Milliardenverlust bei Meta: Reality Labs rutscht tiefer in die roten Zahlen

Virtuelle Realität im Alltag: So stellt man sich bei Meta die Zukunft vor. Die derzeitige Entwicklung macht aber wenig Hoffnung auf einen VR-Boom. (Foto: AnnaStills/Shutterstock)
Metas Quartalszahlen zeichnen ein düsteres Bild in Sachen Virtual Reality: Die Reality-Labs-Sparte, verantwortlich für VR-Headsets und Smart Glasses, hat laut CNBC im ersten Quartal 2025 einen operativen Verlust von 4,2 Milliarden US-Dollar eingefahren. Der Umsatz betrug lediglich 412 Millionen USD.
Zwar waren die Zahlen leicht besser als von Analyst:innen prognostiziert, doch die Bilanz bleibt bitter. Seit 2020 summieren sich die Verluste der Sparte auf über 60 Milliarden US-Dollar. Trotz allem hält CEO Mark Zuckerberg an seiner Vision eines Metaverse fest – und investiert weiter.
Oculus-Studio betroffen: Meta baut Reality Labs um
Bereits in der Vorwoche hatte Meta bekannt gegeben, dass eine nicht näher bezifferte Zahl an Mitarbeiter:innen in der Reality-Labs-Sparte entlassen wurde. Betroffen ist das Oculus-Studio, das Inhalte und Games für die Quest-Plattform entwickelt.
Ein:e Unternehmenssprecher:in erklärte dazu, dass es innerhalb des Studios strukturelle Veränderungen gebe, die sich auf die Teamgrößen auswirken. Ziel sei es, effizienter an zukünftigen Mixed-Reality-Erlebnissen zu arbeiten – und gleichzeitig weiterhin Inhalte für das aktuelle Publikum bereitzustellen.
Metas VR-Brillen: Höhere Kosten durch neue US-Zölle
Neben den internen Umstrukturierungen muss Meta sich nun auch auf zusätzliche Herausforderungen einstellen: Die unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump eingeführten Importzölle könnten die Produktionskosten für Hardware wie die Quest-Headsets enorm in die Höhe treiben.
Da diese Geräte größtenteils im Ausland gefertigt werden, ist mit steigenden Preisen zu rechnen – was sich negativ auf die Nachfrage auswirken dürfte. Für Reality Labs, das ohnehin mit schwächelnden Verkaufszahlen kämpft, sind das äußerst schlechte Voraussetzungen.
Zuckerberg selbst gibt sich schon seit längerem als Unterstützer Trumps und war nicht nur bei dessen Vereidigung anwesend, sondern spendete auch eine Million US-Dollar an das Amtseinführungskomitee des neuen Präsidenten. Die Auswirkungen des Handelskriegs bleiben dem Tech-Milliardär trotzdem nicht erspart.
Reality Labs bleibt Sorgenkind – trotz zentraler Rolle
Reality Labs gilt aber wohl nach wie vor als zentrales Element in Zuckerbergs langfristiger Strategie: Der Geschäftsbereich entwickelt neben der Quest-Serie auch die Ray-Ban Meta Smart Glasses – beide sollen den Zugang zu immersiven, digitalen Umgebungen ermöglichen.
Doch trotz aller Ambitionen fehlt bislang der wirtschaftliche Erfolg. Zuckerberg selbst geht ebenfalls davon aus, dass es noch Jahre dauern wird, bis virtuelle Realität Gewinne einfahren kann. Ob das überhaupt jemals passieren wird, ist aber aktuell fraglicher als je zuvor. Die Verluste bleiben hoch, während der Markt auf durchschlagende Innovationen oder echte Nutzer:innenakzeptanz wartet.
Das ist die Geschichte von VR