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Warum autonome Waymo-Taxis kalifornischer Bürger in den Wahnsinn treiben

Selbstfahrende Fahrzeuge von Waymo sorgen immer wieder für Ruhestörungen. Während die Politik innovative Mobilitätslösungen oft unterstützt, setzen sich Bürger:innen mit Verkehrshütchen gezielt zur Wehr.

Von Noëlle Bölling
2 Min.
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Anwohner:innen versperren Waymo-Taxis den Weg. (Bild: Shutterstock/Around the World Photos)

Selbstfahrende Autos sollen in der Theorie ein neues Zeitalter der Mobilität einläuten, in der Praxis sieht sich die Technologie aber immer noch mit den unterschiedlichsten Herausforderungen konfrontiert. Auch bei Waymo, einem Unternehmen, das auf die Entwicklung von Technologien für autonome Fahrzeuge spezialisiert ist, kommt es immer wieder zu Problemen. Wie Futurism berichtet, leiden die Bürger:innen der kalifornischen Stadt Santa Monica aktuell unter nächtlichem Lärm, der von Waymo-Fahrzeugen verursacht wird – und wehren sich auf kreative Weise gegen die permanente Ruhestörung.

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Anwohner:innen wehren sich mit „Coning“

Wer in der Nähe der Waymo-Zentrale wohnt, wird nachts nicht selten von den Fahrzeugen aus dem Schlaf gerissen. Ein Anwohner sagte sogar, es handele sich um eines der nervigsten Geräusche, das er sich vorstellen könne. Hintergrund der Ruhestörung ist eine kalifornische Vorschrift, die verlangt, dass autonome Autos beim Rückwärtsfahren ein deutlich hörbares Warnsignal abgeben. Was als Sicherheitsmaßnahme gedacht war, entpuppt sich in Santa Monica jetzt allerdings als tägliche Lärmbelastung, denn die Waymo-Fahrzeuge kehren zum Aufladen immer wieder zur Firmenzentrale zurück – und jedes Mal ertönt dabei ein durchdringender Piepton.

Die Anwohner:innen haben beschlossen, selbst gegen Waymo vorzugehen und platzieren gezielt Verkehrshütchen, um den Waymo-Fahrzeugen den Weg zu versperren. Die Inspiration für diese Methode, die auch als „Coning“ bezeichnet wird, stammt von der Aktivist:innengruppe Safe Street Rebel, die sich schon seit dem Jahr 2023 gegen autonome Taxis einsetzt. Manche Demonstrant:innen parken auch ihre eigenen Autos so, dass die Waymo-Fahrzeuge nicht vorbeikommen – oder stellen sich ihnen sogar selbst in den Weg. Dieser Einsatz bleibt nicht ohne Folgen: In der Vergangenheit haben die Proteste sogar dazu geführt, dass der Waymo-Konkurrent Cruise seine Betriebslizenz in Kalifornien verlor.

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Waymo geht juristisch gegen Demonstrant:innen vor

Waymo will sich den Protest der Nachbar:innen allerdings nicht gefallen lassen. Das Unternehmen hat schon mehrfach rechtliche Schritte gegen Demonstrant:innen eingeleitet und in einem Fall sogar eine einstweilige Verfügung beantragt – allerdings ohne Erfolg. Das aktuelle Problem mit den Rückfahrgeräuschen ist nicht der erste Fall von Lärmbelästigung durch Waymo-Fahrzeuge. Schon vor Monaten beschwerten sich Anwohner:innen in San Francisco über ständiges Hupen aus dem Depot – verursacht durch die vielen Fahrzeuge, die sich beim Parken gegenseitig blockierten. Das Unternehmen erklärte damals, man habe das Problem identifiziert und arbeite an einer Lösung. In Santa Monica steht diese bisher noch aus.

Aber nicht nur die anhaltende Lärmbelästigung wirft Fragen auf – auch in puncto Sicherheit gibt es erhebliche Bedenken. So kam es erst kürzlich zu Vorfällen, bei denen Waymo-Fahrzeuge ihre Passagier:innen nicht ans Ziel brachten und sie sogar am Aussteigen hinderten. Eine Frau berichtete etwa, dass ihr autonomes Taxi ohne erkennbaren Grund die Route änderte und schließlich auf einer stark befahrenen Schnellstraße zum Stillstand kam.

Werden die Bürger:innenproteste gezielt ignoriert?

Dass die Politik sich für die Bedenken der Bürger:innen einsetzt, ist eher unwahrscheinlich. Stattdessen ist das genaue Gegenteil der Fall: Trotz wiederholter Zwischenfälle wurden die gesetzlichen Hürden in den USA häufig gesenkt, um Unternehmen wie Waymo, Tesla oder Uber den Einsatz autonomer Fahrzeuge zu erleichtern. Kritiker:innen werfen der Politik deshalb vor, wirtschaftliche Interessen über den Schutz der Bürger:innen zu stellen. Angesichts der anhaltenden Sicherheitsrisiken ist die Lärmbelästigung dabei noch eines der kleineren Probleme.

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Kommentare (1)

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Alesius Mafredo

In Deutschland gibt es ja auch dieses Gepiepe beim Rückwärtsfahren. Das ist schon kurzzeitig ein sehr nerviges Geräusch für mich und ich wohne auch in einer Großstadt mit vielen LKWs, die das „gerne“ machen. Daher kann ich die Anwohner verstehen!

Eine Lösung könnte sein, dass das Gepiepe auf Privatgelände nur durch einen Piep angekündigt wird oder ganz weggelassen werden kann. Das Unternehmen selbst könnte natürlich auch für Schallschutz auf ihrem Gelände sorgen… aber offenbar ist es noch günstiger zu Leute zu verklagen. Daher wünsche ich den Anwohnern weiterhin kreative Ideen und Durchhaltevermögen! :)

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