Wie die Nachrichtenagentur Reuters von Samsung erfahren konnte, hat der Smartphone-Hersteller Ende September auch sein letztes verbliebenes Werk in der chinesischen Provinz Huizhou nach 16 Jahren geschlossen. Es soll sich um eine „schwierige Entscheidung“ gehandelt haben. Immerhin war das Werk die größte Samsung-Fabrik in China. Zu Hochzeiten wurde dort jedes fünfte in China verkaufte Smartphone gefertigt.
China-Exit: Von 3 Werken zu keinem in 1,5 Jahren
Das Werk in Huizhou ist dabei das letzte von drei Werken, die Samsung allesamt geschlossen hat. Den Anfang machte die Netzwerk-Komponenten-Fabrik in Shenzhen im April 2018. Es folgte das Werk Tianjin im Dezember 2018. Damit verzichtet der Smartphone-Hersteller auf eine Jahresproduktionskapazität von über 110 Millionen Smartphones.
Sinkender Umsatz und steigende Kosten machen Werke uninteressant
Die Entscheidung kommt letztlich nicht überraschend. Der chinesische Markt war für Samsung über die letzten fünf Jahre immer uninteressanter geworden. Von einem Marktanteil in Höhe von 20 Prozent und der Führungsposition im Markt bewegte sich Samsung auf zuletzt ein Prozent hinunter, überholt von Lokalgrößen wie Huawei und Xiaomi. Zum beständigen Absinken des Umsatzes kam auf der anderen Seite das beständige Ansteigen der Arbeitskosten in China hinzu.
Vietnam und Indien sind die neuen Fertigungsländer
Samsung hatte daher schon vor einigen Jahren begonnen, Produktionskapazitäten in Vietnam und Indien aufzubauen. Inzwischen liefern die beiden Fabriken in Vietnam jährlich rund 240 Millionen Smartphones, mithin fast das doppelte des bisherigen chinesischen Outputs.
Außerhalb des indischen Neu-Delhi eröffnete Samsung im Juli 2018 zudem die nach eigenen Angaben „größte Smartphone-Fabrik der Welt“. Hier will der Hersteller allerdings vornehmlich Billigmodelle für den indischen Markt produzieren. Mehr als 120 Millionen Smartphones zu Endpreisen von unter 100 US-Dollar sollen dort vom Band laufen.