E-Autos: Peugeot-Gruppe will bis 2025 auf reine Elektroplattformen umsteigen
Die bisher von den Marken Citroën, DS, Opel, Peugeot und Vauxhall der PSA-Gruppe bevorzugte Multi-Energy-Strategie ist wohl Geschichte. Mit der Electric Vehicle Modular Platform, kurz eVMP, geht der Konzern neue Wege. Bislang hatte es Konzernlenker Carlos Tavares stets für wirtschaftlicher gehalten, die Plattformen für die Fahrzeuge der Marken nicht nach Antriebsart zu unterscheiden.
So wurden auch die elektrifizierten Modelle des Konzerns auf einer der beiden Verbrenner-Plattformen aufgesetzt. Das hatte den Vorteil, dass die Produktionslinien grundsätzlich antriebsunabhängig gefertigt werden konnten.
E-Plattform, die auch Hybride erlaubt
Nun will Tavares doch eine reine Elektro-Plattform entwickeln. Er geht indes davon aus, dies mit „begrenzten Investitionen in Forschung und Entwicklung“ erledigen zu können, weil viele Komponenten von der etablierten Verbrenner-Plattform EMP2 übernommen werden könnten. Dadurch sollen etwa Werksumbauten, zumindest große Werksumbauten wie sie Volkswagen in Zwickau hatte durchführen müssen, vermieden werden. Die neue Elektro-Plattform soll sich vielmehr nahtlos in bestehenden Produktionslinien einfügen.
Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich die eVMP dann auch als Plattform, auf deren Basis ebenso Plugin-Hybride gebaut werden können. Dementsprechend handelt es sich um eine teilelektrifizierte Verbrennerplattform. Wie das Unternehmen mitteilt, will es in bestimmten Märkten weiterhin auf Hybride setzen, während in Europa der Fokus weitgehend auf batterieelektrischen Fahrzeugen liegen soll.
Die neue Stromer-Plattform ist auf Front- und Allradantriebe mit bis zu 250 Kilowatt (340 PS) Leistung ausgelegt. Sie soll die Integration von Batterien mit Energieinhalten von 50 bis 100 Kilowattstunden ermöglichen. Damit sollen Fahrzeuge gebaut werden, die WLTP-Reichweiten von 400 bis 650 Kilometern ermöglichen. Das erste Fahrzeug auf der Basis der eVMP soll 2023 als Kompakt-SUV erscheinen. Zu vermuten ist, dass es sich dabei um den neuen Peugeot 3008 handeln könnte.
Batterien aus Standardmodulen
Die Batterien will PSA aus standardisierten Modulen kombinieren. Das soll die Kosten senken, weil keine modellspezifischen Batterien benötigt würden. Vielmehr will PSA ein System entwickeln, bei dem Batterien pro laufendem Meter 50 Kilowattstunden Energieinhalt liefern können. Durch die Kombination dieser Standardmodule nebeneinander oder hintereinander ergäbe sich dann die maximal erreichbare Kapazität.
Zusätzlich zu der auf der EMP2 basierenden neuen Elektro-Plattform will PSA auch die Verbrenner-Plattform für kleinere Fahrzeuge, die bisherige CMP, überarbeiten und als eCMP elektrifizieren. Damit will sich der Konzern allerdings bis 2025 Zeit lassen. Ebenfalls bis 2025 will PSA schrittweise auf elektrifizierte Plattformen umgestiegen sein. Reine Verbrenner werden dann wohl nicht länger entwickelt werden.
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