Reise-Startup Tourlane erhält weitere Millionen von Investoren
Für das Berliner Reise-Startup Tourlane lief das Jahr 2020 alles andere als rosig. Über die Reiseplattform Tourlane können vor allem Fernreisen gebucht werden, die sind durch die Corona-Pandemie aber nahezu komplett ausgefallen. Wann das Reisen für Europäer wieder möglich sein wird, ist aktuell nicht abzusehen. Trotzdem ist die Sehnsucht nach Reisen aktuell so groß wie nie. Um das Geschäft weiter finanzieren zu können und auch nach der Krise weiter auf Wachstum setzen zu können, hat Tourlane von seinen Bestandsinvestoren jetzt noch einmal frisches Kapital erhalten.
Um 20 Millionen US-Dollar haben die Investoren Sequoia, HV Capital – ehemals Holtzbrinck Ventures –, Spark Capital und DN Capital ihre Series C erweitert, die bereits Ende 2018 unterzeichnet wurde. Sequoia Capital hält unter anderem auch Beteiligungen an Airbnb, ein Unternehmen, das ebenfalls stark von der Corona-Pandemie betroffen ist. HV Capital ist vor allem durch Investments in die ganz großen deutschen Startups bekannt, wie zum Beispiel Delivery Hero, Hellofresh oder Flixbus. Die beiden Gründer von Tourlane, Julian Weselek und Julian Stiefel, sollen ebenfalls noch einmal Geld in ihr Unternehmen nachgeschossen haben. Insgesamt hat das 2016 in Berlin gegründete Startup damit mehr als 100 Millionen Dollar Kapital aufgenommen.
Trotz des katastrophalen Jahrs für die Reisebranche hält Tourlane an seinem Konzept fest und auch die Investoren glauben nach wie vor an die Idee des Startups. „„Wir glauben fest daran, dass diese Pandemie das Potenzial birgt, Reisen neu zu denken und langfristig unser Geschäftsmodell beschleunigen wird“, sagt Tourlane-Mitgründer Stiefel. Die neue Investition solle dazu beitragen, dass Tourlane schnell in den Wachstumsmodus könne, sobald sich der Markt erholt hat. Die Investoren von Tourlane seien außerdem eine gute Stütze in der Krise, wie Gründer Weselek im Juli im Interview mit Capital erzählte. „Wir haben glücklicherweise sehr erfahrene Investoren an Bord, die auch schon andere Krisen selbst durchlebt haben“, sagt er.
Das frische Kapital diene vor allem dem Wachstum
In einem Interview mit Gründerszene gab der Mitgründer Weselek im September außerdem an, die Firma sei „gut finanziert“. Mit dem frischen Kapital wolle man gar nicht so sehr das ausgefallene Geschäft auffangen, sondern es diene vielmehr dem künftigen Wachstum und soll in die Technik der Plattform gesteckt werden. Ein Teil der 20 Millionen Dollar werde vermutlich aber auch auf die Begleichung offener Kundenrechnungen verwandt.