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Elon Musk? Das sind die wahren Gründer von Tesla

Keine Firma ist so eng mit dem Namen von Elon Musk verbunden wie Tesla. Doch gegründet haben den Elektroautopionier zwei andere, kaum bekannte Unternehmer – mit einer kuriosen Vorgeschichte.

Von Daniel Hüfner
3 Min.
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Tesla-Mitgründer Martin Eberhard. (Foto: imago images / ZUMA Press)

Die Geschichte von Tesla könnte schnell erzählt sein: Ein studierter Physiker namens Elon Musk wird durch den Verkauf eines Online-Bezahlservice zum Multimillionär, mit dem Geld kann er sich endlich den lang gehegten Traum von einem massentauglichen Elektroauto erfüllen, also benennt er sein Startup nach dem großen Erfinder Nikola Tesla, baut einen E-Sportwagen zu Werbezwecken und bringt die Firma wenige Jahre später erfolgreich an die Börse – um mit einer batteriebetriebenen Limousine endgültig zum Schreck etablierter Autokonzerne zu werden.

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Tesla-Gründer bauten zuerst einen E-Book-Reader

Allein: Ganz so hat es sich entgegen der landläufigen Meinung nicht zugetragen. Nicht Starunternehmer Elon Musk, sondern Martin Eberhard und Marc Tarpenning waren es, die den Elektroautopionier 2003 ursprünglich gründeten. Schon in den 90er Jahren hatten sich die beiden Softwarentwickler mit den Fortschritten der Batterietechnik in Kleincomputern beschäftigt.

Gemeinsam entwickelten sie mit dem Rocket Ebook eines der weltweit ersten elektronischen Lesegeräte und verkauften ihre Firma im Jahr 2000 schließlich für 187 Millionen Dollar an einen amerikanischen Medienkonzern. Eberhard und Tarpenning hatten jede Menge guter Gründe zum Feiern.

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Wie den Jungmillionären dann die Idee zu Tesla kam, darüber gibt es widersprüchliche Angaben. Eine Legende besagt, Martin Eberhard habe sich von einem Teil seines Vermögens einen Sportwagen leisten wollen. Doch als die Verkäufer im Autohaus ihm die verfügbaren Fahrzeuge zeigten, hätten ihn die hohen Verbrauchswerte derart schockiert, dass er gepackt vom Gründergeist über eine eigene Alternative nachdachte. So jedenfalls erzählte es Eberhard einmal der Wirtschaftswoche.

Eine andere Version liest sich kurioser: Noch im Jahr des Firmenverkaufs ließ sich Eberhard demnach von seiner Frau scheiden. „Und wie jeder anständige amerikanische Mann in dieser Situation, wollte ich mich mit einem schnellen Sportwagen trösten. Aber ich brachte es nicht über mich, einen klassischen Sportwagen zu kaufen. Wegen der globalen Erwärmung, unserer Abhängigkeit von Öl und des hohen Verbrauchs“, sagte er der Handelszeitung bereits vor mehreren Jahren.

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Was auch immer letztlich den Denkanstoß gab: Eberhard gilt als Urheber der Vision hinter Tesla, von der er nach anfänglicher Skepsis („Er fragte mich, ob ich verrückt sei“) auch seinen früheren Geschäftspartner Marc Tarpenning überzeugte.

Elon Musk gibt erstes Geld – und bootet Gründer aus

Ihre Idee sah nun vor, einen leichtgewichtigen Luxusschlitten für die Elite des Landes zu bauen, die Elektroautos als neues Statussymbol ansah. Das kostete viel Geld – weshalb sich Eberhard und Tarpenning im Sommer 2003 bei Wagniskapitalgebern im Silicon Valley umhörten. In dem damals erst 35-jährigen Elon Musk, der zuvor den Online-Bezahldienst Paypal aufgebaut hatte, wurden die Tesla-Gründer nach mehrmonatiger Suche schließlich fündig. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Jeffrey Brian Straubel – fälschlicherweise auch oft als Tesla-Gründer bezeichnet – investierte Musk 27 Millionen Dollar in das junge Elektroauto-Startup.

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Tesla-Chef Elon Musk ist entgegen der landläufigen Meinung nicht der Gründer des Elektroautopioniers. (Foto: dpa)

Tesla-Chef Elon Musk ist entgegen der landläufigen Meinung nicht der Gründer des Elektroautopioniers. (Foto: dpa)

Da Musk Hauptgeldgeber von Tesla war, hatte er von Anfang an großes Mitspracherecht. So auch in technischen Fragen. Eine Sorge vieler Investoren war, die Tausenden im Auto verbauten Laptop-Akkus könnten explodieren. Auch die Karosserie musste wegen des fehlenden Motors neu gedacht werden.

Um Zeit und Geld zu sparen, lizenzierten Musk, Eberhard und Tarpenning die Elise-Plattform des britischen Sportwagenherstellers Lotus und lösten die Probleme in langwierigen Tests. Am 24. Juli 2006 – drei Jahre nach der Gründung – präsentierte Tesla mit dem Roadster das erste Serienfahrzeug. Von dem Zweisitzer verkaufte Tesla bis zum Ende der Produktion 2012 knapp 2.500 Stück. Der Grundstein für das legendäre Model S, das den Elektroautopionier trotz zwischenzeitlicher Notrettung zum endgültigen Durchbruch verhelfen sollte.

Keinen Kontakt mit Elon Musk

Den großen kommerziellen Erfolg erlebten Martin Eberhard und Marc Tarpenning aber nicht mehr aktiv mit. Beide schieden bereits 2008 bei Tesla aus – und das nicht freiwillig. Vor allem CEO Eberhard soll von Musk aus der Firma gedrängt worden sein. Manche sagen aus Kontrollsucht, andere behaupten, der Investor habe sich selbst als Chef gesehen.

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Eberhard verklagte Musk wegen Verleumdung und Vertragsbruch. Noch heute ist der Tesla-Gründer auf den Milliardär nicht gut zu sprechen: „Ich habe keinen Kontakt mehr zu Elon Musk“, sagte Eberhard 2017 dem Schweizer Fernsehen.

Dieser Beitrag stammt aus unserem Archiv.

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Kantenhuber

In der heutigen Gründerekonomie geht es ja großenteils nur noch um Tausch von Aktienpaketen und -anteilen. „Reales“ Geld steht da schon lange nicht mehr im Fokus.

Aktienwerte und Sharing sind aber auch heute für viele kleinere Marktteilnehmer und Entrepreneure eine große Gefahr, weil diejenigen, die die nötigen Finanzen geben, auf einmal selbst den großen Zampano spielen wollen, ohne dafür überhaupt die richtigen Qualifikationen oder das richtige Feeling mit bringen, oder ganz andere Ziele haben, was dem ursprünglichen Produkt oder der Leistung vollständig entgegen steht. Oder noch schlichter sich einen unliebsamen Konkurrenten vom Markt weg kaufen.

„Ihre Idee sah nun vor, einen leichtgewichtigen Luxusschlitten für die Elite des Landes zu bauen, die Elektroautos als neues Statussymbol ansah.“

Das mit dem Statussymbol ist so eine Sache, wenn immer mehr Leute verstehen, dass das die falsche Sorte „Statussymbol“ darstellt. Von „leichtgewichtig“ kann schon lange keine Rede mehr sein, eher von vollkommen überdreht, was die Bereitstellung von „Leistung“ angeht. Die „Umwelt“ kann man da eigentlich kaum mehr entdecken.

Von dem ursprünglichen Gedanken, ein leichtes und leistungsfähiges Vehikel herzustellen, ist praktisch nichts mehr übrig geblieben.

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