Die Mehrheit von uns lebt in Städten. Und das bringt große Herausforderungen mit sich: Städte sind jahrzehntelang gewachsen und mit ihnen die Mobilitäts- und Wohnungsprobleme.
Ich bin in Frankfurt am Main zu Hause. Wie in vielen deutschen Großstädten sind die S- und U-Bahnen auch hier oft zu spät oder durch Baustellen lahmgelegt. Fahrradfahrer, Fußgänger und Autofahrer kommen sich oft viel zu nahe, und morgens stauen sich die Autos der vielen Pendler in schier endlosen Kolonnen in die Stadt hinein.
Als Lösung für den Verkehrsinfarkt wird immer wieder autonome Mobilität ins Feld geführt. Dazu wird viel getestet. Auch hier bei mir, quasi vor der Haustür. Ein Test mit kostenlosen autonomen Shuttle-Bussen ist erst vor wenigen Wochen zu Ende gegangen, da steht bereits der nächste an: Sogenannte Citybots sollen in der Praxis am Fußballstadion Deutsche-Bank-Park zeigen, was sie können. Wenn hier nicht gerade gekickt wird, sollen die Roboterfahrzeuge beim Putzen und Gärtnern, dem Transport von Lebensmitteln, Getränken und auch Menschen helfen. Ob sie ihre Aufgabe gut machen, ist nicht der einzige Faktor, der über ihren Erfolg entscheiden wird. Wichtig war den Ingenieuren nach eigener Aussage auch ein Design, das die Maschinen für den Menschen sympathisch erscheinen lassen soll.
„Akzeptanz ist das Schlüsselwort der Mobilitätswende“, bekräftigt auch Peter Zeile, Senior Researcher für Stadtquartiersplanung und Teil der Urban-Emotions-Initiative am Karlsruher Institut für Technologie. In unserer Titelgeschichte plädiert er dafür, dass sich Städte dazu so viel wie nur irgendwie möglich untereinander austauschen. Auch in Hannover, wo der Verlag unseres Magazins sitzt, tut sich einiges. Nach dem Vorbild Barcelonas sollen verkehrsberuhigte, grüne Superblocks entstehen. Was für die einen nach der Erfüllung ihrer kühnsten Stadtvisionen klingt, bringt andere auf die Barrikaden. Tim Rieniets forscht an der Leibniz Universität Hannover zu Städtebau und sagt im Interview dazu: „Die Stadt ist ein Gemeinschaftsprojekt und keine Dienstleistung, wo jeder nur seine individuellen Ansprüche im Blick haben kann.“ Herausforderungen wie die Verkehrswende müssen wir gemeinsam lösen, betont er – und dazu gehöre auch, Konflikte auszutragen.
Der Schwerpunkt im Überblick:
- Urban Xperience: Platz da?!
- Nachgefragt: Was braucht eine Stadt? Wie sieht die Mobilität der Zukunft aus? Wann fahren wir autonom?
- Citizen-Science: Alles zählt
- Mobilitäts-Kolumne: Mein Beileid, Berlin!
- User-Experience: Aus dem Spiel in die Stadt
- Werbung im öffentlichen Raum: Ads and the City
- Living-as-a-Service: Nach Coworking kommt Coliving
- Schwerpunkt-Kolumne: Ist doch schön hier!
Außerdem in der neuen Ausgabe:
Diversity Intelligence
Inklusiver, diverser und gleichberechtigter soll es in Unternehmen zugehen – gerne mithilfe von KI-Tools. Aber ist die Technik schon so weit, dass es ohne den Menschen geht?
Was dürfen Maschinen entscheiden?
Die Informatikerin Katharina Zweig erklärt im Interview, warum es wichtig ist, wie wir über KI sprechen, und wo wir schon heute ChatGPT und Co bestimmen lassen können.
Magere Zeiten für Einhörner
Sinkende Investitionen, schlimmstenfalls sogar Pleiten: Während für viele Fintechs die Zeichen auf Krise stehen, gründen andere genau jetzt. Was steckt dahinter?
Weitere starke Themen in der t3n 74:
- Nach Coworking kommt Coliving: Das neue Lebensmodell hat auch Vorteile für Unternehmen
- Ads and the City: Wie Werbung den öffentlichen Raum positiv beeinflusst
- Letzte Hoffnung Blockchain: Kann eine DAO eine Museums-Plattform am Leben halten?
- Einmal durchschneiden, bitte: Ein Blick ins Innere von Steckern, Mikrochips und Co.
- Da geht noch was! Was Menschen anders machen, die im Alter gründen
- Thought-Leadership-Content: Mit Expertise gut ranken – trotz KI-Konkurrenz
- Stein für Stein: So gelingt Marketing auf Roblox
- Content-Marketing: Wann sich serielle Inhalte für Social Media lohnen
- Datenbanken: Webentwicklung mit Rust
- Games-Entwicklung: Wenn die Spielfigur nicht richtig springt
- Gestaltungsprozesse: Wie Generative KI Design transformiert
- Interface Driven Development: So gelingt eine bessere Developer-Experience
- JavaScript: Schnellere und effizientere Projekte mit Bun
t3n 74: Ab sofort online bestellbar, ab dem 25. November im Handel.
In unserem Pageflip zur Ausgabe 74 könnt ihr euch die ersten Seiten des Magazins anschauen – das funktioniert nicht nur auf eurem Desktop-PC, sondern auch auf dem Smartphone oder dem Tablet.
Eine Übersicht über alle Artikel der Ausgabe erhaltet ihr im Inhaltsverzeichnis (PDF).
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