Bionic Beaver: Neue Ubuntu-Version 18.04 LTS ist da
Bionic Beaver ist der Codename der neuen Version der Linux-Distribution Ubuntu. Wie alle zwei Jahre üblich, ist auch 18.04 eine Version, die in der Hauptvariante fünf Jahre Updates bekommt. Die letzte erschien mit 16.04 im April. In den Zwischenversionen gab es einige Neuerungen, die Nutzer jetzt beim Update ihrer LTS-Systeme bekommen.
Ubuntu 18.04: Es geht von Unity zurück auf Gnome
Die größte Umstellung dürfte der Wechsel zurück auf die Desktop-Oberfläche Gnome sein. Letztes Jahr hatte Ubuntu-Macher Canonical angekündigt, die Eigenentwicklung Unity wegen zu hoher Kosten einzustellen. Mit 17.10 hatte Gnome schon in der normalen Version Einzug gehalten. Durch die Anpassungen an das Aussehen von Unity dürfte die Umgewöhnung nicht allzu schwer fallen.
Als Gnome-Version ist mit dem Update die aktuelle 3.28 mit an Bord. Unter der Haube kommt aber standardmäßig nicht wie bei 17.10 Wayland zum Einsatz. Das soll es bis zur nächsten LTS-Version. Bis dahin ist X-Server wieder aktiv, um Probleme zu vermeiden. Nutzer können aber, beispielsweise für bessere Display-Skalierung, manuell auf Wayland switchen.
Der Installationsdialog von Ubuntu 18.04 bietet jetzt eine Minimalversion an. Diese bringt nur einen Browser und die Core-Software mit, Programme wie Libreoffice oder Spiele sind dann nicht an Bord. Der Einrichtungsdialog zeigt die Neuerungen bei der Desktop-Oberfläche und bietet die Einrichtung von Canonicals Livepatch-Service an, der die Installation von Kernel-Updates ohne Neustart ermöglicht. Dafür können Nutzer drei Rechner kostenlos registrieren.
Ubuntu kommt mit Linux-Kernel 4.15 und aktualisierter Software
Als Kernel kommt Linux 4.15 zum Einsatz. Außerdem wurde der Software-Stack wie üblich aktualisiert. Libreoffice kommt in Version 6.0, Python 2 ist nicht mehr standardmäßig installiert, dafür kommt 3.6. Für Pakete im Main-Repository bietet Canonical fünf Jahre lang Updates an. In den Universe- und Multiverse-Repositories, die von der Community gepflegt werden, soll es drei Jahre Updates geben. Das kann bei vielen Paketen allerdings nicht geleistet werden.
Alle Varianten der Distribution, die von Canonical betreut werden, erhalten fünf Jahre lang Updates. Dazu zählen Ubuntu Desktop und Server sowie Kubuntu. Ubuntu Bridge, Mate, Lubuntu und Xubuntu will die Community drei Jahre lang versorgen.
Update steht zur Verfügung
Nutzer von vorherigen Versionen können ab sofort auf Bionic Beaver updaten. Nutzern der letzten LTS-Version 16.04 wird 18.04 aber erst nach dem Erscheinen des ersten Minor-Releases 18.04.1 automatisch angeboten. Die Ubuntu-Hilfe hilft beim Updaten, auch wenn es bei einer vorherigen LTS-Version früher geschehen soll. Eine genaue Auflistung aller Änderungen finden Nutzer in den veröffentlichten Release-Notes.