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Berufe: Was macht eigentlich ein Softwareentwickler?

Sie sind kreative Tüftler, Programmierprofis und Kundenberater: Die Tätigkeit von Softwareentwicklern ist anspruchsvoll. Von der Wettervorhersage bis zur Personaldatenbank – die Fachleute erfüllen unterschiedlichste Wünsche.

3 Min. Lesezeit
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Was verdienen eigentlich Softwareentwickler in der Ausbildung? (Foto: Puhhha/Shutterstock)

Anforderungen analysieren, Software entwerfen, programmieren, testen – das sind die Kernaufgaben von Nina Löseke. Die 19-Jährige ist angehende mathematisch-technische Softwareentwicklerin an der RWTH Aachen und absolviert den ausbildungsintegrierenden Studiengang Angewandte Mathematik und Informatik an der FH Aachen.

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Die „MATSEs“, wie sie genannt werden, sind überall als Programmierer tätig, wo Software gefragt ist. Etwa in Wirtschaft, Industrie oder Verwaltung – aber auch in der Forschung, so wie Nina Löseke. Sie entwickelt und optimiert Programme für einen Supercomputer, mit dem sich umfangreiche Simulationen erstellen lassen – etwa für Wettervorhersagen. „Da muss viel ausprobiert und getüftelt werden, bis alles funktioniert – und genau das ist interessant und spannend“, erzählt Löseke.

„Wichtig ist in jedem Fall, Spaß an Mathematik und Logik zu haben, technikbegeistert zu sein und Lust auf Arbeit im Team zu haben“

Ihr Beruf hat viele Facetten. Das selbstständige Herumtüfteln an einer Anwendung ist das eine. „Oft wird aber auch im Team ein Problem analysiert“, erklärt Benno Willemsen, Ausbildungsleiter im IT Center an der RWTH Aachen. Ist eine Software fertig programmiert, wird sie an den Kunden ausgeliefert. Die MATSEs weisen den Kunden in den Umgang mit der Anwendung ein, kümmern sich um die Wartung und sind auch zur Stelle, falls es im Alltag des Auftraggebers mit der Software Probleme gibt.

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Auch eine duale Ausbildung in einem IT-Betrieb möglich

Wer mathematisch-technischer Softwareentwickler werden möchte, muss nicht unbedingt einen ausbildungsintegrierenden Studiengang absolvieren. Auch eine duale Ausbildung in einem IT-Betrieb und begleitend in der Berufsschule ist möglich. Ein bestimmter Schulabschluss ist dafür erstmal nicht nötig – die meisten Firmen stellen allerdings junge Frauen und Männer mit Abitur ein. „Sehr hilfreich ist es, wenn Bewerber in der Oberstufe Leistungskurse wie Mathematik, Physik oder Informatik gewählt haben“, so Willemsen. Programmierkenntnisse werden zumeist nicht vorausgesetzt.

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„Wichtig ist in jedem Fall, Spaß an Mathematik und Logik zu haben, technikbegeistert zu sein und Lust auf Arbeit im Team zu haben“, erklärt Willemsen. Ein weiteres Muss sind gute Englisch-Kenntnisse. „Je nach Arbeitgeber ist Englisch die Sprache, in der kommuniziert wird“, so Löseke. Andere Sprachen sind im Alltag der MATSEs gang und gäbe, nämlich Programmiersprachen wie etwa C++ oder Java.

Programmierer: Wie sieht ein typischer Arbeitsprozess aus?

Ein typischer Arbeitsprozess könnte zum Beispiel so aussehen: Das Personalwesen eines Großkonzerns etwa benötigt eine Software, auf die alle Mitarbeiter der Abteilung zugreifen können sollen. Solche und andere Kunden-Vorgaben setzen die MATSEs nun anhand mathematischer Modelle um und erweisen sich hier als echte Zahlenkünstler. Diese Modelle sind die Grundlage für Algorithmen, mit denen die Aufgaben etwa des Personalwesens effizient gelöst werden können.

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„Wie wir im Team oder einzeln zu dem Ziel hinkommen, das ist uns überlassen.“

Ähnlich läuft es ab, wenn die Fachleute beispielsweise große Datenbanken konzipieren. Vor der Konzeption steht erst einmal die Analyse der vom Kunden geforderten Leistung. Hierfür wird der Softwareentwicklungsprozess entworfen. Danach erfolgt die programmtechnische Umsetzung. Hier kommen nun C++, Java und Co. ins Spiel. Auch Algorithmen, etwa für Suchverfahren oder Speicherung, werden softwaretechnisch umgesetzt. Ist der Programmiervorgang abgeschlossen, starten die Softwareentwickler Testläufe. Hakt es dabei an einer Stelle, beheben die Fachleute den Mangel – solange, bis das Programm reibungslos funktioniert. Zum Schluss erstellen die Softwareentwickler Benutzer- und Systemdokumentationen. Toll an der Tätigkeit ist aus Sicht von Löseke, dass beim Konzipieren und Programmieren oft nur das Ziel vorgegeben ist. „Wie wir im Team oder einzeln zu dem Ziel hinkommen, das ist uns überlassen.“

Was verdienen Programmierer in der Ausbildung?

Die Vergütung hängt vom jeweiligen Betrieb ab. Bei einem ausbildungsintegrierten Studiengang bekommen Azubis laut Willemsen vom Ausbildungsunternehmen zwischen 800 und 1.200 Euro brutto im Monat. Die Bruttovergütung in der Ausbildung variiert je nach Bundesland. Die Bundesarbeitsagentur gibt Orientierungswerte von zwischen 976 und 1.047 Euro im ersten, zwischen 1.029 und 1.102 Euro im zweiten und zwischen 1.102 Euro bis 1.199 Euro im dritten Ausbildungsjahr an. Nach der Ausbildung verdienen MATSEs Willemsen zufolge in der Regel mindestens 2.500 bis 3.500 Euro monatlich.

Die Softwareentwickler finden in unterschiedlichen Feldern Jobs. Das können dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) zufolge Wirtschaftsunternehmen, Forschungseinrichtungen, Rechenzentren und Hochschulen sein. Wer möchte, kann sich beispielsweise im Bereich Software-Qualitätsmanagement weiterbilden oder zum Team- oder Projektleiter aufsteigen. Nach dem dualen Studium besteht außerdem die Möglichkeit, einen Master im Informatikbereich zu absolvieren.

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Löseke will erst einmal ihren ausbildungsintegrierten Studiengang beenden und weiterhin praktische Erfahrungen sammeln. Sorgen um ihre berufliche Zukunft muss sie sich nicht machen. „Der IT-Markt boomt, und wir haben noch nie gehört, dass jemand nach seiner Ausbildung keine Arbeit gefunden hat“, so Willemsen.

Von Sabine Meuter, dpa

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