Aktien, Zinsen, Ölpreis: 8 „unerhörte“ Vorhersagen für 2024 - t3n

Unter den Prognosen für 2024 stechen die Vorhersagen der Saxo Bank heraus. Doch auch wenn die abgedrehten Zukunftsvisionen wohl eher nicht eintreffen, greifen sie wichtige Trends an der Börse auf. Das Jahr neigt sich dem Ende zu und die Analysten der Banken wagen einen Blick in die Zukunft. Viele Banken legen zum Jahresende ihre Prognosen für 2024 vor – sie bleiben dabei aber meist zögerlich. [twitter 1731946571619504537] Doch unter den Analysen sticht der Jahresausblick einer Bank heraus: Die dänische Saxo Bank präsentiert pünktlich zum Jahresende ihre ziemlich unterhaltsamen Outrageous Predictions. Die sind ganz schön abgedreht und werden aller Wahrscheinlichkeit nach wohl nicht eintreffen. Trotzdem greift ihr „ungeheuerliche“ Blick in die Glaskugel die wichtigsten Trends und Ereignisse auf – und schärft dabei den Blick für die Unwägbarkeiten des Marktes. Hier sind die Vorhersagen der Saxo Bank: 1. Der Ölpreis steigt – und Saudi-Arabien bringt die World Champions League an den Start Saudi-Arabien erwirbt mit Unterstützung der Fifa die Rechte an der Uefa Champions League, nachdem der Ölpreis Mitte des Jahres aufgrund der unerwartet hohen Nachfrage auf 150 US-Dollar pro Barrel gestiegen ist. Sofort wird eine World Champions League mit 48 Mannschaften ins Leben gerufen, wobei den europäischen Vereinen wie in der bisherigen Uefa Champions League 32 Startplätze garantiert wurden, Asien/Mittlerer Osten, Afrika und Amerika je fünf Plätze im Turnier erhielten und der Rest nach Ozeanien ging. Kleiner Haken an der neuen Fußball-Liga: Die meisten Spiele werden in Riad ausgetragen. Einer der Gewinner ist Manchester United, der Aktienkurs des Fußballclubs verdoppelt sich. 2. GLP1-Pillen treiben Menschen in die Fettleibigkeit – und den Aktienkurs von McDonald's GLP-1-Medikamente gegen Fettleibigkeit sind so beliebt, dass die Menschen auf Sport verzichten und mehr Junkfood essen als je zuvor. Das wird leider zum Problem, denn das Angebot an Schlankmacher-Pillen kann die Nachfrage schnell nicht mehr decken. Die Folge: Weltweit gibt es immer mehr fettleibige Menschen mit entsprechenden Gesundheitsproblemen. Dadurch sinkt weltweit die Produktivität. Für die Aktien großer Lebensmittelkonzerne ist die Entwicklung dagegen ein Segen: Die Aktienkurse von McDonald's und Coca-Cola übertreffen den breiteren Markt um jeweils 60 Prozent. 3. Die USA machen eine radikale Steuerwende – und verabschieden sich vom Kapitalismus Vor den Wahlen in den USA heizt sich die Stimmung derart auf, dass sich die US-Regierung gezwungen sieht, die Steuerausgaben exponentiell zu erhöhen, um soziale Unruhen zu vermeiden. Um die Nachfrage nach US-Staatsanleihen zu steigern und die Kreditkosten zu normalisieren, stellt sie Erträge aus Staatsanleihen daher steuerfrei. Dieser dramatische Schritt markiert das Ende des Kapitalismus, da das Geld von privaten Unternehmen auf die Allgemeinheit übergeht und das Halten risikoreicherer Vermögenswerte teurer wird. US-Staatsanleihen ziehen daraufhin in allen Laufzeiten an und die Renditekurve flacht sich ab, da die Anleger die höchsten Renditen seit Jahrzehnten erzielen können, ohne steuerlich belastet zu werden. Aus den Magnificent Seven, also den sieben größten börsennotierten US-Unternehmen (Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon, Meta, Nvidia, Tesla), sind derweil zwölf markttreibende Unternehmen geworden: die zwölf Titanen. Neu im Club sind Eli Lilly, Novo Nordisk, JPMorgan Chase, LVMH und ASML. Sie sind die Einzigen, die von der Situation profitieren können, während der Rest des Aktienmarktes zusammenbricht. 