Wie The Verge berichtet, hat Sonos die umstrittene Recycle-Funktion stillschweigend aus dem Angebot entfernt. Über den sogenannten Recycling-Modus konnten Nutzer ihre älteren Geräte, darunter der Sonos Play 5, freiwillig unbrauchbar machen. Dieses „freiwillige“ Vorgehen war Voraussetzung dafür, neue Sonos-Produkte mit einem deutlichen Rabatt kaufen zu können.
Virtuelles Verschrotten brachte Hersteller viel Kritik ein
Wegen des virtuellen Verschrottens eigentlich noch brauchbarer Geräte war Sonos in die Kritik geraten. Nutzer hatten dem Hersteller von Sound-Hardware umweltschädigendes Verhalten vorgeworfen. Dagegen hatte sich Sonos stets verwahrt und entgegengehalten, es sei besser, Geräte ohne Update-Perspektive konsequent vom Markt zu nehmen. Käufer gebrauchter Geräte würden möglicherweise nicht wissen, dass sie nicht alle Funktionen würden nutzen können. Updates könnten die älteren Modelle aufgrund ihrer veralteten Hardware allerdings auch nicht erhalten.
Die Argumentation erscheint aus Sicht des Herstellers nachvollziehbar. Zum einen kann so sichergestellt werden, dass die installierte Basis immer maximal zehn Jahre alt ist – so lange versorgt Sonos seine Geräte bislang mit Updates. Zum anderen können ältere Geräte so bei unzufriedenen Käufern nicht zu einem Image-Schaden des Herstellers führen.
Kunden dürften aber auch ältere Geräte mit Einschränkungen lieber weiterverwenden wollen als sie virtuell zu verschrotten. Letzteres dürfte ausschließlich getan worden sein, um die Rabatte von 30 Prozent auf Neugeräte zu erhalten.
Sonos: Künftig ohne Zwangsverschrottung
Mit einem Update seiner Verfahrensweise hat der Hersteller nun auf die anhaltende Kritik reagiert und das virtuelle Verschrotten komplett entfernt. Die Rabatte gibt es weiterhin.
Kunden sollen sich nun beim telefonischen Support melden, um zu klären, was mit dem Altgerät passieren soll, das den Rabatt beim Neukauf begründet. Laut The Verge wird Kunden dabei weitgehend selbst überlassen, was sie mit dem Altgerät machen.
Sonos wirbt nach eigener Aussage dafür, Altgeräte einem qualifizierten Recycling zuzuführen. In Deutschland ist das unproblematisch möglich, indem die Geräte zu einem Wertstoffhof oder einem Elektronikmarkt mit angegliederter Sammelstelle gebracht werden. Die Rücknahme von Altgeräten ist hierzulande kostenlos.
Bei noch funktionierenden Altgeräten dürften sich allerdings die meisten nicht zur Abgabe beim Recycler entscheiden. Immerhin sollen auch Altgeräte in einem separaten Netz weiterhin im Verbund betrieben werden können.
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„Updates könnten die älteren Modelle aufgrund ihrer veralteten Hardware allerdings auch nicht erhalten.“
Bullshit. Die Leistung der alten Hardware reicht eventuell nicht mehr aus, um Features wie Alexa darauf laufen zu lassen, aber das hindert sie noch lange nicht daran, die Geräte mit Sicherheitsupdates zu versorgen. Das kostet nur etwas mehr Geld, einen zweiten Zweig zu verwalten.
So ist nun einmal Sonos offizielle Aussage zum Thema.
Ich habe mit meinen 2 x Play5 keinerlei Probleme. Sie machen, was sie sollen. Musik und Nachrichten abspielen. Selbst Alexa eignet sich, um die Boxen zu steuern. Zudem sind sie per Script mit meiner Homematic verbunden. Im Zusammenspiel mit meinem Homeserver können so vorgefertigte Meldungen oder Alarme abgespielt werden. Also alles gut und zeitgemäß – weitere Updates benötige ich nicht. Ich befürchte aber, dass Sonos, da sie kein Geld mit den alten Boxen machen können, diese stumm schalten werden, um Neues an den Mann zu bringen. Der S1-Controller auf meinem Laptop erreicht die Boxen schon nicht mehr, obwohl ich am Netzwerk nichts geändert habe. Ein Neukauf weiterer Sonos-Boxen kommt für mich nicht in Frage!