Neue Biersorten: Ausgeklügelte Biotechnologie ersetzt den teuren Hopfen durch neue Hefe-Varianten

O’zapft is: Bierbrauen gehört am Forschungszentrum Weihenstephan zum Tagesgeschäft. Die Hefen dafür stammen oft aus eigener Forschung.
(Foto: Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität / Tom Freudenberg)
Charles Denby ist seit vielen Jahren Hefe-Fan. Der Mikrobiologe erforschte die Einzeller-Pilze schon für seine Promotion an der Berkeley University in Kalifornien. Anschließend wollte er sie genetisch umprogrammieren, um besonders energiehaltigen Biosprit zu produzieren. Doch dann kam ein neues Hobby ins Spiel – und ein „Sprit“ anderer Art. „Ich hatte mir zu Hause eine kleine Privatbrauerei eingerichtet“, erzählt er. „Mir fiel auf, dass ich nach dem Einkauf dafür immer mit einem riesigen Sack Gerstenkörner nach Hause kam, der zwischen zehn und zwölf US-Dollar kostete – und mit einem sehr, sehr winzigen Beutel Hopfen, der genauso teuer war.“ Da sei ihm die Idee gekommen, eine Hefe zu entwickeln, die das Hopfenaroma liefert – auf dass weniger oder gar nichts mehr von der teuren Pflanze nötig wäre. „Das hätte auch Vorteile für die Umwelt“, betont der Mikrobiologe. Denn beim Hopfenanbau – zumindest beim konventionellen – belasten oft Pestizide und Dünger die Umwelt. „Auch der Wasserverbrauch ist hoch. Für den Hopfen in einem Liter Bier braucht man bis zu 50 Liter Wasser.“
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Andrea ist TR-Redakteurin für die Themen Biotechnologie, Medizin und Umwelt. Sie schreibt Online- und Magazin-Artikel und berichtet in Podcasts über spannende Entwicklungen, die schon heute wichtig sind – und für die Zukunft unserer Kinder.