Laut dem Web3-Sicherheitsunternehmen Beosin beläuft sich der Gesamtwert der Kryptowährungen, die in der ersten Hälfte des Jahres 2023 durch Betrug, Hacks und Rug Pulls verloren gingen, auf 656 Millionen US-Dollar. Den entsprechenden Bericht veröffentlichte Beosin am vergangenen Freitag auf Twitter.
80 Prozent aller Angriffe in diesem Jahr fanden im Defi-Sektor statt, der nach wie vor am anfälligsten für Hackerangriffe ist.
Insgesamt 108 Angriffe führten Hacker laut Beosin-Analysten auf verschiedene Blockchain-Protokolle durch und zogen 471,43 Millionen Dollar in Kryptowährung ab. Weitere 108 Millionen Dollar wurden durch Phishing-Angriffe gestohlen.
Außerdem führten Betrüger 110 Rug-Pull-Angriffe durch und beschlagnahmten dabei digitale Vermögenswerte in Höhe von 75,87 Millionen Dollar. Token auf der Ethereum-Blockchain machten dabei mit 75,6 Prozent die Mehrheit des Gesamtverlustes aus.
215 Millionen Dollar wiederhergestellt
Der Bericht hebt positiv hervor, dass die Verluste durch Hackerangriffe auf den Kryptomarkt im Vergleich zu den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen sind. So gelang es Angreifern im ersten Halbjahr 2023, 72 Prozent weniger Geld zu stehlen als im zweiten Halbjahr 2022.
Zudem konnten 215 Millionen Dollar an gestohlenen Vermögenswerten wiedergefunden und an die Nutzer zurückgegeben werden, was 45,5 Prozent aller gestohlenen Vermögenswerte ausmacht. Diese Wiederherstellungsrate ist deutlich höher als im Jahr 2022, als nur acht Prozent der gestohlenen Kryptowährungen wiedererlangt werden konnten.
Insgesamt wurde im vergangenen Halbjahr nur ein einziges Projekt für mehr als 100 Millionen Dollar gehackt. Bei dem Flash-Loan-Angriff auf Euler Finance waren am 13. März insgesamt 197 Millionen Dollar abgezogen worden. Glücklicherweise wurde der Großteil der gestohlenen Vermögenswerte von den Hackern zurückgegeben, sodass das Unternehmen am 12. April die Rücknahmen eröffnen konnte.