Marktguru Deal Monitor erlaubt smarte Entscheidungen für Händler – auch auf Kosten der Kunden
![Der Lebensmittelhandel kann bald noch genauer das Preisgefüge der Mitbewerber:innen analysieren. (Bild: Shutterstock) Marktguru Deal Monitor erlaubt smarte Entscheidungen für Händler – auch auf Kosten der Kunden](https://images.t3n.de/news/wp-content/uploads/2021/11/Black-Friday-Einkaufswagen.jpg?class=hero)
Der Lebensmittelhandel kann bald noch genauer das Preisgefüge der Mitbewerber:innen analysieren. (Bild: Shutterstock)
In den vergangenen Jahren hat sich Marktguru als App für Lebensmittelkäufer:innen einen Namen gemacht. Das Unternehmen aus München bietet eine Plattform, die als App und Website dabei hilft, dass Verbraucher:innen Angebote und Rabatte von Supermärkten, Drogerien und anderen Einzelhändlern finden und zu vergleichen können. Über aktuelle Prospekte, Aktionen und Coupons sollen Verbraucher:innen so gezielt nach Angeboten suchen können. Außerdem bietet die App Cashback-Aktionen, bei denen Nutzer:innen nach dem Kauf bestimmter Produkte einen Teil des Geldes zurückerhalten können, indem sie den Kassenbon über die App hochladen.
Jetzt hat das Unternehmen, das zur Seven One Media gehört, mit dem Deal Monitor eine Preis-Monitoring-Lösung vorgestellt, die vorrangig Händler:innen und Herstellern aus der Konsumgüterindustrie eine granulare Preistransparenz über den Markt und ihr spezifisches Wettbewerbsumfeld bereitstellen soll. Das funktioniert bereits zu dem Zeitpunkt, an dem die aktuellen Angebote und Aktionen publiziert werden.
Man wolle den Entscheider:innen im Lebensmittelhandel und dem FMCG-Umfeld ermöglichen, noch schneller und möglichst passgenau auf dynamische Märkte zu reagieren. Spannend ist hier vor allem, dass der Deal Monitor auf eine laufend aktualisierte Echtzeit-Datengrundlage von mehr als 3,5 Millionen digitalen Angeboten zugreift. Das ermöglicht die Beobachtung und Analyse des Markt- und Angebotsgeschehens sowie der konkreten Bewerbungsmaßnahmen anderer Marktteilnehmender.
Gezielt auf Preisschwankungen setzen
Die Lösung zeigt, wie weit der Lebensmitteleinzelhandel bei der passgenauen Preisgestaltung inzwischen gekommen ist. In (nahezu) Echtzeit und automatisiert können Lebensmittelketten über ihre Business-Intelligence-Tools auf Angebote der Mitbewerber:innen reagieren und so ihre eigenen Werbemaßnahmen verbessern. Gerade Unternehmen, die nicht mehr mit Werbeflyern arbeiten, können so deutlich schneller reagieren und beispielsweise auf Mitbewerberkampagnen in der gleichen Region kontern. Das Unternehmen betont die „Anpassungsreaktionen auf das dynamische Marktgeschehen in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Marktumfeld.“
In der Tat kann das betrachtete Marktumfeld beliebig nach Bundesländern, Landkreisen und Städten eingegrenzt werden, sodass Händler:innen besser als bisher Tagespreise in einem konkreten Aktionsumfeld vergleichen können. Das erhöht neben der Betrachtung deutschlandweiter Aktionen die Validität und Aussagekraft der Daten für eine konkrete lokale Preisgestaltung.
Neben den ausgewiesenen Angeboten kann ein Abgleich mit den von den Verbraucher:innen tatsächlich im Laden bezahlten Preisen führen, sodass die tatsächliche Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Produkte und Preise abzüglich diverser nachgelagerter Rabatte bewertet werden kann. Das gibt angesichts der zahlreichen Rabattcoupons noch ein besseres Bild. Die App mit ihren hochgeladenen Kassenbons und die hier eingegebenen Suchanfragen der Kund:innen sind dabei ein aufschlussreicher Indikator.
Händler:innen können besser Preiselastizität austesten
Was das mittelfristig für Kund:innen bedeuten könnte, sind höhere Preise. So erklärt etwa Patrick Dainese, Geschäftsführer bei Marktguru Deutschland: „Qualitativ hochwertige Informationen über die Märkte, die Konsument:innen und den Wettbewerb sind erfolgsentscheidend. Aber sie müssen einfach und schnell analysierbar und innerhalb kürzester Zeit für konkrete Maßnahmen operationalisierbar sein. Dieses Ziel verfolgen wir mit unserem Data-Insights-Portfolio. Mit dem Deal Monitor haben wir jetzt das erste Produkt aus einer ganzen Reihe innovativer Lösungen gelauncht, das Händler und Hersteller dabei unterstützen soll, noch schneller und besser von den sich bietenden Geschäftsmöglichkeiten dynamischer Marktumfelder zu profitieren und gezielt ein leistungsstarkes Growth Marketing zu betreiben.“
Werden wir in Zukunft also regional stärkere Preisschwankungen in den Supermärkten oder andererseits das Reagieren auf Werbeaktionen erleben? Kommen wir gar zu Verhältnissen wie an Tankstellen mit teilweise im Stundentakt schwankenden Preisen? Gut möglich – denn die Datenlage gibt das durchaus her. Und digitale Preisschilder, die zentral gesteuert werden und mit einem Knopfdruck aus dem Shopsystem angepasst werden können, gibt es inzwischen in vielen Lebensmittelketten flächendeckend.
Doch die neuen Lösungen, von denen ja der Deal Monitor dem Vernehmen nach erst der Anfang ist, können vor allem die Preiselastizität der Kund:innen ausreizen. Wenn etwa sämtliche Geschäfte in der Umgebung für Butter in der Vorweihnachtszeit höhere Preise aufrufen, weil der Markt das hergibt, wissen Händler:innen, dass auch sie nicht deutlich unter dem Preis der Mitbewerber:innen liegen müssen.