Deutsche Marine im 21. Jahrhundert: Warum Floppy-Disks immer noch eine Rolle spielen
Die deutsche Marine möchte Fregatten der Klasse 123 erneuern. Das ist allerdings einfacher gesagt als getan. Denn die Schiffe, die etwa 30 Jahre auf dem Buckel haben, setzen noch auf Technik, die heutzutage veraltet ist. Wie der Blog „Augen geradeaus“ berichtet, kommen in den besagten Schiffen der Brandenburg-Klasse noch Disketten zum Einsatz.
Die Marine sucht nach Ersatz für Disketten
Genauer gesagt handelt es sich bei den Laufwerken in den Schiffen um Diskettenlaufwerke für Acht-Zoll-Floppy-Disks. Diese sind für die Messwerterfassungsanlage wichtig. Auf den Disketten werden erfasste Daten für den Antrieb und die Stromversorgung der Schiffe gespeichert. Dementsprechend sind sie ein integraler Teil und können nicht einfach weggelassen werden.
Grundsätzlich wäre der Marine dabei ein Ersatz für die Disketten sogar lieber. In der Ausschreibung steht: „Entwicklung und Integration an Bord eines emulierenden Speichersystems zum Ersatz der Floppy Disk Einheit für die Messwerterfassungsanlage an Bord der Fregatten Klasse 123.“ Ob sich schon erste mögliche Hersteller:innen für die Bereitstellung von Disketten oder einem Emulator gemeldet haben, ist nicht bekannt.
Die Modernisierung der Schiffe soll noch etwas Dienstzeit aus den alten Fregatten herauskitzeln. Ihre Ablöse soll erst mit modernen Schiffen der geplanten Niedersachsen-Klasse (Fregatte 126) erfolgen. Insgesamt sechs Schiffe sollen bis 2034 entstehen. Der Bau des ersten Schiffs wurde im Juni 2024 begonnen.