohl Integrationen mit Amazon Web Services’ Bedrock und Metas LLaMA vorgesehen.
Konkrete Fähigkeiten und Funktionen des Chatbots bleiben unklar. Denkbare Einsatzgebiete reichen von Bürgeranfragen bis zur internen Behördenunterstützung. Eine Multi-Model-API könnte sich als durchaus praktisch erweisen, aber Konsistenz, Datenhoheit und Sicherheit dürften für eine seriös arbeitende Administration erhebliche Herausforderungen darstellen.
Wie sicher kann das KI-Tool sein?
Chatbots gelten als anfällig für Fehlinformationen und mangelhafte Sicherheit. Ein Regierungs-KI-Tool birgt die Gefahr, dass Nutzer:innen Angaben ungeprüft akzeptieren. Schließlich kämen die falschen Informationen von höchster offizieller Stelle.
Der Launch der KI ist offenbar schon am 4. Juli geplant, dem US-amerikanischen Unabhängigkeitstag. Lange Test- und Qualitätsphasen schließt dieses zeitnahe Release-Datum praktisch aus. Bislang ist unklar, welche Governance-Modelle, Moderationsmechanismen und Audit-Prozesse vorgesehen sind, um Datenschutz, Manipulation und fehlerhafte Antworten zu vermeiden.
Ein ambitioniertes Projekt
Bislang wirkt das Projekt rudimentär und eher noch im Experimentierstadium. Es macht aber bereits deutlich, dass eine stärkerer KI-Integration in staatliche Abläufe vorgesehen ist. Ob der Chatbot echten Mehrwert bietet und in welchem Umfang er sicher eingesetzt werden kann, bleibt abzuwarten.
Transparenz zu Trainingsdaten, Moderation und Verantwortlichkeiten wären essenziell, damit Bürger:innen und Behörden den Dienst sachgerecht nutzen können. Ein Start am Unabhängigkeitstag mag zwar für Aufmerksamkeit sorgen, aber ohne eingehende Tests und klare Richtlinien birgt er sowohl für die Nutzer:innen wie auch die Regierung selbst hohe Risiken.
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