4. Ein KI-Deepfake löst eine Regulierungswelle aus – und klassische Medien profitieren Generative KI wird zum Problem, als ein hochrangiger Staatsbeamter Opfer einer KI-Deepfake-Attacke wird und streng geheime staatliche Informationen aus einem Industrieland herausgibt. Regierungen weltweit reagieren mit regressiven neuen Vorschriften, um die neue Technologie zu bändigen. Die USA und die EU einigen sich darauf, dass alle von einer generativen KI produzierten Inhalte mit „Made by AI“ gekennzeichnet werden sollen. Wagniskapitalgeber verabschieden sich aus dem Sektor und das Misstrauen der Öffentlichkeit gegenüber KI-generierten Nachrichten steigt. Regierungen erlassen neue Gesetze, die es nur einer kleinen Gruppe von Unternehmen erlauben, öffentliche Nachrichten zu verbreiten. Profitieren können davon klassische Medienunternehmen mit einer Nachrichtenzulassung. So verdoppelt sich der Aktienkurs der New York Times Company während der von Adobe fällt, weil der Deepfake mit Software des Unternehmens erstellt wurde. [crosslinks ids="1566467,1546749,1582968"] 5. Defizitländer gründen „Club von Rom“ – und diktieren neue Bedingungen Um die Divergenzen im globalen Handels- und Finanzsystem zu beheben, schließen sich die größten Defizitländer zusammen, um neue Welthandelsbedingungen auszuhandeln. Der Abbau der Defizite durch schrittweise Anpassung der Wechselkurse der Überschussländer soll einen globalen Neustart erzwingen und so ein gerechteres und stabileres Wirtschaftsmodell schaffen. Die USA, Großbritannien, Indien, Brasilien, Kanada und Frankreich gehören zu den sechs Gründungsländern des „Club of Rome“. Schmerzhaft werden die Anpassung dagegen für diejenigen mit den höchsten Überschüssen – also China, Deutschland, Norwegen, Japan, die Niederlande und Singapur. Weil die Weltreservewährung außer Kontrolle gerät, sinkt das Vertrauen in das Fiat-Geldsystem rapide. Davon profitieren die Kurse von Gold, Silber und Kryptowährungen. 6. Robert F. Kennedy Jr. wird US-Präsident – und die Aktienmärkte straucheln Während die Unzufriedenheit mit Biden und Trump ins Unermessliche steigt, sieht Robert F. Kennedy Jr. seine Chance gekommen. Am 5. November gewinnt er als unabhängiger Kandidat die US-Präsidentschaftswahlen und läutet damit eine neue Ära in der amerikanischen Politik ein. Die Wähler wünschen sich ein Ende von Ungleichheit und Ungerechtigkeit sowie das Ende der ewigen Kriege. Kennedy ist mit einer pazifistischen Botschaft und dem Versprechen angetreten, den Missbrauch des US-Gesundheitssystems zu beenden und die übermäßige Macht der Konzerne zu brechen. Nach seinem Wahlsieg brechen daher die Aktienkurse von Verteidigungs-, Arzneimittel- und Gesundheitsunternehmen zusammen und auch die Tech-Konzerne werden nervös, weil sie befürchten müssen, ihre monopolartige Stellung zu verlieren. 7. Japans Wirtschaft floriert – und die Bank of Japan gibt die Kontrolle über die Zinskurve auf Die Ära der Deflation in Japan ist zu Ende und die Löhne steigen wieder. Durch die Kontrolle der Zinskurve wird sie sogar übermäßig stimuliert. Die Realzinsen schmelzen dahin, da die nominalen Renditen gedeckelt sind und die Inflationserwartungen steigen. Da die BIP-Wachstumsrate sieben Prozent erreicht, ist die Bank of Japan gezwungen, ihre Politik einer Steuerung der Zinskurve aufzugeben. Das stärkt den Yen, da Anleger:innen ihr Geld in inländische Anlagen umschichten, was den USD/JPY unter 130, den EUR/JPY unter 140 und den AUD/JPY unter 88 drückt. 8. EU bittet Milliardäre zur Kasse – und Luxusmarken verlieren an Wert Die EU braucht mehr Geld, um die grüne Transformation zu finanzieren sowie die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und die allgemeine Inflation zu bekämpfen – und bemerkt, wie wenig Steuern Europas Milliardäre tatsächlich zahlen. Daraufhin führt sie eine Vermögenssteuer von zwei Prozent ein. Die Luxusindustrie ist geschockt – und der Firmenwert des Luxusriesen LVMH bricht um 40 Prozent ein. Auch andere Unternehmen, darunter Porsche und Ferrari, müssen fallende Aktienkurse verkraften.